Verlangen
Schelte. »Ich hoffe, du hast vor, dich zurückzuziehen und alles Weitere in die Hände der Ältesten zu legen. Du solltest diese Aufgabe jemand anderem überlassen.«
Aidan blieb abrupt stehen, und seine Robe flatterte, ehe sie um seine Knöchel fiel. »Sie wird nicht sterben.«
»Cross«, warnte ihn Connor mit gesenkter Stimme, »hör auf, mit deinem Schwanz zu denken.«
»Du weißt, dass sie nicht der Schlüssel ist«, knurrte Aidan. »Es ist völlig ausgeschlossen, dass Lyssa die Pforte öffnen würde. Sie käme nicht einmal dorthin. Weshalb sollte sie sterben, damit ein Mythos weiterbesteht?«
»Kannst du mit absoluter Sicherheit sagen, dass es sich um einen Mythos handelt?« Connor rieb sich mit einer Hand das Kinn. »Du hast geglaubt, wir würden niemals eine Person finden, die diese Merkmale aufweist, und daher war es natürlich alles Quatsch. Aber jetzt hast du jemanden gefunden. Wenn sie wahr ist, dann ist es die Prophezeiung vielleicht auch. Bist du gewillt, alles und jeden, den wir kennen, für einen Fick aufs Spiel zu setzen?«
Aidan ballte die Hände zu Fäusten, starrte seinen Freund an und fühlte, wie sich das wahre Gewicht seiner Überzeugungen auf seinen Schultern niederließ. Wenn er Connors Unterstützung nicht hatte, war er vollkommen auf sich allein gestellt.
»Sie ist nicht nur irgendein Fick. Sag das noch mal, dann siehst du ja, was passiert.«
»Autsch, Mann.« Connor zuckte zusammen und schüttelte den Kopf. »Du hast keiner anderen Frau jemals eine Chance gegeben. Es ist das erste Mal, dass du mehr als ein paar Stunden mit einer verbracht hast. Glaube mir, sie sind alle toll. Wenn du ein festes Bumsverhältnis willst, würde sich jede der alleinstehenden Wächterinnen gern zur Verfügung stellen. Verdammt, selbstdiemeistenmitPartner böten sich mit dem größten Vergnügen dafür an.«
»Mir hängt das Ficken zum Hals raus.«
Connor erstarrte und gaffte ihn mit sichtlicher Verblüffung an. »Wer bist du, und was hast du mit meinem besten Freund gemacht?«
Aidan lachte schroff. »Du kennst mich. Brächte ich ohne einen verdammt guten Grund jemanden in Gefahr?«
»Männer sind nicht mehr dieselben, wenn sie einer Frau ernstlich auf den Leim gegangen sind. Das weißt du selbst. Du hast es bei anderen gesehen.«
Aidan lief ans Ende der Veranda, stützte die Hände auf das hölzerne Geländer und sah zu, wie sich der Himmel aufhellte. Tick, tack . Er hatte noch nicht gebadet, und der Geruch nach hartem Sex haftete noch an seiner Haut und stachelte alles Primitive in ihm an; gleichzeitig wurde ihm überdeutlich bewusst, wie einzigartig der Reiz war, den Lyssa auf ihn ausübte. Ihre gemeinsame Zeit zählte nicht zu den Dingen, die man mit Wasser fortspülte und vergaß.
»Sieh dich um«, sagte Aidan, und sein Blick glitt über die Hügellandschaft. »Nichts davon ist echt. Es ist alles nur eine Illusion, damit wir in diesem Einschluss nicht verrückt werden.«
»Und du glaubst, was du mit dieser Träumerin hast, ist ›echt‹?«, schnaubte Connor. »Es ist ein Traum , Cross. Es spielt sich alles nur in deinem Kopf ab. Du hast sie nie berührt, sie nie geküsst, sie nie gefickt. Ihr lebt in zwei verschiedenen Welten. Diese hier ist wenigstens voller Leute, von denen du weißt, dass sie ›echt‹ sind.«
Wie konnte er es erklären? Wie konnte er in Worte fassen, dass sich Lyssas Traumberührungen für ihn viel lebendiger anfühlten als die irgendeiner Wächterin?
»Sie ist Tierärztin.« Aidan drehte sich zu seinem Freund um. »Sie versteht sich auf den Umgang mit Tieren und verwundeten Seelen. Sie liebt Pasta, insbesondere mit Sahnesauce und sonnengetrockneten Tomaten. Sie fährt zu schnell und bekommt eine Menge Strafzettel, aber das macht ihr nichts aus. ›Man lebt nur einmal.‹ Das ist ihr Motto. Sie liebt den Strand und Margaritas, und in einem Bikini sieht sie teuflisch sexy aus. Sie trifft sich mit einem Typen, der Chad heißt, und sie mag ihn, aber ich bin derjenige, den sie wirklich will.« Die letzten Worte ließen ihn lächeln.
Connor setzte sich auf die oberste Stufe und ließ den blonden Schopf in die Hände sinken. »Warum erzählst du mir das?«
»Weil sie nicht nur eine Träumerin ist, sie ist echt. Und wenn ich mit ihr zusammen bin, fühle ich mich auch echt.«
Connor schnaubte frustriert, ehe er fragte: »Was wirst du tun? Es ist ja schließlich nicht so, als könntest du sie aus dem Strom ihres Unbewussten herausziehen und sie verstecken.«
Aidan lehnte
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