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Verlangen

Verlangen

Titel: Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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Aidan warf einen raschen Seitenblick auf Connor und versuchte, sich seine Erleichterung nicht allzu deutlich anmerken zu lassen, als sein Freund mit sichtlicher Vorfreude die Kleidung ablegte.
    »Mir wurde für die heutige Nacht deine Träumerin zugeteilt, Cross. Ich dachte, du würdest wieder mit mir tauschen wollen. Du hast mir zwar seit Wochen all deine sexuellen Einsätze überlassen, aber ich hatte den ausgeprägten Verdacht, mit ihr würdest du noch einen Traum haben wollen. Und du brauchst es, Mann. Dringend.«
    Aidan spannte sich an, während ihn Gefühle durchströmten, die er nicht verstand. »Lyssa Bates?«
    Connor nickte und rieb sich die Hände. »Was auch imme r dich an ihr fasziniert – ich hoffe, es hält noch eine Weile an. Mit dir zu tauschen ist einfach der Hammer. Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest …«
    Der andere Wächter trat in den Traum ein, und sein Äußeres veränderte sich augenblicklich nach den Wünschen der Frau, der er sich näherte.
    Aidan wandte sich ab und verschwand schleunigst. Seine Gedanken wurden wieder einmal vollständig von der Träumerin beansprucht, die er nie wiedersehen sollte, der er aber anscheinend einfach nicht widerstehen konnte.
    Ein Monat war vergangen, seit er das letzte Mal bei ihr gewesen war. Ein Monat, in dem er andere Wächter ausgefragt hatte, um herauszufinden, wer den Abend mit ihr verbracht hatte, und dann hatte er diejenigen darüber ausgehorcht, was sie gesagt hatte und was sie tat. Sie traf sich inzwischen mit jemandem, der Chad hieß, und Aidan redete sich ein, es sei das Beste, dass sie ihr Leben jetzt wieder auf die Reihe gekriegt hatte. Er hatte versucht, sich ein Beispiel an ihr zu nehmen und sie zu vergessen, indem er Aufträge annahm, die ihn früher abgelenkt hätten.
    Nichts davon bewährte sich.
    Jetzt schwebte er mit kaum unterdrückter Aufregung durch das Zwielicht, und sein Herz raste bei der Aussicht, sie wiederzusehen. Der liebliche Klang ihrer Stimme und ihr leicht blumiger Duft hafteten in seinem Gedächtnis, und das galt auch für die tiefe Farbe ihrer Augen und die goldenen Strähnen ihres Haars. Aber wie an einem Morgen im Zwielicht waren die Einzelheiten mit Dunst verhangen und verblassten. Wenn er sich etwas mehr Zeit dafür nahm, konnte er sie vergessen.
    Aber er wollte sie nicht vergessen. Zum ersten Mal seit vielen, vielen Jahrhunderten kochte sein Blut, und zum ersten Mal überhaupt schmerzte sein Herz vor Sehnsucht. Er durfte sie nicht in dem Glauben lassen, sie sei für ihn nur ein Job gewesen. Bevor er weiterzog, musste er ihr zu verstehen geben, dass er mit ihr geschlafen hatte, weil er es wollte. Und aus keinem anderen Grund.
    Aidan sank auf den Boden und blieb vor Lyssas Tür stehen. Er wollte sie wieder in seinen Armen halten und der Empfänger ihrer Leidenschaft und ihrer verführerischen Liebkosungen sein. Zog Chad Nutzen aus solchen Spielen? Der Gedanke versetzte ihm einen Stich und sorgte für einen Schweißausbruch.
    Sie hatte nicht mit dem anderen Mann gevögelt … noch nicht. Das wusste Aidan, weil er sich täglich danach erkundigte.
    Der Gedanke versetzte ihn in solche Wut, dass er finster dreinblickte, während er die Hand nach dem blinkenden neuen Türgriff ausstreckte, den es noch nicht gegeben hatte, als er das letzte Mal hier gewesen war. Er trat ohne Vorwarnung ein und fand denselben Strand vor, den er in Erinnerung hatte. Nicht weit von ihm entfernt schaukelte Lyssa in einer Hängematte zwischen Palmen, die sich wiegten. Ihre langen Beine waren durch den Schlitz eines Sarongs zu sehen, und ihre üppigen Brüste wurden durch die winzigen Dreiecke eines gehäkelten Bikinitops kaum in ihrem Bewegungsspielraum eingeschränkt. Auf ihrem Schoß hielt sie einen Zeichenblock, und ihre bezaubernden Gesichtszüge verbargen sich im Schutz eines breitkrempigen Strohhuts.
    Gebannt vom Anblick ihrer goldenen Haut und des gelösten Haars, das die tropische Brise in Strähnen über ihre schimmernden Lippen wehte, stand er regungslos da.
    Warum hatte sie diese Wirkung auf ihn? Er war so begierig auf sie, dass er kaum laufen konnte. Eine Frau war vor seinen Augen nackt gewesen und hatte masturbiert, begierig auf einen steifen Schwanz, und er hatte nichts empfunden. Überhaupt nichts. Wie bei all den anderen Frauen, die er im Lauf des letzten Monats gemieden hatte.
    Aidan wappnete sich innerlich, während er auf sie zuging. Sie hob ihm den Blick entgegen, und die Skepsis in ihren dunklen Augen schnürte ihm die

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