Verlangen
die Variationen in der Tiefe seiner Stöße, das Kreisen seiner Hüften. Sie konnte nur noch mühsam atmen und kaum noch denken, und ihr Körper hatte sich hilflos seinem Können unterworfen.
Sie beugte sich auf alle viere vor und ließ ihm seinen Wil len. Sollte er sie mit all diesen Gefühlen und Sinneswahrnehmungenruhigumbringen;sollteerruhigmitihr machen, was er wollte. Der Klang seiner sinnlichen Stimme, die heiser vor Lust glühende Schweinereien schnurrte, ließ ihre Möse um seinen Schwanz herum flattern und dann im Orgasmus fest zupacken.
»Allmächtiger …« Der Schrei, der aus ihrer Kehle drang, war nicht ihr eigener. Sie wusste nicht, woher er kam; er sprudelte aus derselben Quelle hervor wie ihre Lust, ganz tief in ihrem Innern.
»Süße Lyssa«, brummte er an ihrem Ohr, als ihre Arme nachgaben und ihre Hüften nur noch durch seine Kraft gehalten wurden. Jetzt nahm er sich, was er brauchte, benutzte ihren Körper, um seinen eigenen zu befriedigen, sein Gesicht zwischen ihren Brüsten begraben und in ihrem Duft schwelgend, während er mit langen, tiefen Stößen aufwärts in ihre zuckenden Tiefen eintauchte.
Sein ganzer Körper verkrampfte sich, als er kam, und die Worte, die er stöhnte, brachen in einer alten Sprache aus ihm hervor, die sie nicht verstehen konnte. Mit Ausnahme ihres Namens. Sie hörte ihn, hörte den Besitzerstolz darin, und sie hielt ihn, wiegte und beruhigte ihn, während er sich in heißen pulsierenden Strömen in ihr entleerte und ihr alles gab, was er war. Alles, was sie behalten wollte …
… aber verlieren musste, wenn diese Nacht erst vorüber war.
Aidan hielt Lyssas feuchten Körper eng an seinen geschmiegt, hörte das Krächzen seines eigenen mühsamen Atems und fühlte ihren rasenden Herzschlag an seinem Brustkorb.
Um sie herum wehte die sanfte sommerliche Brise und kühlte ihre brennende Haut. Wie lange war es her, seit ihn Sex das letzte Mal wahrhaft befriedigt hatte? Er konnte sich nicht erinnern. Er wusste nur, dass er sich hinterher nie so gefühlt hatte wie jetzt.
»Aidan«, hauchte sie mit ihrer zarten unschuldigen Stimme, ein Klang, der von Verwunderung und Sättigung erfüllt war.
»Hm?«
Sie seufzte und versuchte sich zu erheben. Da er nicht von ihr getrennt werden wollte, drehte er sich behutsam mit ihr um und sorgte dafür, dass sein Schwanz tief in ihr begraben blieb. Sie lagen Seite an Seite und sahen einander an. Er hob eine Hand, um ihr das feuchte Haar aus dem Gesicht zu streichen. Dann drückte er ihr einen Kuss auf die Stirn, in dem Dankbarkeit und Freude lag.
Heute Morgen war ihm der Tod beinahe willkommen gewesen. Erschöpft und entmutigt durch den endlosen Strom von Schatten durch die Pforte hatte er sich gefragt, warum er überhaupt weiterkämpfen sollte. Was nutzte das schon?
Jetzt erschien ihm die Antwort ganz einfach. Sein Kampf diente dazu, dass Lyssa in Sicherheit war und am Leben blieb und dass es ihr gut ging. Das war für ihn Grund genug, um weiterzumachen.
Die raschelnden Geräusche ihres Zeichenblocks zogen seine Aufmerksamkeit auf sich. Als er einen Arm über Lyssa hinwegstreckte, um den Block unter die Decke zu klemmen, blätterte ein leichter Windstoß durch die Seiten. Was er sah, ließ sein Herz stocken, und der schraubstockartige Griff reiner Furcht schnürte ihm den Brustkorb zu. Alles um ihn herum verblasste, sogar Lyssa, als er mit nie gekanntem Entsetzen ihre Zeichnungen anstarrte.
Albträume, die Pforte, Tod und Krieg über endlose Jahre … nichts von alledem hatte ihm solches Grauen eingeflößt wie der Anblick seines eigenen Gesichts , das ihm entgegenstarrte.
»Lyssa.« Seine Stimme war gesenkt und klang so rau, dass er sich zu einem Räuspern gezwungen sah, ehe er weitersprechen konnte. »Hast du sie jemandem gezeigt?«
»Was?« Ihr Mund glitt über seine Kehle, und ihre Lippen streiften seine Haut. Goldenes Haar strömte über den Arm, mit dem er sie an sich geschmiegt hielt, Haar, das nach Blumen und hartem Sex roch, eine berauschende Kombination, die ihn tief im Inneren aufwühlte.
»Diese Bilder … hast du sie anderen Wächtern gezeigt?«
»Nein.« Sie rückte von ihm ab, und über ihren dunklen Augen runzelte sich ihre Stirn. »Warum?«
»Wir müssen sie zerstören.« Seine Hände zitterten. Was kann ich bloß tun?
»Warum?« Sie hob den Kopf, um mit einem sanften Lächeln die Zeichnung zu betrachten. »Ich habe dir doch gesagt, dass die Beleuchtung schlecht war. Ich konnte deine Augenfarbe im
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