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Verlangen

Verlangen

Titel: Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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Brust zu. Das Vertrauen, das sie ihm so freizügig entgegengebracht hatte, als er mit ihr geschlafen hatte, war verschwunden, und dieser Verlust traf ihn schmerzhaft.
    Seufzend setzte sie sich auf und warf ihren Zeichenblock in den Sand. Dann stieß sie sich mit ihren geschmeidigen Beinen ab, damit sich die Hängematte wie eine Schaukel in Bewegung setzte.
    Er blieb vor ihr stehen. »Hallo.«
    »Hallo«, sagte sie. Es war ein heiseres Flüstern, und ihre dunklen Augen beobachteten ihn wachsam.
    »Wie geht es dir?«
    »Gut. Und dir?«
    Das nichtssagende Geplänkel ließ ihn die Zähne zusammenbeißen. »Nicht so gut.«
    »Ach, wirklich?« Ihr Verhalten änderte sich augenblicklich; es wurde echter, weniger steif. Es lag in ihrer Natur, sich um andere zu sorgen. Das war einer der Gründe, weshalb er sie so sehr mochte.
    »Eigentlich dürfte ich gar nicht hier sein, und nach der heutigen Nacht kann ich nicht wiederkommen.«
    »Warum?« Die Hängematte kam langsam zum Stillstand.
    »Es gibt Vorschriften.« Er trat näher. »Es ist uns verboten, Bindungen mit Träumern einzugehen.«
    »Ach.«
    »Und ich darf nicht zulassen, dass es dazu kommt, selbst dann nicht, wenn es gestattet wäre. So, wie mein Job beschaffen ist, geht das nicht.«
    Lyssa stieß ihre Hutkrempe hoch. Ihr wunderschönes Gesicht war so offen, so verräterisch. »Sprichst du rein hypothetisch?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Willst du damit sagen, es wäre dir möglich, eine Bindung mit mir einzugehen?«
    »Es ist nicht nur möglich«, gestand er mürrisch. »Es ist äußerst wahrscheinlich.«
    Mit einem Stirnrunzeln wandte sie den Kopf ab, um aufs Meer hinauszublicken. Aidan beobachtete den Fall ihres Haares, auf das die Sonne schien und das in Kaskaden über ihre nackte Schulter fiel. Sein Mund wurde trocken, und er ballte die Hände zu Fäusten. Das Verlangen, diese goldenen Strähnen zwischen seinen Fingerspitzen zu reiben, war nahezu übermächtig.
    »Warum bist du dann hergekommen?«, fragte sie und ließ sich auf den Sand sinken.
    »Weil mir nicht passt, wie wir auseinandergegangen sind.«
    Sie sah ihm wieder in die Augen.
    »Ich konnte dich nicht in dem Glauben lassen, das, was zwischen uns geschehen ist, gehöre zu meinem Job.«
    Lyssa war so viel kleiner als er, dass sie den Kopf in den Nackenlegenmusste,umihminsGesichtzusehen. »Danke.«
    Ihre stille Würde war zu viel für ihn. Er überwand den Abstand zwischen ihnen und schleuderte ihren Hut zur Seite. Dann legte er eine Hand um ihren Nacken und küsste sie. Es war ein rascher, grober Kuss. »Ich habe mit dir geschlafen, weil ich es nicht ertragen hätte, es nicht zu tun. Weil ich es mehr wollte als jemals irgendetwas anderes. Ich bereue es nicht, und ich will auch nicht, dass du es bereust.«
    Ihre zarten Hände legten sich um seine Taille. »Ich bereue es nicht.«
    Er lehnte seine Stirn an ihre und atmete ihren zarten blumigen Duft ein.
    »Es kommt mir vor, als hätte ich dich lange Zeit gekannt«, flüsterte sie. »Als verabschiedete ich mich von einem guten alten Freund.«
    »Ich werde dich auch vermissen«, gestand er, ehe er sich ihres Mundes bemächtigte und sie ausgiebig küsste. Der Kuss war als Abschied gedacht, ein Andenken, das ihm für eine Ewigkeit genügen musste. Dann rann ihr Geschmack, so süß und berauschend wie Wein, über seine Zunge und machte ihn trunken.
    »Lyssa.« Er stöhnte sein Elend und sein Verlangen in ihren Mund.
    Ihre schmalen Arme versuchten tapfer, seine breiten Schultern zu umschlingen, doch dann gaben sie auf und glitten tiefer hinunter, um sich um seinen angespannten Rücken zu legen. Und in all der Zeit nahm er ihren Geschmack in sich auf, streichelte mit seiner Zunge den kleinen Spalt zwischen ihren Lippen, wie er es mit seinem Schwanz tun wollte, und seine schwieligen Hände glitten an ihren Seiten über ihre weiche Haut hinab.
    Mit geschlossenen Augen neigte Aidan den Kopf und legte seine Lippen so auf ihren Mund, dass sie genau aufeinanderpassten, und als er ihr Wimmern schluckte, überlief ihn ein heftiger Schauer von Kopf bis Fuß.
    Sie zahlte es ihm mit gleicher Münze heim, ließ ihre Hände unter sein Hemd gleiten, streichelte seine nackte Haut und wölbte ihm ihre Hüften entgegen, eine unverhohlene Aufforderung mit einem Anflug derselben Verzweiflung, die auch er empfand.
    Als ihre Zunge sich um seine wand, löste er sich mit einem Fluch von ihr, und jeder seiner Muskeln brannte vor Anspannung. Er knabberte an ihrem Kinn, biss sie zart in

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