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Verlangen

Titel: Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Spielhölle heimlich mit ihrem unbekannten Geliebten zu treffen. Man wird berichten, wie Sie ihr gefolgt sind und sie mit einem anderen Mann im Bett erwischt haben.«
    »Wer ist dieser andere Mann?«
    »Das wird niemand jemals herausfinden, weil er auf geheimnisvolle Weise fliehen konnte, während Sie damit beschäftigt waren, Ihre Frau zu töten.«
    »Und mein eigener Tod? Wie wollen Sie den erklären?«
    »Ganz einfach. Was könnte ein Mann in Ihrer Situation anderes tun als sich die Pistole an den Kopf zu setzen?«
    »Sagen Sie, Edgeworth, haben Sie Lady Nettleship an einem ganz bestimmten Abend davon in Kenntnis gesetzt, wo sich ihre Nichte aufhielt?«
    Edgeworth lächelte dünn. »Wie gewöhnlich folgte ich ihr an jenem Abend, als sie den Ballsaal verließ. Als ich erkannte, daß Sie sie in das Gasthaus brachten, um sie dort zu verführen, sah ich die Möglichkeit, mich an Ihnen zu rächen. Ich war sicher, daß Ihr Ruf ruiniert wäre, wenn man Sie entdecken würde. Ich nahm an, Sie würden aus der Gesellschaft ausgestoßen und aus den Clubs geworfen. Aber Sie haben zu schnell reagiert, indem Sie die Lady innerhalb weniger Stunden heirateten. Und als erst einmal Lady Nettleship und Jessica Atherton deutlich machten, daß sie diese Heirat billigten, war nichts mehr zu machen.«
    Edgeworth winkte mit der Waffe in seiner Hand. Die fahrige
    Bewegung verriet die Nervosität des Mannes. »Ich nehme an, meine Partnerin hat jetzt genug Zeit allein mit Ihrer Frau verbracht. Isabel hat die Instinkte einer Katze, müssen Sie wissen. Sie wollte erst noch ein paar Minuten mit ihrem Opfer spielen, bevor sie ihm den Todesstoß versetzt.«
    Lucas setzte sich in Bewegung. Beim Verlassen der Kutsche geriet er ins Stolpern. Er fing sich am Türrahmen auf und stöhnte.
    »Verdammt, Stonevale.« Edgeworth fuhr zurück und versuchte, die Balance zu halten.
    »Tut mir leid. Mein Bein. Es hat die leidige Angewohnheit, mich immer im unpassenden Augenblick im Stich zu lassen.«
    »Halten Sie den Mund und steigen Sie endlich aus«, sagte Edgeworth nervös.
    Lucas folgte dem Befehl, wobei er sich äußerst vorsichtig bewegte. Er beobachtete, wie Edgeworth hinter ihm die Kutsche verließ.
    »Wir werden die Hintertreppe benutzen«, sagte Edgeworth. »Ich möchte vermeiden, daß Sie mir im Lokal zu entwischen versuchen. Dort gäbe es schließlich unliebsame Zeugen, wenn ich gezwungen wäre, Sie zu erschießen.«
    »Wie weitsichtig Sie sind.« Lucas betrat die dunkle Gasse, die zur Hinterseite des Gebäudes führte. Die Dunkelheit kam ihm durchaus gelegen. Das dauernde nächtliche Herumgerenne mit Victoria machte sich tatsächlich bezahlt, dachte er bitter. Er hatte sich daran gewöhnt, in tiefster Finsternis herumzulaufen.
    Er wartete, bis sie die Treppe erreicht hatten. Dann begann er, Edgeworths Befehl folgend, die Stufen zu erklimmen.
    »Beeilung«, murmelte Edgeworth mit zittriger Stimme.
    »Das muß äußerst schwierig für Sie sein, Edgeworth. Sie hatten schon immer recht schwache Nerven, nicht wahr? Ich kann mir vorstellen, welche Belastung dies für Sie sein muß.«
    »Verdammt, Stonevale. Bald werden Sie für alles zahlen, das schwöre ich Ihnen. Los.«
    Lucas wartete, bis er die dritte Stufe erreicht hatte, ehe sein verwundetes Bein erneut versagte. Er stürzte nach hinten, wobei er wild mit den Armen fuchtelte.
    »Was zum Teufel machen...?« Instinktiv versuchte Edgeworth auszuweichen, aber die Treppe war so eng, daß er sich lediglich an das wacklige Geländer klammern konnte, als Lucas mit seinem ganzen Gewicht auf ihn traf. Er versuchte zu schießen, aber es war zu spät.
    Es war ein kurzer Kampf. Die beiden Männer rollten die Treppe hinab. Lucas achtete nur auf die Pistole in Edgeworths Hand. Während dieser noch versuchte abzudrücken, bog Lucas seinen Arm zur Seite.
    Edgeworth stöhnte verzweifelt. Ein Schuß löste sich. Er schrie auf, als die Kugel seine eigene Brust durchbohrte.
    Lucas spürte die Erschütterung und die plötzliche schreckliche Schlaffheit des anderen Mannes. Undeutlich war er sich des Summens in seinem Ohr bewußt, das von dem Knall herrührte. Dann fühlte er das warme Blut, das über seine Finger rann.
    »Möge Gott Sie verdammen, Edgeworth.« Er stemmte sich von dem sterbenden Mann.
    »Das hat er bereits vor langer Zeit getan. An dem Tag, als ich vom Schlachtfeld geflohen bin.« Edgeworth schloß bereits die Augen. »Sie haben nie jemandem etwas davon erzählt.«
    »Jeder Mann ist für seine eigene

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