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Verico Target

Verico Target

Titel: Verico Target Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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Verico.
Cadaverico.«
    Cavanaugh erstarrte, und die Hand mit den Büro-Memos blieb
mitten in der Luft stehen.
    »Robert, hier spricht Jerry Mendolia. Ich bin auf der Suche
nach der Akte Ianiello. Ralph sagte, Sie hätten sie angefordert,
um…«
    Er drückte replay.
    »Das FBI sollte erfahren, daß Carlo Gigliotti und Sue
Ann Jefferson von denselben Leuten getötet wurden, nämlich
von Carlos Leuten. Miss Jefferson hatte von etwas Gefährlichem
Kenntnis, das Carlos ihr verraten hatte. Von Cadoc. Verico.
Cadaverico.«
    Sie konnte ihre Stimme nicht so gut verstellen, wie sie dachte. »Ich nehme wiederum ein Taxi, diesmal zum Flughafen, und
warte dort, bis ich einen Flug nach East Lansing, Michigan, bekommen
kann, wo meine Eltern leben. Ich inskribiere an der Michigan State
für das Herbstsemester und ich werde die nächsten vier
Jahre bis zum Abschluß meines Studiums im Haus meiner Eltern
wohnen. Wenn Sie etwas von mir wollen, können Sie mich dort
erreichen.«
    Ach du lieber Himmel.
    Wie, zum Teufel, hatte das Mädchen nur geheißen?
    Er drehte sich um und rannte in die Richtung, wo der Fahrstuhl zum
Archiv hinabführte, doch er kam nicht soweit, weil Felders ihm
den Weg verstellte, nachdem er aus dem Nichts aufgetaucht war und
plötzlich dastand, massiv wie eine Mauer. Felders machte ein
ernstes Gesicht.
    »Hören Sie, Bob, der Agent, den Sie auf Judy Kozinski
angesetzt haben, ist am Telefon. Höchste
Dringlichkeit.«
    Cavanaugh starrte Felders an; seine Lippen wurden plötzlich
trocken. »Die haben sie erwischt.«
    »Sie haben es versucht. Dollings hat ihn umgelegt. Sieht aus,
als wär’s ein Profi gewesen, aber Dollings kennt ihn nicht.
Die örtlichen Bullen sind bereits auf dem Weg.«
    »Das bin ich auch«, sagte Cavanaugh. Er spürte, wie
es ihm eng wurde in der Brust. Nun war es also soweit! Verico
führte tatsächlich irgendwohin!
    Rasch sagte er zu Felders: »Aber da ist noch etwas. Erinnern
Sie sich an diese Fahrerfluchtsache im August in Vegas? Bei der Carlo
Gigliottis Revuemädchen draufging, am selben Tag, als es ihn
erwischte? Ich war damals ohnehin in Vegas und habe die beste
Freundin des Opfers nach etwas ausgefragt, was sie von der Toten
erfahren haben könnte. Nada. Sie sagte mir, sie würde
schleunigst aus Vegas abhauen und nach East Lansing, Michigan,
heimkehren. Gerade eben habe ich einen anonymen Anruf von ihr auf
meinem Beantworter entdeckt. Sie sagt, Gigliotti quatschte irgendwas
Gefährliches zu seiner Freundin. Von ›Cadoc. Verico.
Cadaverico‹.«
    Felders Gesichtsausdruck wechselte von ernst zu raubtierhaft.
»Wie schreibt man das?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wie hieß das Mädchen? Diejenige, die bei Ihnen
angerufen hat?«
    »Weiß ich nicht mehr. Aber sie sagte damals, sie
würde auf die Michigan State University gehen.«
    »Ab mit Ihnen nach Natick. Rufen Sie mich in einer Stunde vom
Flugzeug aus an. Ich sehe zu, was ich inzwischen für Sie
zusammenkriegen kann. Und Neymeier kann die drei Wörter durch
seine sämtlichen Wörterbücher laufen lassen.«
    In diesem Moment kam Neymeier selbst hinter der Glaswand, die die
Abteilung der Analytiker vom Rest des Raumes trennte, hervor. Er
schien noch größer und dürrer als sonst, vielleicht
weil er in einen dünnen dunkelgrünen Anzug gekleidet war,
dessen Hosenbeine ihm über die Schuhe hingen. »Robert. Hab
etwas.«
    »Etwas? Jetzt? Und was?«
    »Morgenausgabe des Boston Globe. Ein Kind verschwand
gestern nachmittag, wurde einige Kilometer entfernt wiedergefunden.
In der Spielzeugabteilung eines K-Marts. Unversehrt.
Sechsjähriges Mädchen. Das Programm wies auf den Namen hin,
weil’s einer von denen war, die Sie mir in der Verico-Sache
gaben.«
    »Welcher Name?«
    »Doktor Mark Lederer. Vom Institut für biomedizinische
Forschungen in Boston.«
    Felders’ Augen glitzerten. »Boston. Großartig. Wo
Sie ohnehin dort oben sind, Bob, können Sie gleich noch mal mit
ihm reden. Denn bei Ihrem ersten Gespräch mit ihm kam ja nichts
heraus.«
    Mark Lederer. Cavanaugh erinnerte sich genau an ihn. Er hatte ihm
absolut überzeugend erklärt, daß er keinen blassen
Schimmer von Verico hatte. Durch und durch überzeugend.
    »So sparen wir das Geld für einen zweiten Flug«,
fügte Felders hinzu. »Duffy schätzt es, wenn die
Reisetätigkeit möglichst ökonomisch gehandhabt
wird.«
     
    Von einem Apparat gleich neben der Bordküche rief er Felders
kurz vor der Landung in Logan an.
    »Marty? Robert. Was haben wir?«
    »Hören Sie zu, die Fingerabdrücke

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