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Verletzlich

Verletzlich

Titel: Verletzlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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Sagan.
    »Du glaubst also, das sei das champ? «
    »Klingt deiner Beschreibung zufolge auf jeden Fall danach. Es hängt davon ab, was man darin oder vielmehr damit tut. Merkst du, wie schwammig das Konzept ist?«
    »Schwamm drüber.«
    »Jetzt nimm es doch mal ernst.«
    »Wenn ich nicht wüsste, dass es so etwas gibt, würde ich sagen, es klingt genauso abstrus wie übersinnliche Wahrnehmung.«
    »Viele Wissenschaftler glauben daran. Besonders Quantenwissenschaftler. Immer mehr Physiker glauben daran, dass es eine Verbindung zwischen uns allen gibt und jeder Einzelne von uns mit dem Universum verbunden ist.«
    Mir fiel ein, was Lena und Anton mir erklärt hatten.
    »Einige Naturwissenschaftler glauben, dass unsere Entwicklung über Darwins Evolutionslehre hinausgeht«, erläuterte Sagan. »Wir haben mit der Geosphäre angefangen, mit anorganischen Substanzen. Im Moment befinden wir uns in der Biosphäre mit organischen, lebenden Substanzen. Aber bald, vielleicht sehr bald, werden wir uns in der Noosphäre befinden.«
    »Ich will’s gar nicht wissen. Wahrscheinlich werden wir dann alle zu Blasen und fliegen ins All …«
    Er trat gegen meinen Fuß. »Dann ist der Punkt erreicht, an dem menschliches Denken in der Lage sein wird, die Biosphäre mit purer Geisteskraft zu verändern. Dabei wird das Nullpunktfeld verwendet, um zukünftige Ereignisse vorherzusagen oder um Moleküle aus der Ferne neu zu arrangieren und so Substanzen von einem Zustand in den nächsten zu bringen. Fast wie in der Alchemie: Zauberei. Alles ist möglich.«
    »Glaubst du, dass vielleicht Vampire …«
    »Vielleicht haben ihre speziellen Fähigkeiten ihnen ermöglicht, in Gebiete vorzudringen, in die wir noch nicht vorgedrungen sind, jedenfalls nicht im großen Stil.«
    »Das klingt jetzt so, als wären Vampire einen Schritt voraus?«
    »Klar, das ist möglich«, sagte Sagan.
    »Aber das bedeutet …«
    »Ja, ich weiß, was das bedeutet. Wenn sie die Neuen und wir die Alten sind …«
    »Seid ihr auf dem Weg nach draußen«, beendete ich den Satz und zwickte ihn in den Arm.
    Den nächsten Tag verbrachte ich damit zu warten, dass Sagan endlich aus der Uni zurückkehren würde. Gegen Mittag rief er mich an, um mir mitzuteilen, dass er alle möglichen Ideen habe, wie ich meine Verteidigungsmaßnahmen verbessern könnte.
    »Ich wüsste von diversen Dingen im Raumfahrtzentrum, die wir uns ausleihen könnten«, sagte er. »Wir müssen warten, bis alle das Gelände verlassen haben, aber wenn wir uns beeilen, könnten wir sie heute Abend holen und alles aufbauen.«
    Einige Stunden später standen wir vor einer großen Halle, von der die weiße Farbe abblätterte. Wir gingen auf die Rückseite, wo große Mengen rostiger Stahlbehälter an der Wand standen – unbeschriftete 150-Liter-Fässer. Daneben lagen schwarze Schläuche, die zu tragbaren Kompressoren führten.
    »Mein Vater hat einen alten Freund, der für dieses Depot verantwortlich ist«, erklärte Sagan. »Hier wird das Zeug gesammelt, das nicht mehr benutzt wird. Ausstattung, die aussortiert wurde.«
    »Müll also.«
    »Kein echter Müll. Mit dem Zeug ist alles in Ordnung. Wenn es etwas Neues gibt, wird das Alte halt rausgeschmissen. Ab und zu findet dann so eine Aktion statt, wo die Leute das Zeug für’n Appel und ’n Ei ersteigern können.«
    »Dann wird niemand etwas dagegen haben, wenn wir uns davon für eine Weile etwas ausleihen?«
    »Sicherlich nicht. Allein bis sie feststellen, dass etwas fehlt, werden Monate vergehen. Wir können es ja zurückbringen, nachdem …«
    »Der Klang deiner Stimme gefällt mir nicht«, sagte ich.
    »Versuch dir keine Sorgen zu machen.« Er klopfte auf einen rostigen Behälter, einen gelben Würfel auf Rädern mit einer gefährlich aussehenden Düse.
    »Diese Schätzchen hier können richtig bösartig werden. Die NASA strahlt damit alte Raketen ab, um sie vom Rost zu befreien, bevor sie neu lackiert werden. Komm, lass uns einladen. Jetzt ist niemand da und die Gelegenheit ist günstig.«
    Drei Mal mussten wir mit dem Jeep hin- und herfahren, um alles zu meinem Turm zu transportieren. Ich schlug Sagan vor, dass ich das Zeug tragen könnte. Ich war überzeugt, dass ich sogar schneller gewesen wäre, aber er redete es mir aus.
    »Was würden die Sicherheitsleute denken, wenn sie ein Mädchen mit einem Kompressor auf dem Rücken über die Straße flitzen sehen?«
    Es dauerte länger als gedacht, bis wir alles abgeladen und verstaut hatten.
    »Die einzige

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