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Verhext

Titel: Verhext Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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vor.«
    »Wie ich sehe, haben Sie von Erpressung bis hin zum Betrug alles getan«, stellte Marcus fest.
    »Ja.« Herbert wies mit seiner Pistole auf die Räumlichkeiten des Museums. »Sie glauben gar nicht, wieviel Geld manche Gentlemen bezahlen, um ihre Manneskraft wiederzuerlangen, vor allem diejenigen, denen es bisher noch nicht gelungen ist, einen Erben hervorzubringen.«
    »Daß Sie gerade dieses Betätigungsfeld gewählt haben, ist nicht ohne eine gewisse Ironie«, sagte Marcus. »Der illegitime Sohn eines Adligen betrügt andere Gentlemen.«
    »Sie sind immer so verdammt wild darauf, einen legitimen Erben zu bekommen«, stellte Herbert verbittert fest. »Ihre Bastarde können ruhig verrecken. Es sind nur die ehelichen Kinder, die zählen.«
    Iphiginia versuchte, Herbert den Kopf zuzudrehen. »Mr. Hoyt, bitte hören Sie mir zu.«
    »Ruhe.« Sein Arm legte sich wieder fester um ihren Hals. »Es gab einmal eine Zeit, in der ich hoffte, Sie und ich könnten vielleicht mehr als nur gute Freunde werden, meine liebe Iphiginia. Wir hatten so viele Gemeinsamkeiten. Ich wollte, daß Sie das begreifen, aber das haben Sie nie.«
    »Was in aller Welt meinen Sie?« fragte Iphiginia.
    »Wir beide gehören zu derselben Art Mensch, meine Liebe. O ja. In der Tat. Das wurde mir in dem Augenblick klar, als wir uns zum ersten Mal begegneten. Sie waren so dermaßen unverfroren. So clever. Ich mußte einfach mehr über Sie herausfinden. Natürlich war Ihre enge Freundschaft mit Lady Guthrie ein erster Hinweis.«
    »Sie brauchten also nur die Unterlagen von Mrs. Wycherley durchzusehen, um festzustellen, daß sie zwei Nichten hat, Iphiginia Bright und Amelia Farley«, sagte Marcus.
    »Mrs. Wycherleys Unterlagen waren wirklich aufschlußreich«, bestätigte Herbert. »Als mir klar wurde, daß Iphiginia ihre Nichte war, wußte ich, daß sie eine Betrügerin sein mußte. Eins führte zum anderen, und schließlich wußte ich über alles Bescheid.«
    »Und weshalb haben Sie gedacht, wir hätten viel gemeinsam?« wollte Iphiginia wissen.
    »Das ist doch wohl offensichtlich. Wir hatten uns beide durch unsere Cleverneß und unsere Entschlossenheit einen Platz in den allerbesten Kreisen erobert. Wir hatten die gesamte bessere Gesellschaft getäuscht und sie davon überzeugt, daß wir zu ihnen gehören. Ich dachte, wir wären füreinander geschaffen, meine Liebe. Aber Sie mußten sich ja unbedingt den Earl of Masters angeln.«
    »Sie dachten, sie hätte sich in der Hautevolee eingeschlichen, um meine Bekanntschaft zu machen?« fragte Marcus.
    »Daß sie versuchte, den Erpresser ihrer Tante zu finden, entdeckte ich erst in der Nacht auf dem Friedhof in Reeding. Bis dahin dachte ich, sie habe es einzig auf Sie abgesehen. Und das konnte ich ihr noch nicht einmal verübeln. Ich habe ihre Nervenstärke bewundert. Aber ich hatte Angst, daß es nicht gut ausgehen würde.«
    »Also hatten Sie vor, sich ihr zur Verfügung zu stellen, wenn ihre hochtrabenden Pläne verflogen wären, nicht wahr?«
    »Ja. Verdammt. Wer hätte schon geahnt, daß der legendäre Masters all seine Grundsätze über Bord werfen würde, nur um seine Mätresse zu heiraten?«
    »Sie haben versucht, uns auseinanderzubringen, indem Sie sie in der Nacht hierhergelockt haben, damit sie mich mit Lady Sands überrascht, stimmt’s?« Marcus blickte Iphiginia unverwandt an. Er hoffte nur, daß sie sich bereit hielt.
    »Alle Welt war davon überzeugt, daß Sie und Lady Sands seit Jahren ein Verhältnis hatten. Selbst Lord Sands. Ich dachte, ich könnte auch Iphiginia davon überzeugen.«
    »Aber warum haben Sie Lord Sands in jener Nacht hierherbestellt?« fragte Iphiginia.
    Marcus zog die Brauen hoch. »Hoyt hat zweifellos gehofft, daß Sands mich umbringen würde, wenn er mich mit seiner Frau überrascht.«
    Herbert bedachte ihn mit einem anerkennenden Blick. »Genau. Sands hängt sehr an seiner Frau. Ich gratuliere Ihnen, Sir. Sie sind wirklich so scharfsinnig, wie alle sagen.«
    »Danke.«
    In diesem Augenblick ließ Marcus seine Jacke auf die Laterne fallen, so daß der Raum völlig im Dunkeln lag.
    »Bastard«, kreischte Herbert. »Rühr dich nicht von der Stelle.« Dann schrie er überrascht auf. »Verdammt, du hast mich gebissen, du kleine Hexe.«
    Es zischte.
    Marcus glitt ein wenig nach rechts, um der Kugel auszuweichen. Er bückte sich und machte einen Satz auf seinen Gegner zu. Da er nichts sah, mußte er sich auf sein Gehör verlassen.
    Herberts Pistole krachte ein zweites

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