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Verlangen

Titel: Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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daß ich Männer bevorzuge, die sich beherrschen lassen. Männer, die schwach und leicht zu manipulieren sind. Es macht alles so viel einfacher. Whitlock war mir vollkommen zu Willen. Und mit Edgeworth ist es dasselbe.«
    »Weshalb haben Sie gerade Edgeworth zu Ihrem Partner gemacht?«
    »Ich hörte, daß es böses Blut gebe zwischen ihm und Stonevale. Als Stonevale begann, dich zu hofieren, beschloß ich, daß ein Mann, der ihn so haßte wie Edgeworth, mir nützlich sein könnte.«
    »Es hat keinen Sinn mehr, mich umzubringen«, bemerkte Victoria. »Mein Mann hat jetzt die Verfügungsgewalt über mein Geld. Im Falle seines Todes geht das Erbe an unsere Verwandten einschließlich meiner Tante. Sie werden niemals auch nur einen Pfennig davon zu Gesicht bekommen.«
    Isabels Augen funkelten zornig. »Denkst du, das wüßte ich nicht? Du hast mich in der Nacht, als der arme, dumme Samuel wegen dir die Treppe hinabstürzte, der Möglichkeit beraubt, an dein Erbe zu kommen. Du hast alle meine Pläne zerstört, und jetzt wirst du dafür bezahlen.«
    »Weshalb haben Sie mit Ihrer Rache so lange gewartet? Warum sind Sie nach Whitlocks Tod auf den Kontinent gereist?«
    »Weil ich fürchtete, daß du herausbekommen würdest, daß ich an der Sache beteiligt war. Du warst so verdammt clever, daß ich kein Risiko eingehen konnte. Ich konnte nicht wissen, wieviel du wußtest oder wieviel Samuel dir in der Nacht erzählt hatte, in der er versuchte, dich umzubringen. Ich bin noch in der Nacht seines Todes geflohen, weil ich fürchtete, du würdest die ganze Wahrheit herausfinden. Aber das ist dir nie gelungen.«
    »Nein. Aber während der vergangenen Monate hatte ich das unbestimmte Gefühl, daß etwas unerledigt geblieben war.« Wie Victoria mit einem Schauder erkannte, hatten die Alpträume kurz nach ihrer ersten Begegnung mit Isabel Rycott begonnen.
    »Das Leben auf dem Kontinent hat mir nicht gefallen«, fuhr Isabel kühl fort. »Oh, am Anfang war es ganz angenehm, aber meine Beziehung zu einem jungen italienischen Grafen brachte mich in Schwierigkeiten. Seine Mutter. Sie hatte Angst, ihr Kleiner würde mich heiraten, und der Gedanke, daß das Vermögen der Familie in meine Hände fallen würde, war ihr unerträglich. Es gelang ihr, mich in den besseren Kreisen unmöglich zu machen, so daß all meine Chancen zunichte gemacht worden waren. Äußerst unangenehm.«
    »Also beschlossen Sie, nach England zurückzukehren.«
    »Hier habe ich die größten Chancen, mir nochmals ein Vermögen zu sichern. Und ich schwöre dir, daß ich in Kürze einen anderen Samuel Whitlock gefunden haben werde. Das Geld meines ersten Mannes ist verbraucht, so daß ich neue Einkünfte benötige. Möglichst bald. Während ich auf dem Kontinent war, ließ ich deine Spur durch Freunde verfolgen. Nach einigen Monaten beschloß ich, daß von dir keinerlei Gefahr ausging, und ich kam zurück nach London.«
    »Und dann beschlossen Sie, mich dafür bezahlen zu lassen, daß ich Ihre Chancen zunichte gemacht hatte?«
    »Genau. Und außerdem wollte ich dich aus dem Weg schaffen, da es sicherer war, gänzlich reinen Tisch zu machen. Es bestand immer die Gefahr, daß du doch noch alles herausfinden würdest. Da ich mich ohne Furcht in England aufhalten können muß, konnte ich das Risiko nicht eingehen, daß du vielleicht irgendwann herausfinden würdest, daß ich etwas mit dem Tod deiner Mutter zu tun hatte.«
    »Sie haben also das Halstuch und die Tabaksdose an Stellen deponiert, wo Sie sicher waren, daß ich sie finden würde«, sagte Victoria ruhig.
    Isabel sah hinab auf ihre Reithosen und Stiefel. Sie lächelte geheimnisvoll. »Du bist nicht die einzige, die erkannt hat, wie vorteilhaft Männerkleider sind. Diese Erkenntnis verdanke ich im übrigen dir. Glaubst du, es wird irgendwann einmal eine Zeit geben, in der Frauen auch in der Öffentlichkeit Hosen tragen können?«
    Victoria überging diese Frage. »Sie sind mir also nachts gefolgt?«
    »O ja. Wochenlang, während ich meine Pläne geschmiedet habe, habe ich dich nicht aus den Augen gelassen. Ich habe deine Gewohnheiten studiert. Als du dich mit Stonevale eingelassen hast, wurde alles erheblich einfacher. Du fingst an, so viele Risiken einzugehen.«
    »Ja.« Größere Risiken, als selbst Lucas sich hätte träumen lassen. »Und wer hat mich in der Nacht vor diesem Lokal fast überfahren?«
    »Das war Edgeworth. Ich sagte ihm, er solle dich nur ein wenig erschrecken, aber ich glaube, der Trottel sah eine

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