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Verküsst & zugenäht!

Verküsst & zugenäht!

Titel: Verküsst & zugenäht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Leine ab und zerrte das Boot etwas aus dem Wasser. Nachdem er den Anker in den Sand gebohrt hatte, folgte er Jenny den Strand entlang. Sein Blick blieb länger als er sollte an der hypnotischen Bewegung ihrer Hüften haften. Nur mit Mühe konnte er sich von diesem Anblick losreißen.
    Als sie an einem Stapel Treibholz ankamen, der die Sandanschwemmung von den Klippen trennte, setzten sie sich auf einen verwitterten, silbrig glänzenden Baumstamm. Es begann bereits zu dämmern, die Sonne würde bald hinter den Berggipfeln verschwunden sein. Die Füße in den Sand gewühlt saßen sie eine Weile schweigend da und bewunderten das goldene Licht und die hohen Wolken, die aussahen wie auf einem Maxfiel-Parrish-Gemälde.
    Irgendwann wandte er sich ihr zu und studierte ihr Profil und die vom Fahrtwind hübsch geröteten Wangen. Leise atmete er ein und wieder aus. „Okay, legen Sie schon los. Ich könnte wirklich ein Kompliment über meine Erziehungsmethoden brauchen. Ich selbst habe nämlich das Gefühl, komplett zu versagen.“
    „Sie wissen gar nicht, wie gern ich Ihnen da zustimmen würde“, sagte sie gedankenverloren, nahm eine Handvoll Sand und ließ ihn durch die Finger rieseln, bis nur noch ein paar Kieselsteine übrig waren, die sie Richtung Wasser schnippte. „Vielleicht könnte ich Sie in dem Fall überreden, Austin bei mir zu lassen, wenn Sie wieder zurück in Ihr eigenes Leben nach Manhattan gehen. Gott weiß, dass ich mich dann endlich nicht mehr so schrecklich fühlen würde“, sagte sie mit gesenktem Kopf. Nach einer Weile sah sie ihn an. „Aber wissen Sie was, Bradshaw? Sie versagen eben nicht.“
    „Nein?“ Es war jämmerlich, wie sehr er sich über ihre Worte freute.
    „Nein. Sie hatten absolut recht, sich von Austin zeigen zu lassen, ob er gut genug ist, so ein Boot zu handhaben.“
    „Wie sich herausgestellt hat, fährt er sehr vernünftig.“
    „Das ist wahr – und dafür können wir Emmett danken. Er hat immer viel Wert auf Sicherheit gelegt.“ Sie winkte ab. „Davon einmal abgesehen sind Sie auch sehr gut damit umgegangen, als Austin und Nolan versucht haben, Sie wegendieses Films, ‚Transformers‘, zu manipulieren. So verhält sich ein Dad.“
    Er schnaubte. „Ich habe nachgegeben.“
    Sie grinste. „Ja, das haben Sie, aber alles haben Sie eben doch nicht durchgehen lassen. Manchmal ist es genau das, sich nicht über etwas aufzuregen, wenn es sich nicht lohnt, und zum Beispiel zu erlauben, einen Film zu sehen, da die Eltern von Nolan sowieso nichts dagegen hatten.“
    „Danke.“ Er stieß sie mit der Schulter an und wünschte sich sofort, das nicht getan zu haben. Diese Frau zu berühren war immer merkwürdig – und sollte am besten vermieden werden. Er rutschte etwas von ihr ab und spürte, dass sie ihn ansah.
    Nach einem Moment sagte sie: „Kann ich Sie was fragen?“
    „Sicher.“ Alles, um mich davon abzulenken … wovon ich abgelenkt werden möchte.
    „Wie sehen Ihre Pläne für das ‚The Brothers‘ aus?“
    „Hm?“ Er schwang ein Bein über den Stamm, sodass er rittlings dasaß und sie direkt ansehen konnte. „Was meinen Sie damit?“
    „Nun ja, wenn Sie zurück nach New York gehen. Haben Sie vor, zu verkaufen?“
    Sie war offensichtlich bemüht, ihre Anspannung nicht zu zeigen, doch ihre Schultern waren steifer als der Nacken eines Priesters bei einer Nuttenversammlung.
    „Nein! Himmel, wie kommen Sie denn auf die Idee?“
    „Sie werden auf der anderen Seite des Kontinents leben.“
    Er zuckte die Achseln. „Vielleicht, aber Sie haben das Hotel die ganze Zeit wunderbar ohne meine Hilfe geführt und es handelt sich um Austins Erbe.“ Er sah sie an. „Richtig?“
    „Ja. Emmett hat mir ein Viertel hinterlassen, doch der Rest gehört Austin.“
    „Und Sie sind seine Treuhänderin.“
    Sie hob das Kinn. „Ja.“
    Bei ihrer Empörung musste er lächeln. „Glauben Sie mir, ich habe nichts dagegen einzuwenden. Besser Sie als ich.“
    Sie hob die Augenbrauen.“ Das ist eine … interessante Aussage. Von jemandem mit Betriebswirtschaftsabschluss.“
    „Wie ich Max bereits sagte, habe ich den Abschluss nie gemacht.“ Er runzelte die Stirn. „Und woher zum Henker weiß eigentlich jeder, was ich studiert habe?“
    „Also bitte.“ Mit angezogenen Ellbogen streckte sie die Arme aus, die Handflächen nach oben, und drehte sich von einer Seite zur anderen wie die Moderatorin einer Gameshow, die die Hauptgewinne zeigt. „Kleiner Teich“, sagte sie, dann schwang sie

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