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Verlangen

Titel: Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Glück hatte.« Erneut ergriff er ihren Arm und führte sie weiter in Richtung des Hauses. »Der Überfall hatte keine ernsthaften Folgen, abgesehen davon, daß dabei mein Mantel zerrissen wurde. Aber es ist doch ein höchst merkwürdiger Zufall.«
    »Was? Und wie kannst du sagen, daß der Überfall auf dich keine Folgen hatte? Mir scheint, er hätte durchaus höchst bedenkliche Folgen haben können.«
    »Ja, aber das Interessante ist, daß wir beide knapp einem Unfall entronnen sind, kurz bevor du diese Gegenstände mit dem eingravierten >W< gefunden hast.«
    Überrascht verstummte sie. Lucas konnte fast hören, wie ihr Hirn fieberhaft arbeitete. »Was schließt du aus derartigen Zufällen?«
    »Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, was ich davon halten soll. Vielleicht gibt es da gar keinen Zusammenhang. Ich gebe zu, daß mir der Gedanke kam, ob Edgeworth nicht vielleicht den Straßenräuber engagiert hätte.«
    »Edgeworth. O ja, er. Wegen seiner Blamage beim Kartenspiel? Denkst du, er würde sich derart an dir rächen, nur weil er Geld an dich verloren hat?«
    Lucas dachte über sein letztes Gespräch mit Edgeworth nach. »Es gibt zwischen uns etwas mehr böses Blut als nur wegen der Szene am Spieltisch. Doch selbst wenn er zu solchen Mitteln greifen würde, erklärt das immer noch nicht den Gegenstand, den du im Gewächshaus gefunden hast.«
    Sie runzelte die Stirn. »Nein. Und es paßt auch nicht zu dem Zwischenfall mit der Kutsche, obgleich ich denke, daß wir uns im Fall eines absichtlichen Angriffs vielleicht getäuscht haben, als wir dachten, ich sei das beabsichtigte Opfer gewesen.«
    »Du denkst, ich sei das Ziel gewesen?« Ihre Einsicht überraschte ihn, und er mußte erst einmal nachdenken. »Ich bin mir nicht sicher. Es wäre möglich. Wir standen recht dicht beieinander, als es passierte.«
    »Wieder Edgeworth?«
    Lucas überlegte. In der Nacht, in der sich der Zwischenfall mit der Kutsche ereignet hatte, waren er und Edgeworth noch nicht wegen Vicky aneinandergeraten. Aber da war die Sache mit dem Kartenspiel, und vielleicht hatte Edgeworth allmählich begriffen, daß er in den Clubs in Verruf geriet. Und natürlich war da immer noch die böse Geschichte aus der Vergangenheit, die für alle Zeiten zwischen ihnen stehen würde.
    »Möglich«, sagte Lucas schließlich.
    »Aber was könnten diese Angriffe mit der Entdeckung des Halstuchs und der Tabaksdose zu tun haben?«
    »Kennst du jemanden, dessen Name mit einem >W< beginnt?«
    »Nein. Ich meine, ja, natürlich. Mehrere Personen. Wie gesagt, keine von ihnen hat diese Dinge verloren.«
    Sie fuhr eilig fort, indem sie ihm alle Personen aufzählte, deren Namen mit einem »W« begannen, aber Lucas hörte ihr nicht zu.
    Seine Aufmerksamkeit richtete sich auf den seltsamen Ton, in dem sie diese direkte Frage spontan beantwortet hatte. Erst kürzlich hatte sie schon einmal so gezögert, als wolle sie einer Frage irgendwie ausweichen. Er überlegte noch kurz, und dann hatte er es. Er hatte dieses Zögern in der Nacht vernommen, als sie von ihrem Alptraum erzählt hatte.
    »Und sie hat auch Lady Wibberly gefragt, die eine Menge Schnupftabak nimmt. Lord Wilkins auch, glaube ich. Er trägt auch Halstücher. Und dann haben wir Waterson gefragt, aber vergeblich.«
    »Vicky?«
    »Man kann sich jedoch nie sicher sein, daß Lord Waterson sich so gut an die Dinge erinnert. Es ist durchaus möglich, daß er die beiden Gegenstände verloren hat und sich nicht daran erinnert. Er ist ständig mit wichtigeren Dingen beschäftigt wie zum Beispiel Meteorologie, mußt du wissen. Er hat ein wirklich beeindruckendes Instrument für die Niederschlagsmessung entwickelt.«
    »Victoria.«
    »Wie gesagt, bei der großen Zahl von Bekannten, die meine Tante hat, ist es durchaus möglich, daß wir jemanden vergessen haben.«
    »Vicky, Liebling, bitte sei einmal still. Ich will dich etwas fragen, und ich wäre dir äußerst dankbar, wenn ich eine ehrliche Antwort bekäme.« Er zwang sie zum Stehenbleiben. Dann packte er sie bei den Schultern und drehte sie zu sich.
    »Ja, Lucas?«
    »Vicky, gibt es jemanden, dessen Name mit einem >W< beginnt, und den du nicht magst? Jemand, der dir angst macht oder dem du nicht vertrauen kannst? Jemand, der dich vielleicht besonders beunruhigt?«
    »Nein«, sagte sie, ohne zu zögern.
    Er lächelte leicht angesichts dieser offensichtlichen Lüge. »Versuch es noch einmal, meine Süße. Und hab keine Angst, die Wahrheit zu sagen. Ich bin schließlich

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