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Verirrte Herzen

Verirrte Herzen

Titel: Verirrte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Schoening
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trug sie eine silberne Kette mit einem diamantenen Anhänger, der ihr Dekolleté noch besser zur Geltung brachte. Ihre blonden Haare hatte sie hochgesteckt.
    »Du siehst einfach umwerfend aus. Ich kann gar nicht glauben, dass eine Traumfrau wie du mit mir ausgeht«, kommentierte Anne das bezaubernde Erscheinungsbild ihrer Freundin.
    Caro musste lächeln. Anne übertrieb. Immerhin stand sie ihr in nichts nach. Wenn jemand eine Traumfrau war, dann gewiss Anne.
    Caro holte den Wagen aus der Garage und hielt galant die Wagentür auf. Mit einem Handkuss empfing sie Anne. »Ich freue mich auf einen wunderschönen Abend mit dir«, flüsterte sie dabei.
    Anne setzte sich auf den Beifahrersitz. Sie musste schmunzeln. Manchmal war Caro wirklich verrückt.
    Schnell lief Caro um das Auto, stieg ein und startete den Motor.
    Während der Fahrt schwiegen die beiden. Anne sah gedankenverloren aus dem Fenster. Häuser rasten in der Dunkelheit an ihr vorbei. Zwischendurch spendeten einige Straßenlaternen ein wenig Licht.
    Schnell merkte Caro, dass Anne etwas auf dem Herzen hatte und es keine gewöhnliche Verabredung zum Essen war. Dafür kannte sie ihre Freundin zu gut. Sie wusste aber auch, dass es besser war zu warten, bis Anne von selbst anfing darüber zu reden.
    Als sie im Restaurant ankamen, wies ihnen Giuseppe, der sie schon von früheren Besuchen kannte, einen kleinen Tisch in einer geschützten Nische zu. Sofort stieg ihnen der Duft von frischer Pizza und Pasta in die Nase, und das Wasser lief ihnen augenblicklich im Mund zusammen. Caro bestellte trockenen Weißwein für sie beide.
    Sie saßen sich gegenüber. Caro beobachtete Anne. Ihre Augen glänzten im Kerzenschein, doch ihr schmales Gesicht verriet die Anspannung.
    Giuseppe kam mit dem Wein an ihren Tisch und nahm die Bestellung auf. Der Wein verströmte ein herrlich fruchtiges Aroma. Anne nippte daran. Er schmeckte ausgezeichnet. Mit schwitzigen Fingern umklammerte sie den Stiel des Weinkelches.
    Der Zeitpunkt war gekommen, fand Anne schließlich und platzte endlich mit dem heraus, was ihr auf dem Herzen brannte. »Es kann so nicht weitergehen, Caro. Wenn ich Montag den Vertrag unterschreibe, muss ich wissen, dass du mir zur Seite stehst, egal wie lange du abends in der Kanzlei bleiben musst. Ich kann den ganzen Haushalt nicht allein erledigen, wir müssen uns etwas einfallen lassen.« Annes Forderung war klar und eindeutig.
    Caro schluckte. Ihr war nicht klar gewesen, dass Anne so sehr unter der momentanen Situation litt, dass sie das Gefühl hatte, ihr würde alles über den Kopf wachsen. Vielleicht war sie wirklich zu sehr mit ihrer Arbeit beschäftigt. Natürlich hatten sie Anfang der Woche darüber geredet, aber Caro musste sich eingestehen, dass trotz ihres Versprechens, Anne mehr unter die Arme zu greifen, sich wenig, eigentlich eher nichts, verändert hatte. »Du hast recht. Es tut mir wirklich leid. Ich weiß, ich habe das schon am Montag zu dir gesagt und gelobt, mich zu bessern. Gib mir Zeit, ich schaffe es einfach im Moment noch nicht, meinen Alltag umzustrukturieren.« Caro sah Anne tief und aufrichtig in die Augen. Ihre Stirn legte sich in nachdenkliche Falten. Mit ihrer Hand fuhr sie sich übers Kinn. »Vielleicht können wir gemeinsam einen Plan entwickeln«, schlug sie schließlich vor.
    »Das ist wirklich eine gute Idee. Vielleicht können wir so unseren Alltag in Zukunft besser organisieren«, erwiderte Anne begeistert. Ihre Gesichtszüge entspannten sich.
    »Ich würde vorschlagen, dass wir eine Liste mit den anfallenden Aufgaben erstellen und uns dann überlegen, wer was davon am besten erledigen kann«, erklärte Caro ihre Überlegungen.
    Anne nickte. »Wir können uns gleich morgen an die Arbeit machen und die Aufgaben gerecht verteilen. Ich denke, so sollte es klappen«, meinte sie zuversichtlich.
    Eine Beziehung zu führen, in der beide zufrieden waren, war nicht so einfach, das wusste Anne. Erst recht nicht, wenn es auch noch ein Kind gab. Aber sie würden es zusammen meistern. Ganz sicher. Sie waren füreinander bestimmt, am Alltag sollte es da doch nicht scheitern.
    Als hätte Caro ihre Gedanken gelesen, sagte sie mit sanfter Stimme: »Wir gehören einfach zusammen. Wir schaffen das. Ich kann mir ein Leben ohne dich gar nicht mehr vorstellen.«
    Caro gelang es immer wieder, Anne zum Schmelzen zu bringen und ihre letzten Zweifel zu vertreiben. Sie schenkte Caro ihr strahlendstes Lächeln, ihre Augen leuchteten sie an.
    »Auf uns«, prostete

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