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Verhext

Titel: Verhext Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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willen, Sir.«
    Marcus zuckte zusammen. »Verzeihung. Dies ist wohl weder die rechte Zeit noch der rechte Ort, um ein derart technisches Gespräch zu führen. Manchmal geht einfach mein Interesse an mechanischen und wissenschaftlichen Dingen mit mir durch. Aber ich versichere dir, daß ich sehr vorsichtig sein werde.«
    Iphiginia war sprachlos. Sie hatte bereits von Kondomen gehört. In Italien hatte eine reizende Gräfin ihr und Amelia beim Nachmittagstee davon erzählt. Sie waren aus Schafsdärmen und wurden mit kleinen roten Bändern befestigt.
    Von der Tür her drang plötzlich ein Geräusch zu ihnen herüber, gefolgt von dem Kichern einer Frau. Ein Mann ermahnte sie mit gedämpfter Stimme, leise zu sein, ehe er selbst in betrunkenes Gelächter ausbrach.
    »Verdammt und zugenäht.« Marcus machte eilig seine Hose zu.
    »Was ist los?«
    »Wir sind nicht mehr allein.« Marcus zog die Röcke ihres Kleides herab und schüttelte sie für sie aus.
    »Jemand ist hier drin? In diesem Raum?«
    »Ja. Ist alles in Ordnung?« Er warf ihr einen besorgten Blick zu.
    »Ja, natürlich.« Iphiginia fühlte sich seltsam träge, und es war ihr fast egal, ob man sie hier in einer derart kompromittierenden Situation überraschte.
    Doch dann kehrte mit einem Schlag die Realität zurück und die Erinnerung daran, weswegen sie Lord Lartmore ursprünglich gebeten hatte, sie in den Ausstellungsraum zu führen. Sie zögerte und blickte ängstlich in Richtung der Tür.
    »Es besteht kein Grund, sich zu verstecken.« Marcus klang amüsiert. »Du siehst vollkommen unberührt aus.« Er strich mit dem Finger über ihre nackte Schulter und lächelte. »Nicht im geringsten, als hättest du eben noch eine dieser Statuen imitiert.«
    »Aber ich bin aus einem bestimmten Grund hierher gekommen.«
    Marcus’ Miene wurde düster. »Ach, ja?«
    »Ja. Und ich kann diese Chance unmöglich ungenutzt lassen. Vielleicht bekomme ich ja sonst keine Gelegenheit mehr. Hier entlang. Beeilung.«
    Von der Tür her drang erneut betrunkenes Gelächter zu ihnen herüber. Die Neuankömmlinge waren offensichtlich stehengeblieben, um sich die erste der erotischen Statuen anzusehen.
    »Was zum Teufel hast du vor, Iphiginia?«
    »Am anderen Ende des Raums gibt es noch eine Tür. Lartmore hat mir erzählt, daß sie direkt in seine Bibliothek führt.«
    »Warum in aller Welt willst du -« Plötzlich dämmerte es ihm. »Nein. Auf gar keinen Fall. Wir werden heute nacht bestimmt nicht deinen lächerlichen Plan verfolgen.«
    »Vielleicht ist dies die einzige Gelegenheit, die sich mir bietet.«
    »Verdammt, Iphiginia, das ist vollkommener Unsinn. Laß uns hier verschwinden und einen ruhigen Ort suchen, an dem wir dort weitermachen können, wo wir eben aufgehört haben.«
    Sie errötete und sah ihn überrascht an. »Wollen Sie damit etwa sagen, daß das noch nicht alles war?«
    Marcus verzog das Gesicht. »Das ist nicht lustig, Madam. Ich leide.«
    »Sie scheinen vollkommen in Ordnung zu sein, Sir. Kommen Sie, hier entlang.« Iphiginia griff nach seiner Hand und begann, sich ihren Weg durch das Gewirr von Statuen zu suchen.
    Marcus ließ zu, daß sie ihn bis ans andere Ende des Raums zerrte. »Das werde ich bestimmt noch bedauern.«
    »Reden Sie keinen Unsinn.« Sie fand die Tür gerade in dem Moment, als das andere Paar erneut in Gelächter ausbrach.
    »Hier sind wir«, flüsterte Iphiginia und drehte am Knauf der Tür, die sich problemlos öffnen ließ.
    Lartmores kleine Bibliothek, die nicht viel größer als ein Arbeitszimmer war, lag vollkommen im Dunkeln. Das Mondlicht reichte gerade aus, um die Kerze auf dem Schreibtisch zu sehen.
    Das heisere Stöhnen eines Mannes drang durch den Ausstellungsraum. »Alle Achtung, genau wie die verdammte Statue. Bei Gott, genau wie die Statue.«
    »Verflucht«, murmelte Marcus. »Jetzt können wir nicht mehr zurück.«
    Er schob Iphiginia in die Bibliothek, folgte ihr und schloß eilig die Tür vor dem lauten Stöhnen der Frau.
    »Keine Sorge, Marcus. Sie wissen nicht, daß wir hier sind.«
    Er fuhr zu ihr herum. »Also gut, Madam. Sie haben uns hierher gebracht. Und was machen wir jetzt?«
    »Ich möchte mir nur schnell Lartmores Schreibtisch ansehen.« Iphiginia zündete die Kerze an und hielt sie hoch.
    Marcus verzog grimmig das Gesicht. »Suchst du schwarzes Wachs und ein Siegel mit einem Phönix, Iphiginia, oder suchst du nur nach irgend etwas Wertvollem, was du dir unter den Nagel reißen kannst?«
    Sie starrte ihn an. »Sie halten

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