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Verhext

Titel: Verhext Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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stehen.«
    Amelia riß die Augen auf. »Aber du hast noch nicht ein einziges Mal die Gelegenheit gehabt, die Sachen selbst anzuziehen.«
    »Ich schenke sie dir.« Iphiginia faltete die Zeitung zusammen und legte sie auf den Tisch.
    »Das ist wirklich nett.«
    »Schon gut. Wir beide müssen sobald wie möglich einmal einkaufen gehen. Du brauchst ein paar Kleider in fröhlicheren Farben, und ich habe genug von Weiß.«
    »Obwohl es dir sehr gut steht.«
    »Danke, aber weiße Kleider werden nach einer Weile unglaublich langweilig. Ich weiß nicht, wieso die Menschen in der Antike sie am liebsten anhatten.« Iphiginia machte eine Pause. »Du siehst glücklich aus, Amelia.«
    »Ich bin glücklich.« Amelia lächelte langsam, als sei sie selbst überrascht. »Weißt du, ich habe mich seit Jahren nicht mehr so ... so unbeschwert gefühlt. Wenn ich daran denke, daß ich die ganze Zeit Angst davor hatte, Dodgson noch einmal gegenüberzustehen. Und als es dann tatsächlich soweit war, habe ich nichts als Verachtung und Ekel verspürt.«
    »Zu Recht. Es war höchst befriedigend, sein Gesicht zu sehen, als er gestern erfahren mußte, daß du die Macht hast, ihm die Beteiligung an unserem Investmentfonds zu verwehren.«
    »Glaubst du, daß es falsch von mir ist, eine solche Befriedigung zu verspüren, nachdem ich mich an ihm gerächt habe?«
    »Mach dich nicht lächerlich. Du hast lediglich Genugtuung und Gerechtigkeit bekommen. Also hast du durchaus das Recht, zufrieden zu sein.«
    »Adam sagt, daß Dodgson sich wahrscheinlich von seinen finanziellen Verlusten nicht mehr erholen wird«, vertraute Amelia ihrer Cousine an. »Offensichtlich sitzt er zu tief in der Patsche, um es nochmal alleine zu schaffen.«
    »Ich werde mein Mitleid bestimmt nicht für ihn verschwenden. Und ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr es mich freut zu sehen, daß du Mr. Manwaring magst. Weißt du, er fühlt sich zu dir hingezogen, seit er dich zum ersten Mal gesehen hat.«
    »Ich glaube, ich wußte es. Ich habe immer eine gewisse Wärme für ihn empfunden. Aber aus irgendeinem Grund konnte ich mir meine Gefühle einfach nicht eingestehen. Aber gestern, nachdem ich
    Dodgson gegenübergetreten war und gesehen hatte, wie er vor mir in die Knie ging, fühlte ich mich plötzlich wie befreit.« Amelia lächelte. »Oh, Iphiginia, ich fühle mich einfach fantastisch.«
    »Hervorragend. Dann kannst du mir helfen, meine Nerven zu beruhigen.«
    »Nerven? Du? Iphiginia, willst du mir etwa erzählen, daß dich der Gedanke an deine Hochzeit nervös macht?«
    »Ja, ich glaube schon. Erinnere mich dran, mein Riechsalz mitzunehmen, wenn wir heute nachmittag zum Pfarrer gehen. Es wäre mir wirklich äußerst unangenehm, wenn ich vor Masters in Ohnmacht fallen würde.«
    »Du überraschst mich. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Du wirkst immer so selbstsicher. Ich habe noch nie erlebt, daß du wegen einer Sache nervös bist.«
    »Ich habe ja auch noch nie geheiratet«, gab Iphiginia zu bedenken. Sie lächelte traurig. »Aber Marcus. Wenn ich schon aufgeregt bin, dann denk nur, was er durchmachen muß.«
    Eine halbe Stunde später war Iphiginia so aufgeregt und ruhelos wie nie zuvor. Also ging sie in die Bibliothek, um sich dort ein wenig abzulenken.
    Sie setzte sich hinter ihren Schreibtisch, zog eine Schublade auf und nahm mehrere Blatt Papier heraus. Dann schob sie die Schublade wieder zu und griff nach ihrem Füllfederhalter.
    Es wollte ihr einfach nichts einfallen.
    Sie nahm einen Anspitzer und kratzte damit eine Zeitlang an ihrer Feder herum. Dann legte sie beides aus der Hand und betrachtete ein paar Statuenteile, die sie aus Italien mitgebracht hatte.
    Es nützte nichts. Alles, woran sie denken konnte, war, wie sich ihr Leben durch diese Heirat unwiderruflich verändern würde.
    Bring mir bei, auch diesen Grundsatz über Bord zu werfen, Iphiginia.
    Marcus hatte sie allen Ernstes gebeten, ihm zu zeigen, wie man liebte. Und sie war sich so sicher gewesen, daß es ihr gelingen würde.
    Was, wenn sie sich irrte?
    Iphiginia stand wieder auf und ging um ihren Schreibtisch herum. Sie brauchte Bewegung.
    Ihr Blick fiel auf die Bilder der klassischen Antike. Da sie nichts anderes zu tun hatte, griff sie nach dem Buch, um es wieder ins Regal zu stellen.
    Auf der Suche nach einigen ihrer Lieblingsbilder blätterte sie ein wenig darin herum.
    Der kleine schwarze Wachsfleck war auf Seite zweihundertdrei. Offensichtlich war er aus Versehen dort gelandet. Er war dort

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