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Verlangen

Titel: Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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sagte lediglich, ich dächte, ich würde dich lieben. Auf jeden Fall hat sich das aufgrund der Geschehnisse geändert.«
    »Den Teufel hat es.« Seine Finger spannten sich um ihre Handgelenke. »Vicky, hör auf, all diesen Unsinn über ein Geschäftsabkommen zu reden. Wir sind Mann und Frau.«
    »Willst du damit sagen, unsere Beziehung wäre nicht nur rein geschäftlicher Art?«
    »Natürlich ist sie das nicht.«
    Ihre Augen verengten sich. »Wollen Sie etwa behaupten, daß Sie mich lieben, Graf?«
    »Du würdest es mir nicht glauben, wenn ich es sagte.« Er ließ sie los und richtete sich auf, um seine Kleider zu ordnen.
    »Wer weiß. Weshalb versuchen Sie es nicht einfach?«
    Er sah sie an und wußte nicht genau, was er mit ihrem Blick anfangen sollte. Aber sie forderte ihn heraus, soviel war klar. »Was willst du von mir hören, Vicky?«
    »Was wohl jede junge Braut hören möchte«, sagte sie kühl. »Den Schwur von unsterblicher Liebe und das Versprechen ewiger Treue. Aber das werde ich wohl kaum zu hören bekommen, oder?«
    »Verdammt.« Er stand auf, da er erneut die drohende Gefahr spürte. Worte waren die teuflischen Waffen der Frauen, und diese Frau würde jeden Funken Macht, den er ihr gab, zu ihrem Vorteil nutzen. Er hatte bereits den Beweis dafür, wie geschickt sie ihn dazu bringen konnte, wider besseres Wissen zu handeln. Allein die Erinnerung an die entsetzlichen Nächte, in denen er die Mauer zu Lady Nettleships Garten hatte überklettern müssen, reichte, um die Schmerzen in seinem Bein erneut aufflammen zu lassen. »Sie laufen Gefahr, mich allzu sehr zu reizen, Madam.«
    »Heißt das, Sie können mir nicht geben, was ich will?«
    »Ich vertraue weder deiner Stimmung noch dem, was hinter dieser Forderung steckt, Vicky. Ich glaube, du suchst nur einen Weg, um mich manipulieren zu können. Wenn ich dir meine unsterbliche Liebe und ewige Treue schwören würde, würdest du mir diesen Schwur jedesmal ins Gesicht schleudern, wenn ich mich weigerte, mich deinem Willen zu beugen. Du würdest sagen, ich hätte gelogen, als ich sagte, ich würde dich lieben.«
    »Heißt das, du liebst mich nicht?«
    »Das heißt, daß es ein gottverdammter Fehler war, anfangs in London all deinen Wünschen nachzugeben. Seither erwartest du, mich ohne große Mühe nach deiner Pfeife tanzen lassen zu können«, knurrte er.
    »Ich verstehe.« Langsam erhob sie sich und konzentrierte sich darauf, ihre Kleider zu ordnen.
    Lucas starrte auf ihren schmalen, geraden Rücken. Er war müde. Noch vor wenigen Minuten hatten sie eine Leidenschaft geteilt, wie er sie nicht gekannt hatte. Und nun schien die zerbrechliche Beziehung durch bloße Worte erneut erschüttert worden zu sein. Er konnte beim besten Willen nicht verstehen, weshalb alles so falsch lief.
    »Vicky, tu dir das nicht an.« Er drehte sie um und zog sie in seine Arme. Er dachte, er höre ein leichtes Schluchzen und fühlte sich hilflos. Dieses Gefühl mochte er keineswegs. »Du bist doch kein unerfahrenes kleines Mädchen, verdammt.«
    Sie zögerte, und dann nickte sie leicht an seiner Schulter, das Gesicht in seinem Hemd vergraben. »Du hast recht. Ich benehme mich wie ein dummes Ding, das gerade eben der Schulbank entsprungen ist und das mit der Welt, so wie sie ist, nicht zurecht kommt.« Sie zog sich zurück und sah ihn mit neuer Entschlossenheit an. »Wie ich bereits sagte, Lucas, ich glaube, diese Ehe kann funktionieren, wenn wir uns darauf verständigen, logisch und vernünftig zu handeln. Ich schwöre, ich werde meinen Teil des Abkommens einhalten.«
    Er sah in Augen, die vor Tränen glitzerten, und er wußte nicht, was er sagen sollte. Er wollte die süßen, verführerischen Liebesbezeugungen hören, die sie in ihrer ersten Nacht geflüstert hatte, doch er spürte, daß dies nicht die rechte Zeit dafür war.
    »Vicky?«
    »Ja, Graf?«
    »Danke, daß du dich entschlossen hast, das Beste aus dieser Ehe zu machen«, hörte er sich freundlich sagen. »Ich bin dir äußerst dankbar.«
    »Gern geschehen, Graf.«
    Die quälende Förmlichkeit ihres Tons ließ ihn schmerzlich zusammenfahren, doch es gelang ihm zu lächeln. Während er so auf sie herabsah, glühte das Bernsteinamulett im Schein des Feuers, und Lucas entspannte sich leicht.
    Es würde gut werden, beschloß er. Sie würde irgendwann die Worte finden. »Verheddere dich nur nicht, wenn du versuchst, deine Gefühle zu ordnen, Vicky. Oder meine.« Er berührte die goldene Kette des Amuletts und lächelte. »Alles

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