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Verlangen

Verlangen

Titel: Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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sie wirkte. Sie fühlte sich nicht so ausgeruht wie letzte Woche, aber auch nicht so, als würde sie am Steuer einschlafen. Allein dieser Umstand ließ ihren Tag unbeschwerter beginnen.
    Sie pfiff vor sich hin, während sie die schwere Stahltür aufzog, die zu dem rückwärtigen Eingang der Praxis führte. Als sie den Untersuchungsraum Nummer eins mit seiner hübschen blauweiß gestreiften Tapete betrat, lächelte Lyssa strahlend.
    » Guten Morgen«, sagte sie zur Begrüßung, und ihre Augen wurden größer, als sich der Besitzer ihrer Patientin zu ihr umdrehte. »Ich bin Dr. Bates.«
    Er war groß, hatte kurzes dunkles Haar, war attraktiv und gut gebaut und füllte eine locker geschnittene Jeans und ein enges schwarzes T-Shirt perfekt aus. Der Schriftzug auf dem T-Shirt verriet seinen Beruf als Feuerwehrmann – eine Arbeit, die sie bewunderte.
    Er nahm ihre ausgestreckte Hand und schüttelte sie. »Chad Dawson.« Er deutete auf die wunderschöne Deutsche Schäferhündin, die elegant zu seinen Füßen saß. »Das ist Lady.«
    »Hallo, Lady.«
    Lady hielt ihre Pfote hin, damit Lyssa sie schütteln konnte.
    »Was für ein kluges Mädchen du bist, Lady«, sagte sie lobend und warf einen Blick auf das Krankenblatt in ihrer Hand. »Wie ich sehe, geht es um Impfungen. Ich verspreche, behutsam zu sein.«
    Da sie ihre Patienten niemals auf die Folter spannte, machte sich Lyssa gleich ans Werk und bot Lady dann einen Leckerbissen zur Belohnung an. Mr. Lady trieb sich die ganze Zeit in der Nähe herum. Sein Eau de Cologne hing unaufdringlich in der Luft, und sein kräftiger Körper nahm den gesamten Raum ein. Sie war sich seiner Anwesenheit und seines unverhohlenen Interesses deutlich bewusst, und als sie die verabreichten Spritzen auf der Karteikarte eingetragen hatte und sich in das nächste Behandlungszimmer begeben wollte, war sie nicht erstaunt, als er sie zurückhielt.
    »Dr. Bates?«
    »Ja?«
    »Ich weiß zu schätzen, wie behutsam sie mit Lady umgehen. Sie hasst Spritzen, und wenn wir zum Tierarzt müssen, zittert sie normalerweise wie Espenlaub.«
    Lyssa kraulte Lady hinter den Ohren. »Du warst sehr tapfer, Lady. Eine meiner besten Patientinnen aller Zeiten.« Sie blickte auf. »Sie ist eine wunderbare Hündin, Mr. Dawson.«
    »Nennen Sie mich bitte Chad.«
    Sie lächelte, doch durch ihren Magen ging ein kleiner Ruck, der zum Teil Aufregung, aber auch Panik verriet.
    »Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus«, sagte er mit einem verlegenen Lächeln, »aber mir ist aufgefallen, dass Sie keinen Ehering tragen. Sind Sie in festen Händen?«
    Der Drang, ja zu sagen, war stark und verwirrend. »Nur dann, wenn Sie quengelige Kater mitzählen.«
    Er strahlte über das ganze Gesicht. »In dem Fall würde ich Sie gern einladen, demnächst mal abends mit mir essen zu gehen, falls Sie für Verabredungen mit Tierhaltern zu haben sind.«
    »Ich habe es noch nie getan«, gestand sie, »aber es gibt immer ein erstes Mal.«
    Sie zog einen Notizblock mit einer aufgedruckten Pharmawerbung aus einer Schublade, und sie tauschten ihre Telefonnummern aus und verabredeten sich für das Wochenende.
    Lyssa blieb noch kurz im Behandlungsraum stehen, nachdem Chad und Lady gegangen waren, und versuchte dahinterzukommen, warum eine Verabredung mit einem stattlichen Feuerwehrmann, der Hunde mochte, sie traurig stimmte.
    Verborgen am Rande des Zwielichts starrte Aidan die Frau an, die sich auf dem Bett wand. Sie wimmerte leise, und ihr nackter Körper bog sich nach oben, während sie mit einer Hand ihre Klitoris streichelte und zwei Finger der anderen Hand tief in die klatschnasse Falte ihres Geschlechts stieß.
    Er blinzelte kaum und weigerte sich, den Blick abzuwenden. Sein Verstand drängte seinen Körper, der nicht bei der Sache war und sich nicht erregen lassen wollte, zur Kooperation. Um sich herum fühlte und hörte er das Näherrücken der Albträume, die sich um sie scharten, angelockt von den Energien, die die Träumerin ins Zwielicht verströmte. Sie war so verletzlich, wie man nur sein konnte, und seine Aufgabe war es, sie in Sicherheit zu bringen, doch trotz seines aufrichtigen Wunsches, ihr zu helfen, bereitete ihm die bevorstehende Aufgabe kein bisschen Lust.
    Seufzend schloss Aidan die Augen und sandte einen stummen Hilferuf aus. Als die Frau auf dem Bett dicht vor dem Höhepunkt stöhnte, nahm er jemanden an seiner Seite wahr.
    »Ich wollte mich ohnehin auf die Suche nach dir machen«, sagte die lachende Stimme neben ihm.
    »Ach?«

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