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Verletzungen

Verletzungen

Titel: Verletzungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wright
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ist.«
    Kes sah zu einer Uhr. »Eine Stunde und zweiunddreißig Minuten.«
    »Wie bitte?« Der Arzt sah auf. »Was haben Sie gesagt?«
    »So lange waren wir bewußtlos.«
    »Unmöglich.« Zimmerman bedachte die junge Frau mit einem durchdringenden Blick.
    Kes wußte nicht recht, was sie von dieser Reaktion des Arztes halten sollte, aber es blieb ihr keine Zeit, eine entsprechende Frage zu formulieren – das erste verletzte Besatzungsmitglied wankte durch die Tür der Krankenstation. Zimmerman brauchte ihre Hilfe, um die Patienten zu behandeln.
    Sie folgte ihm zum Replikator. Mehrere Versuche waren nötig, bis das Gerät endlich die richtige Arznei herstellte. Trotz ihrer Proteste bestand der Arzt darauf, Kes die erste Dosis zu verabreichen, bevor er sich dem Fähnrich zuwandte. Sie half dem jungen Mann dabei, Platz zu nehmen, und Zimmerman fertigte eine Aufzeichnung mit Hilfe eines Datenblocks an. »Bringen Sie das hier zur Brücke, zusammen mit einer ausreichenden Menge des Gegenmittels. Kehren Sie anschließend hierher zurück, um in Hinsicht auf den aktuellen Status Bericht zu erstatten.«
    Kes zögerte, als zwei weitere Patienten hereinkamen. Doch der Arzt gab ihr keine Gelegenheit, Einwände zu erheben, drehte sich einfach um. Bevor Kes die Krankenstation verließ, hörte sie noch, wie Zimmerman brummte: »Bitte beeilen Sie sich. Ich würde gern wissen, was los ist, denn wie üblich sitze ich hier unten fest.«
    Paris sah auf, als Captain Janeway durch die Jeffries-Röhre kletterte, gefolgt von Tuvok. »Bericht!« rief die Kommandantin.
    Paris ließ sich nicht anmerken, wie sehr er sich darüber freute, ihre Stimme zu hören. Kim hingegen zeigte seine Erleichterung ganz offen. Der junge Fähnrich steckte bis zu den Ellenbogen in den Gel-Massen der Brücken-Subprozessoren
    – sein
    Gesichtsausdruck deutete darauf hin, daß er am liebsten aufgesprungen wäre, um Janeway zu umarmen. Paris wandte sich mit einem Lächeln ab, das von seinen Lippen wich, als der Blick zum leeren, grauen Hauptschirm zurückkehrte.
    Kathryn Janeway trat so in die Mitte des Kontrollraums, als sei sie entschlossen, den ganzen Unsinn hier und jetzt zu beenden.
    »Wo ist Chakotay?«
    »Ich schätze, ich habe jetzt die Verantwortung«, sagte Paris, als alle anderen schwiegen. »Eine Sicherheitsgruppe ist gerade aufgebrochen, um Chakotay zur Krankenstation zu bringen.«
    »Er hat nicht zusammen mit uns das Bewußtsein
    wiedererlangt«, erklärte Kim.
    Tuvok versuchte vergeblich, seine Station zu aktivieren. »Die taktischen Kontrollen funktionieren nicht.«
    »Ich bekomme keinen Zugang zum ODN, um die ausgefallenen Systeme zu reaktivieren«, sagte Kim. Es klang so, als fühlte er sich schuldig. Paris spürte fast so etwas wie Mitleid. Allerdings: Als Einsatzoffizier gehörte es zu seinen Pflichten, dafür zu sorgen, daß alle Bordsysteme des Schiffes einwandfrei
    funktionierten.
    »Das Hauptprozessormodul wurde vom Computerkern
    getrennt.« Janeway hob die Hand, um Kims Fragen
    zuvorzukommen. Paris bewunderte ihr kühles, beherrschtes Gebaren. Seine Augen trübten sich, als er an die vielen Konsequenzen dachte: keine Warpkapazität, keine Navigation, keine Sensoren…
    Doch die Kommandantin sprach so, als sei sie immer auf eine derartige Möglichkeit vorbereitet gewesen. »B’Elanna Torres restabilisiert das Subraumfeld des zentralen Elaborationsbereichs.
    Dadurch sollten wir in der Lage sein, bald aufs Funktionspotential des Hilfscomputers und des optischen Datennetzes zuzugreifen.
    Anschließend müssen die Programme von den hiesigen
    Subprozessoren aus initialisiert werden.«
    Kim schluckte und erinnerte sich dann daran, daß man
    vermutlich eine Antwort von ihm erwartete. »Aye, Captain.«
    Janeway schien ihn kaum zu hören. »Ich frage mich, warum Torres so lange braucht…« Sie klopfte auf ihren
    Insignienkommunikator – eine automatische Geste, die unter den gegebenen Umständen sinnlos bleiben mußte. »Gibt es irgendeine Möglichkeit, mit Hilfe der Brücken-Subprozessoren neue Kommunikationsverbindungen zu schaffen?«
    »Ich bin mir nicht sicher«, erwiderte Kim. »Die Frage kann ich erst beantworten, sobald wir wieder Energie für die Transceiver haben.« Janeway setzte sich und schlug mit der Faust auf die Armlehne des Kommandosessels – diese Geste verriet einen Ärger, den Paris seltsam beruhigend fand. Niemand von ihnen war unfehlbar, nicht einmal Tuvok, der sich immer so steif und perfekt präsentierte, daß Paris dann und

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