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Verlangen

Titel: Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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entsetzt zusehen, wie sie mit einem Wurf ihren gesamten Gewinn verlor. Ärgerlich drehte sie sich zu Lucas um.
    »Haben Sie das gesehen? Wie konnte das passieren? Ich war dabei zu gewinnen, Lucas. Ich kann einfach nicht glauben, daß mich das Glück so plötzlich verläßt.«
    Lucas führte sie vom Tisch fort. »So ist das mit dem Glück, besonders an einem Ort wie diesem. Ich habe Sie gewarnt.«
    »Sie brauchen gar nicht so selbstgefällig zu gucken. Ich habe gewonnen. Außerdem...«
    Doch Lucas hörte ihr nicht mehr zu. Sein Blick haftete auf einer Gruppe von Kartenspielern in der Ecke. »Verdammt.«
    »Was ist los?« Victoria sah hinüber zu dem Spieltisch.
    »Ich habe diesen Ort ausgesucht, da ich mir ziemlich sicher war, hier keinem Ihrer Bekannten über den Weg zu laufen, doch anscheinend habe ich mich getäuscht. Wir müssen auf der Stelle gehen.«
    »Lucas, hören Sie auf, sich solche Sorgen zu machen. Niemand wird mich erkennen. Die Leute sehen nur, was sie zu sehen erwarten, und niemand, den ich kenne, wird erwarten, mich hier in Männerkleidern anzutreffen.«
    »Ich gehe lieber kein Risiko ein. Kommen Sie, Vicky.« Lucas wandte sich in Richtung der Tür.
    Zögernd folgte sie ihm, wobei sie einen letzten ärgerlichen
    Blick auf den Spieltisch warf. »Gütiger Gott, das ist Ferdie Merivale, nicht wahr?«
    »Kein anderer.«
    »Er scheint recht betrunken zu sein, Lucas. Sehen Sie ihn sich an, er kann sich kaum auf seinem Stuhl halten und versucht trotzdem noch, Karten zu spielen«, bemerkte Victoria besorgt.
    »Stimmt. Mit niemand Geringerem als Duddingstone. Was bedeutet, daß Merivale zweifelsohne einen Großteil seines kürzlich ererbten Vermögens verlieren wird. Trödeln Sie nicht länger herum, Vicky.«
    »Was wissen Sie über diesen Duddingstone?«
    »Er ist ein hervorragender Spieler, ein brillanter Falschspieler und vollkommen gewissenlos. Es ist noch nicht einmal unter seiner Würde, einen jungen Narren wie Merivale zu betrügen. In der Tat macht er so etwas regelmäßig.«
    Victoria blieb abrupt stehen. »Dann müssen wir etwas unternehmen.«
    »Ich versuche gerade, etwas zu unternehmen. Ich versuche, Sie hier herauszumanövrieren, bevor Ferdie Merivale Sie erkennt.«
    »Er ist gar nicht mehr in der Lage, mich oder sonst jemanden zu erkennen, Lucas. Wir können ihn doch nicht einfach hier in Duddingstones Klauen zurücklassen. Ferdies Schwester Lucinda ist eine Freundin von mir. Ich kann einfach nicht dastehen und zusehen, wie der arme Ferdie von einem professionellen Spieler ausgenommen wird. Er ist so ein netter Junge.«
    »Wir werden nicht dastehen und zusehen. Wir gehen nämlich jetzt.«
    »Nein, Lucas. Ich muß darauf bestehen, daß wir etwas unternehmen.«
    Lucas blickte sie finster an. »Was genau sollen wir denn Ihrer Meinung nach tun?«
    Victoria dachte nach. »Sie werden einfach das Spiel unterbrechen und Ferdie überreden zu gehen.«
    »Mein Gott. Sie verlangen nicht gerade viel, wie? Was ist, wenn Ferdie gar nicht gehen will?«
    »Dann müssen Sie ihn dazu zwingen.«
    »Unmöglich. So etwas würde einen Aufruhr verursachen, und das ist das letzte, was wir brauchen.«
    »Machen Sie sich meinetwegen keine Sorgen, Lucas. Ich werde hier neben der Tür warten. Ferdie wird mich nicht zu Gesicht bekommen. Alles, was Sie zu tun haben, ist, ihn hier herauszuholen, in eine Kutsche zu setzen und nach Hause zu schicken.«
    »Sie sind diejenige, die ich in eine Kutsche zu setzen und nach Hause zu schicken beabsichtige«, knurrte Lucas. »Ich wußte, daß dieser Ausflug ein Fehler sein würde. Ich hätte mich niemals von Ihnen dazu überreden lassen dürfen, Sie hierher zu bringen.«
    »Beeilen Sie sich, Lucas. Sie fangen gerade eine neue Runde an. Sie müssen etwas für Ferdie tun.«
    »Nun hören Sie mir einmal zu, Victoria...«
    »Ich werde nicht eher gehen, bis Sie den armen Ferdie gerettet haben. Er ist ein reizender Junge, und er verdient es nicht, sich von einem Duddingstone ausnehmen zu lassen. Los, unternehmen Sie etwas.« Sie schob Lucas leicht in Richtung des Spieltisches. »Ich verspreche Ihnen, daß ich mich versteckt halten werde.«
    Lucas fluchte leise, doch wie jeder gute Soldat schien er eine Niederlage anzuerkennen. Ohne ein Wort drehte er sich auf dem Absatz um und schob sich erneut durch die Menge.
    Victoria konnte nicht viel erkennen, doch ein paar Minuten später tauchte Ferdie aus dem Gedränge auf, Lucas direkt hinter sich. Victoria bemerkte, daß einer von Ferdies Armen

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