Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Verlangen

Titel: Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
Vom Netzwerk:
zu stehlen und in einer fremden Kutsche in irgendein Gasthaus zu fahren. Früher oder später wäre es jemandem aufgefallen.«
    »Ich wäre äußerst diskret vorgegangen«, beharrte Victoria.
    »Tatsächlich? Und was hätten wir nach dem Ende der Saison gemacht, wenn es keine großen Feste mehr gibt, von denen du dich hättest unbemerkt davonstehlen können?«
    Ärgerlich biß sie sich auf die Lippe. »Mir wäre schon etwas eingefallen.«
    »Nein, meine Liebe. Von Anfang an lief unsere Beziehung darauf hinaus, daß wir Schwierigkeiten bekommen würden.«
    »Und du wußtest es.«
    »Natürlich wußte ich es. Und da du alles andere als dumm bist, wärst du schnell zur Vernunft gekommen und hättest es ebenfalls gemerkt. Und dann hättest du angefangen, über eine Heirat nachzudenken, da bin ich mir sicher.« Er lächelte. »Um die Wahrheit zu sagen, angesichts deines Interesses an wissenschaftlichen Studien glaube ich nicht, daß ich allzu lange hätte warten müssen.«
    Reglos sah sie ihn an. »Du warst dir meiner so sicher, daß du sogar eine Sonderheiratserlaubnis mit dir herumtrugst.«
    »Ich wollte vorbereitet sein. Wir haben mit dem Feuer gespielt, meine Liebe.«
    Victoria verschloß ihre Augen vor seinem zufriedenen Grinsen. »Und ich habe mir dabei die Finger verbrannt.«
    »Tut es denn so weh?« fragte er sanft an ihrem Mund. Sein Körper reagierte unverzüglich, und er stöhnte.
    »Während der letzten Tage habe ich viel darüber nachge-dacht«, sagte sie sehr ernst. »Wäre die Welt anders, als sie ist, hätte ich nicht geheiratet.«
    Ihr Beharren auf diesem Punkt begann ihn zu ärgern. Er sah böse auf sie herab. »Wenn die Welt anders wäre, wäre ich nicht gezwungen gewesen, mir eine reiche Erbin zu angeln.«
    »Das stimmt, Lucas. Wie ich bereits sagte, habe ich viel darüber nachgedacht. Wir beide taten, was unser Ehrgefühl von uns verlangte, und nun sind wir gezwungen, mit diesem Geschäft zu leben. Es ist fast wie ein Abkommen. Ich habe beschlossen, unsere Ehe in diesem Licht zu betrachten. Ich sehe in uns zwei Geschäftspartner, die in dasselbe Unternehmen investiert haben.«
    Lucas runzelte die Stirn. »Ich mag dieses Gerede vom Geschäft nicht.«
    Sie schüttelte heftig den Kopf. »Denk, was du willst. Die Sache ist die: Wir investieren gemeinsam in eine Zukunft, und solange wir einen Weg finden, gut zusammenzuarbeiten, denke ich, können wir durchaus miteinander zurechtkommen.«
    »Miteinander zurechtkommen«, wiederholte er, während er ernsthaft darüber nachdachte, sie übers Knie zu legen. »Hast du es vor ein paar Minuten auch so gesehen, als du in meinen Armen erzittertest? Miteinander zurechtkommen?«
    Die Röte in ihrem Gesicht rührte nicht nur von der Wärme des Feuers her. »Wirklich, Lucas. Ein Gentleman würde keine solch intime Frage stellen.«
    »Woher willst du das wissen? Du bist ja noch keinem anderen Gentleman unter derartigen Umständen begegnet.«
    »Ich stelle lediglich eine Vermutung an«, erwiderte sie. »Außerdem geht es darum nicht.«
    »Worum geht es dann? Du betrachtest unsere Ehe also als Partnerschaft? Als Investition? Als Abkommen, in dessen Rahmen die Geschäftspartner zufällig miteinander ins Bett gehen?« Mit wütendem Blick zwang er sie, ihn anzusehen.
    »Aber ist es nicht genau das? Ist es nicht das, was du wolltest?« »Nein, verdammt. Es ist nicht das, was ich wollte.«
    »Ich verstehe. Vielleicht mißfällt dir die Vorstellung von mir als gleichberechtigte Partnerin? Vielleicht wolltest du nur mein Geld und würdest es vorziehen, daß ich mich gänzlich aus der Sache heraushalte, außer daß ich dir noch deinen Erben schenke.«
    »Vicky, Vicky, beruhige dich. Du verdrehst meine Worte und verstehst mich vollkommen falsch.«
    »Ich versuche nur, das zu tun, was alle Welt von mir erwartet. Ich versuche, einen vernünftigen, intelligenten Weg zu finden, mit dieser Angelegenheit umzugehen. Ich dachte, es würde dich freuen, daß ich endlich so vernünftig bin.«
    Lucas versuchte, seinen Zorn zu unterdrücken. »Ich will keinen Geschäftspartner, ich will eine Frau.«
    »Was ist denn der Unterschied, außer der Tatsache, daß ich als deine Frau gelegentlich das Bett mit dir teile?«
    »Das wird nicht nur gelegentlich der Fall sein, und der Unterschied besteht darin, daß du mich liebst. Das hast du selbst gesagt.«
    Sie riß die Augen auf. »Das habe ich nicht.«
    »Doch, das hast du. In der ersten Nacht in dem Gasthaus. Ich habe es deutlich gehört.«
    »Ich

Weitere Kostenlose Bücher