Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verküsst & zugenäht!

Verküsst & zugenäht!

Titel: Verküsst & zugenäht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
Vom Netzwerk:
darauf das Cottage betrat, stellte er erfreut fest, dass der Mercedes seines Vaters ebenfalls nicht auf dem Parkplatz stand.
    Andererseits …
    Er nahm das gerahmte Baseballfoto aus dem Rucksack und stellte es auf die Kommode, wo es seit dem Donnerstag seinen Platz hatte, an dem sein Vater es ihm gegeben hatte. Selbst wenn er es nicht in der Hand hielt, fiel es ihm schwer, es nicht anzuschauen.
    Mit einem Finger strich er über das Glas. Dies war wahrscheinlich das genialste Foto der Welt, deswegen hatte er es auch zum Training mitgenommen, um es herumzuzeigen. Wegen Baileys Auftauchen hatte er gar nicht mehr daran gedacht, was ja nun wirklich nicht schlimm war. Vielleicht würde er es einfach beim nächsten Mal mit zum Training nehmen oder am Samstag zum Spiel.
    Aber, hey, das war noch eine Ewigkeit hin. Jetzt hatte er Wichtigeres zu tun. Er öffnete den Kühlschrank und nahm alle möglichen Lebensmittel heraus.
    Viel Wichtigeres, wie sich zum Beispiel ein oder zwei Sandwichs zu machen, damit er vor dem Abendessen nicht verhungerte.
    „Ich bin dann weg, Jenny!“
    Jenny saß gerade im Schaukelstuhl auf der Veranda, trank eine Tasse Tee und sah den Freitagabendgästen beim Entladen ihres Autos zu. Die Neuankömmlinge hatten das „Starfish“-Cottage gemietet, das etwas näher am Wasser lag als ihr Häuschen. Eine Augenbraue erhoben, sah sie Austin an, der den Kopf aus der Tür gesteckt hatte, und fragte überrascht: „Soll ich dich nicht fahren?“
    „Nö, ich nehme das Fahrrad.“
    „Im ‚The Anchor‘ wird heute Abend viel los sein. Zieh auf jeden Fall deine Jacke mit den reflektierenden Streifen an.“
    Er verdrehte die Augen. „Ja, Mama.“
    „Okay. Tut mir leid, ich weiß ja, dass du das sowieso machst und dass dein Fahrrad dieses Blinklicht unter dem Sitz hat. Was ich eigentlich sagen wollte, ist: viel Spaß. Und richte Nolan aus, dass er das nächste Mal bei uns übernachten kann.“
    „Das ist schon in Ordnung“, entgegnete er schnell. „Nolans Eltern haben viel mehr Platz als wir.“
    Das hatte Austin allerdings bisher noch nie davon abgehalten, seinen besten Freund einzuladen. Seltsam. Und wehteda etwa der Duft von Rasierwasser in ihre Nase? Sei nicht albern, das kommt sicher von irgendwelchen Blumen, sagte sie sich und konzentrierte sich auf den eigentlichen Grund, weshalb sie die Stirn gerunzelt hatte. Sie befürchtete, dass er etwas Bestimmtes nicht aussprach. „Vermisst du dein früheres Zuhause, Austin?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Manchmal.“
    „Möchtest du … wieder dorthin ziehen?“ Ihr war klar gewesen, dass er eines Tages diesen Wunsch äußern würde, wollte das Unvermeidliche aber so lange wie möglich hinauszögern. Sie lebte gern in ihrem kleinen Cottage, dem Haus, das sie sich durch harte Arbeit verdient hatte. Die riesige alte Villa seiner Großeltern war zwar wunderschön, doch sie hatte Emmett und Kathy gehört. Es fühlte sich für sie nicht richtig an, dort ohne die beiden zu leben.
    „Eigentlich nicht.“ Austin lehnte sich an den Türrahmen. „Ich vermisse schon manchmal das Fernsehzimmer und da war viel mehr Platz, aber …“ Ein kleiner Schauer durchfuhr ihn. „Ich möchte nicht da wohnen. Nicht ohne Grandpa.“
    „Du kannst jederzeit mit mir reden, falls du es dir noch anders überlegst, das weißt du, oder?“ Kaum hatte sie das ausgesprochen, wurde sie von Schuldgefühlen übermannt, weil sie daran denken musste, dass er im nächsten Sommer wahrscheinlich gar nicht mehr in Razor Bay sein würde.
    „Klar.“ Er richtete sich etwas auf. „Ich muss los. Nolan und Bailey haben ein neues Videospiel, das wir ausprobieren wollen.“
    Bevor sie ihm noch einmal viel Spaß wünschen konnte, war er bereits im Haus verschwunden. Sekunden später hörte sie, wie er die Außentür in der Küche hinter sich schloss, das Fahrrad aus dem Schuppen holte und diese Tür dann ebenfalls zuknallte.
    Aha. Nolan und Bailey also. Das erklärte so manches.
    Da sie nicht mehr fahren musste, ging sie hinein, um sicheinen Wein einzuschenken. Als sie zurückkam, stellte sie das Glas auf dem Verandatisch ab, wickelte sich wieder in die Decke und setzte sich in den Schaukelstuhl. Das Knarren des alten Stuhls unter ihr war tröstlich. Sie hatte das Verandalicht nicht angeschaltet. Nur die Wegbeleuchtung, die kurz zuvor angegangen war, schimmerte matt.
    Es war ein klarer Abend, Sterne übersäten den Himmel.
    Das Paar auf dem Parkplatz warf den Kofferraum seines Wagens zu und betrat

Weitere Kostenlose Bücher