Verküsst & zugenäht!
als ob ihm jemand die Beine weggeschossen hätte. Jenny schlang die Arme um ihn und hielt ihn fest an sich gedrückt, als er den halbherzigen Versuch unternahm, sich von ihr zu lösen. Gott sei Dank, denn er konnte sowieso nur schwer atmend wie ein verwundetes Tier daliegen und wusste, was sie gerade erlebt hatten, war anders als alles zuvor.
Besser. Mehr als einfach nur Sex.
Sein Herz schlug nicht nur vor Anstrengung so wild, sondern auch aus einem völlig anderen Grund. Sollte er tatsächlichfühlen, was er zu fühlen meinte? Nein, das konnte nicht sein. Verdammt noch mal, er glaubte nicht daran.
Und doch – Herr im Himmel.
Was er alles empfand war unglaublich.
Das kann nur am Sex liegen. Nur deswegen glaubst du wahrscheinlich …
Und wenn nicht, flüsterte eine Stimme in seinem Kopf. Er schmiegte sein Gesicht in Jennys Haar.
Was, wenn es Liebe war?
Nein. Das konnte nicht sein. Man musste sich doch nur mal ansehen, wie das beim letzten Mal für ihn ausgegangen war. Und trotzdem, es fühlte sich so an.
Verdammte Scheiße. Mist.
Er steckte schon viel zu tief in der Sache drin – und versank immer tiefer.
19. KAPITEL
I ch bin fix und fertig, Tash.“ Jenny beobachtete ihre Freundin dabei, wie sie die Zutaten für die Montagspizza schnippelte. Das „Bella T’s“ öffnete in einer Dreiviertelstunde und Tashas Mitarbeiterin Tiffany würde in fünfzehn Minuten zum Dienst erscheinen.
Ihre Freundin sah auf und lächelte sie an. „Das erwähntest du bereits.“
Jenny lachte. „Nein, nicht nur sexuell. Sondern … ich glaube, ich habe mich in ihn verliebt.“
Tasha schob mit einer Schulter die Haarsträhne zurück, die sich aus ihrem Knoten gelöst hatte. „Und wäre das denn so schlimm?“
„Ähm, ja. Das wäre eine Katastrophe.“ Ihr Gesicht hellte sich auf. „Vielleicht ist es aber doch nur der Sex. Das könnte sehr gut sein, weißt du … der war nämlich wirklich richtig gut.“ Sie lächelte versonnen. „Ich meine, das war rich-tig gu-ter Sex.“
„Na klar, reib es mir ordentlich unter die Nase. Schließlich hab ich schon ewig keinen mehr gehabt. Du könntest mir ruhig ein paar Details nennen.“ Tasha schob mit dem Messer die klein geschnittenen Paprikastücke in eine Schüssel und sah sie an. „Außerdem glaubst du nicht wirklich, dass es nur der Sex war.“
„Verdammt, doch! Bestimmt. Ich habe so etwas noch nie erlebt. Wahrscheinlich steh ich einfach total auf ihn und rede mir nur ein, dass es Liebe ist.“
Tasha sah sie weiterhin ausdruckslos an, bis Jenny sich unter ihrem Blick zu winden begann. Das Schweigen breitete sich aus.
Schließlich knickte Jenny ein wie die Beine eines billigen Picknicktisches. „Okay, schön. Vielleicht ist es wirklich Liebe.“
„Und ich wiederhole, dass das nicht unbedingt schlecht sein muss.“
„Machst du Witze? Dümmer geht es nicht. Wenn Jake irgendwann auch nur vermutet, dass ich gefühlsmäßig heftig verstrickt bin, wird er so schnell abhauen, dass nur noch eine Staubwolke zurückbleibt.“
Vielleicht lag es an dem Wort Staub, jedenfalls riss Tasha auf einmal die Augen auf.
„Oh, verdammt, der Ofen! Ich hab vergessen, Feuer zu machen.“ Sie nahm einen Armvoll Holz aus der Kiste vor dem Steinofen, hielt aber kurz inne, um ihr einen ernsten Blick zuzuwerfen. „Ist dir mal in den Sinn gekommen, dass du ihn womöglich unterschätzt“, fragte sie und begann, die Holzscheite im Ofen zu stapeln.
„Das würde ich so gerne glauben“, sagte Jenny inbrünstig. „Ich habe allerdings noch nie jemanden kennengelernt, der dermaßen wenig Ahnung von seiner eigenen Liebesfähigkeit hat.“
Tasha reckte den Hals, um sie über die Schulter anzublicken. „Also was jetzt? Ist er nun liebesfähig oder wird er sich sofort aus dem Staub machen, wenn das Wort Liebe fällt?“
„Beides, Tash, das eine schließt das andere nicht aus. Ich habe gesehen, wie er mit Austin umgeht. Es ist eindeutig, dass er seinen Sohn wie verrückt liebt, aber ich glaube, er hat Angst davor.“
„Und was ist mit dir?“
„Nun, den Sex findet er toll, soviel weiß ich, doch ich habe keine Ahnung, ob seine Gefühle tiefer gehen. Nein, das stimmt nicht – er hat mir knallhart gesagt, dass er nicht an Liebe glaubt. Trotzdem gibt es Momente, in denen ich denke …“ Sie schüttelte den Kopf. „Ach was, wem will ich da was vormachen? Es ist schwer zu sagen, was er fühlt.“
„Und du traust dich nicht zu fragen?“
„Richtig.“ Jenny seufzte. „Bin halt der größte
Weitere Kostenlose Bücher