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Verirrte Herzen

Verirrte Herzen

Titel: Verirrte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Schoening
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erwartungsvoll an.
    So problemlos und rasant hatte sich Anne den Wiedereinstieg in ihren Beruf nicht vorgestellt. Aber sie wusste keinen Grund, der sie daran hindern sollte, gleich nächste Woche zu beginnen.
    »In Ordnung. Dann kommen Sie ab Montag erst einmal für zwei Wochen und sehen sich alles an, und wenn es Ihnen gefällt und unser Team Ihnen zusagt, unterschreiben Sie rückwirkend den Arbeitsvertrag«, bot ihr zukünftiger Chef ihr an.
    Besser hätte es gar nicht laufen können. Auch die Bezahlung war in Ordnung. Auf dem Papier schien es jedenfalls ein Traumjob zu sein.
    Überschwänglich verabschiedete sich Anne. Sie freute sich jetzt schon auf den Tag, an dem es losgehen sollte.
    Als sie das Büro verließ, stürmte ihre Tochter gleich auf sie zu. Freudestrahlend nahm sie Lilly auf den Arm und wirbelte mit ihr durch die Gegend. Ihre Tochter gluckste vor Vergnügen.
    »Ich glaube, du hast dir eine Belohnung verdient, weil du gerade so lieb warst«. Lilly bekam ganz lange Ohren.
    »Was hältst du davon, wenn wir nun mit dem Bus zu Caro fahren und sie abholen? Und vorher kaufen wir dir noch ein neues Bilderbuch. Das hast du dir verdient.«
    Lillys Augen weiteten sich vor Begeisterung, und sie nickte heftig. Das war eine tolle Idee. Außerdem fuhr sie gern mit dem Bus, das war immer so lustig.
    Direkt an der Haltestelle lag auch ein Spielwarengeschäft, so dass Anne ihr Versprechen umgehend einlösen konnte. Es dauerte eine Weile, bis Lilly sich entschieden hatte.
    Wenige Minuten, nachdem sie das Geschäft verlassen hatten, kam der Bus. Anne hoffte sehr, dass Caro auch tatsächlich noch im Büro war, wenn sie dort ankamen. Aber normalerweise machte sie nicht so früh Feierabend.
    Ihre süßen Kulleraugen auf Anne gerichtet, forderte Lilly ihre Mutter auf, ihr doch bitte auf der Fahrt etwas vorzulesen. Wer konnte da schon wiederstehen? Also nahm Anne das Bilderbuch in die Hand und blätterte es zusammen mit Lilly durch.
    »Guck mal da. Was macht denn die Bärin da?« fragte Anne die Kleine und zeigte auf eine backende Bärendame.
    Die Busfahrt dauerte eine ganze Weile, und bald hatten Lilly und Anne das neue Buch durchgelesen und schauten die restliche Zeit aus dem Fenster und beobachteten die großen Wolken, die vom Wind getrieben wurden und immer wieder ihre Form veränderten. Manche sahen aus wie Zuckerwatte, andere wie eine Blume. Sie entdeckten Berge und ein Auto.
    »Sieh mal Lilly. Dort ist ein kleines Schäfchen.«
    »Und da ein Gesicht«, quietschte die Kleine vergnügt.
    Inzwischen begann die Sonne unterzugehen und tauchte den Horizont in rotgoldenes Licht.
    »Hast du Lust, morgen mit Caro und mir in den Zoo zu gehen?« unterbrach Anne ihre gemeinsamen Beobachtungen. Natürlich war das nur eine rhetorische Frage, denn Anne wusste genau, dass Lilly von ihrem Vorschlag ganz begeistert sein würde. Und genau so war es.
    »Au ja, dann müssen wir uns aber auch die echten Bären angucken, versprochen?« Anne musste schmunzeln und versicherte ihrer Tochter, dass sie bestimmt ganz viele echte Bären sehen würden.
    Endlich angekommen sah Anne sofort, dass Caros Wagen noch auf dem Parkplatz stand.
    Wenige Minuten später standen sie in Caros Büro.
    »Was macht ihr denn hier?« Caro staunte nicht schlecht, als sie Lilly und Anne sah. Die Freude war ihr deutlich ins Gesicht geschrieben.
    Anne gab Caro einen flüchtigen Kuss, bevor sie mit der Neuigkeit herausplatzte. »Ich kann am Montag anfangen. Ist das nicht großartig? Und da haben wir uns zur Feier des Tages überlegt, dich einfach abzuholen. Kannst du schon Feierabend machen?« Anne plapperte einfach drauflos und war kaum mehr zu bremsen. Sie strahlte bis über beide Ohren.
    »Oh mein Schatz. Ich freue mich so sehr für dich. Das ist wirklich toll. Gib mir noch fünf Minuten, dann können wir nach Hause fahren und anständig feiern. Ihr könnt ruhig schon vor die Tür gehen, ich bin gleich da.«
    Caro lächelte Anne zu. Sie war sehr stolz auf ihre Freundin und ganz sicher, dass sie den Wiedereinstieg in ihren Beruf problemlos schaffen würde.
    Zwanzig Minuten später kam Caro endlich durch die Tür. Anne und Lilly waren mittlerweile durchgefroren. Caros entschuldigendes Lächeln erwiderte Anne nur widerwillig. Fünf Minuten hatte sie gesagt. Das war wieder so typisch. Caro konnte sich einfach nie von ihrer Arbeit losreißen.
    Anne war ihre Verärgerung deutlich anzusehen, und Caro lud die beiden zur Versöhnung zu einem gemütlichen Abendessen in die

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