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Verlangen

Verlangen

Titel: Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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ihr Rückgrat. Lyssa atmete den frischen Duft seiner feuchten Haut tief ein, streichelte rhythmisch und beschwichtigend seinen Brustkorb und verspürte zum ersten Mal, seit er fortgegangen war, wieder inneren Frieden.
    »Es war selbstsüchtig von mir zurückzukommen«, sagte er schließlich, und sein weicher irischer Akzent ließ ihre Brustwarzen schmerzen.
    »Wenn du etwas von mir brauchst, möchte ich es dir geben.«
    »Ich werde dir wehtun, aber ich konnte mich einfach nicht von dir fernhalten.«
    Lyssa hob den Kopf und stöhnte leise über den gequälten Ausdruck in seinem Gesicht.
    Warum würde er ihr wehtun? Und warum konnte er sich nicht von ihr fernhalten?
    »Ich brauche dich«, flüsterte er heiser.
    »Ich bin da.« Sie fuhr mit ihren Fingern durch sein feuchtes Haar und spielte dann mit dem Anhänger um seinen Hals. »Erzähl mir, was passiert ist.«
    Seine große Hand glitt ihren Nacken hinauf und zog ihren Kopf zu seinen wartenden Lippen hinunter. »Ich verzehre mich nach dir.«
    Er ließ seine Zunge über ihre gleiten und bemächtigte sich ihres Mundes.
    »Aidan …« Sie seufzte, ihr Verlangen nach ihm war nahezu unerträglich.
    »Liebst du ihn?«
    Seine Frage ließ sie überrascht blinzeln. »Chad? Nein. Wir sind nur Freunde, obwohl er gern mehr für mich wäre, und ich spiele mit dem Gedanken.«
    »Dann gib dich mir hin, lass mich dich ein letztes Mal nehmen, bevor er dich mir wegnimmt.«
    Sein inständiges Flehen unternahm keinen Versuch, sich hinter dem irischen Akzent zu verbergen. Dass er sie so sehr brauchte … dass er zu ihr kam, obwohl die Vorschriften besagten, er dürfte es nicht … dass er sich ihr so vollständig öffnete – all das ließ etwas in ihr aufbrechen.
    Sie hatte von den anderen Wächtern Geschichten über seinen Heldenmut gehört. Sie wusste, wie furchterregend er war. Und wie mächtig. Bei seinem eigenen Volk war er nahezu eine Legende und wurde als Vorbild verehrt, dem andere nacheifern sollten. Es hieß, Captain Aidan Cross habe keine Schwächen und keine Bedenken; sein ganzes Streben sei unbeirrbar auf die Vernichtung seines Feinds gerichtet.
    Aber das entsprach nicht der Wahrheit. Sie wusste, dass er aufseineeigenegrüblerischeArtsensibelundfreundlichwar.
    Sein abgeschiedenes Haus auf dem Hügel, weit entfernt von der nächsten Ansiedlung, verriet ihr, wie sehr er für sich blieb und andere mied. Er hatte sich von seiner Familie entfremdet und führte allein ein zurückgezogenes Leben. Es hieß, er unterschiede sich sehr von dem Mann, der er gewesen war, als er die Elite-Ausbildung mit unschlagbaren Ergebnissen und grenzenlosem Optimismus für die Zukunft abgeschlossen hatte.
    Er stützte sich auf niemanden, und doch suchte er ihre Nähe.
    »Was kann ich tun?«, fragte sie hilflos. Das war kein medizinisches Problem, für das man in Lehrbüchern eine Lösung finden konnte. Es war eine seelische Wunde, und sie hatte keinen Schimmer, wie sie sich behandeln ließ.
    »Fass mich an.« Er nahm ihre Hand, hielt sie über sein Herz und sah ihr fest in die Augen. »Verführe mich. So, wie du es in jener ersten Nacht am Strand getan hast.«
    Einen Moment lang starrte sie ihn atemlos an. Ihr grimmiger Krieger hatte sich seine Menschlichkeit bewahrt, seine seelische Großzügigkeit, seine Güte. Vielleicht lag es an seiner Fähigkeit zu fühlen und sich in andere hineinzuversetzen, dass ihm sein Beruf so tiefe Wunden zufügen konnte.
    Zum Teufel mit dem Selbsterhaltungstrieb. Er brauchte sie, und sie würde alles tun, was erforderlich war, um seine Wunden zu heilen.
    Sie kroch über ihn, ihre Hüften an seine gepresst und ihre Hände auf seiner Brust, und es war ihr einziger Wunsch, sich um ihn zu kümmern und ihn zu trösten. Lyssa beugte sich vor und leckte zart seine Lippen. »So?«
    »Ja …«
    Ihre Fingerspitzen fanden die flachen Punkte seiner Brustwarzen und rieben sie. »So auch?«
    Er erschauerte unter ihren Händen, und das Gefühl setzte sich durch ihre Arme nach oben fort und heizte ihr Blut auf. »Ja, zum Teufel …« Seine Augenlider schlossen sich.
    Mit ihren Lippen an seinem Ohr fragte sie: »Was ist deine Lieblingsfarbe?«
    Er zögerte keinen Moment. »Die Farbe deiner Augen.«
    Sie blinzelte verblüfft. »Die sind doch einfach nur braun.«
    »Sie sind wunderschön«, murmelte er und streichelte mit rhythmischen Liebkosungen ihren Rücken. »Ich sehe in sie hinein und vergesse alles andere.«
    Sie schmolz innerlich und begriff, dass der Katalysator, der ihren

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