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Verhext

Titel: Verhext Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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hat, nicht wahr?« fragte Iphiginia.
    »Ich dachte, ein gehöriger Schreck würde Sie vielleicht davon abhalten, sich weiter in fremde Angelegenheiten einzumischen, aber ich habe mich wohl geirrt.«
    Marcus hatte seine Jacke immer noch locker über der Schulter hängen. »Warum haben Sie Mrs. Wycherley getötet?«
    »Ah ja, Constance Wycherley«, sagte Herbert nachdenklich. »Sie war diejenige, die mit der ganzen Sache angefangen hat. Ihre kleinen Erpressungen haben jahrelang problemlos funktioniert. Sie hat immer ein paar der Gouvernanten und Gesellschafterinnen, die sie in die Herrschaftshäuser geschickt hat, dafür bezahlt, daß sie ihr interessante Informationen über ihre Arbeitgeber zukommen lassen.«
    »Und dann hat sie diese Leute erpreßt?« fragte Iphiginia.
    »Ja. Ein wirklich brillanter Plan, aber ich habe sofort erkannt, daß Mrs. Wycherley nicht die Fähigkeit hatte, die Möglichkeiten, die sie hatte, ganz auszuschöpfen. Sie war sehr bescheiden mit ihren Forderungen, und außerdem erpreßte sie immer nur die kleinen Fische. Sie hatte Angst davor, die mächtigeren Leute auf ihrer Liste anzusprechen.«
    »Aus Angst, sie könnten ihr auf die Schliche kommen und etwas gegen sie unternehmen?« hakte Marcus nach.
    »Genau. Wissen Sie, sie wollte kein Risiko eingehen. Sie war sehr konservativ. Aber ich bestand darauf, daß wir das Geschäft ausdehnen. Sie hatte ernste Bedenken.« Herbert zuckte mit den Schultern.
    »Und wie haben Sie sie dazu gebracht, mit Ihnen zusammenzuarbeiten?« fragte Iphiginia.
    »Ich habe ihr damit gedroht, sie auffliegen zu lassen. Eine Zeitlang haben wir sogar sehr gut zusammengearbeitet, obwohl sie immer mehr Angst bekam. Nachdem Iphiginias Mittelsmann sie aufgesucht hatte, um ihr ein paar Fragen über eine gewisse Miss Todd zu stellen, brach sie unglücklicherweise in Panik aus und verlangte, daß wir mit der ganzen Sache aufhören. Ich war also gezwungen, sie umzubringen, ehe sie alles kaputtmachen konnte.«
    »Und dann haben Sie ihr Haus durchsucht, um es so aussehen zu lassen, als sei sie von einem ihrer Opfer getötet worden?« wollte Iphiginia wissen.
    »Oder von einem Einbrecher. Eigentlich war mir relativ egal, was die Polizei denken würde. Schließlich hätte niemand ihren Tod mit mir in Verbindung gebracht.«
    »Wie haben Sie von den Erpressungen erfahren?«
    »Meine Mutter hat als Gouvernante gearbeitet. Sie hat Mrs. Wycherley jahrelang Informationen verkauft, und dafür wurde sie von der Agentur in die besten Häuser geschickt.« Herbert verzog erneut den Mund zu einem bitteren Lächeln. »Das heißt, bis meine Mutter von einem ihrer Herren, einem Gentleman aus den besten Kreisen, verführt und geschwängert wurde. Natürlich wurde sie auf der Stelle rausgeworfen.«
    »Und Mrs. Wycherley hat sich geweigert, sie danach weiterzuvermitteln«, flüsterte Iphiginia.
    »Woher wissen Sie das?« Herberts Stimme, die bis dahin beinahe freundlich geklungen hatte, wurde plötzlich zornig. Er legte den Arm fester um ihren Hals. »Verdammt, woher wissen Sie das?«
    »Es war nur so eine Theorie«, wisperte Iphiginia.
    Marcus spannte sich an. »Sie tun ihr weh, Hoyt.«
    »Rühren Sie sich nicht von der Stelle.« Herbert hielt die Pistole weiter auf Marcus gerichtet. »Sie haben recht, Iphiginia. Mrs. Wycherley wollte mit einer Gouvernante, die dumm genug war, sich von einem ihrer Arbeitgeber schwängern zu lassen, nichts zu tun haben. Also war meine Mutter gezwungen, sich anders durchzuschlagen.«
    »Sie waren das Kind, das sie erwartete, nicht wahr?« fragte Iphiginia mit überraschender Sanftheit.
    »Ja. Ich war ihr Bastard. Der Sohn eines Vicomte, aber ein Bastard. Dank der Prämien, die Mrs. Wycherley ihr über die Jahre hinweg bezahlt hatte, hatte Mutter ein wenig Geld. Und sie war clever. Sie ging in ein kleines Dorf im Norden und gab sich dort als Witwe aus. Niemand hat jemals die Wahrheit herausgefunden.«
    »Und wie haben Sie sie erfahren?« wollte Marcus wissen.
    »Vor zwei Jahren erzählte mir Mutter auf dem Totenbett die ganze Geschichte. Also bin ich nach London gekommen, um Constance Wycherley zu finden.«
    »Und Ihren Vater?« fragte Iphiginia sehr leise.
    Hoyts Gesicht war wutverzerrt. »Er war tot, zur Hölle mit ihm. Er hat sich vor fünf Jahren bei einem Kutschenunfall das Genick gebrochen. Ich hatte niemals auch nur die Gelegenheit -« Herbert unterbrach sich abrupt und atmete tief ein. »Also ging ich zur Wycherley Agentur und stellte mich der alten Hexe

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