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Verletzungen

Verletzungen

Titel: Verletzungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wright
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Übergang.«
    Paris stöhnte und versuchte jetzt nicht mehr, desinteressiert zu wirken. » Wenn wir es hier mit dem Sassaniwanischen Übergang zu tun hätten, könnten wir uns sicher die Mühe sparen, nach Wurmlöchern zu suchen. Weil wir dann nämlich im Alpha-Quadranten wären, sicher und putzmunter.«
    »Ich erinnere den Captain nur daran, daß hier unbekannte Faktoren berücksichtigt werden müssen«, sagte Tuvok. »Wie dem auch sei: Wenn Individuen verzweifelt genug sind, um jene besonderen Bedingungen hinzunehmen, die in einem
    Asteroidengürtel herrschen, so spricht eine hohe
    Wahrscheinlichkeit dafür, daß sie außerhalb des üblichen gesellschaftlichen Rahmens agieren.«
    Offenbar wußte Paris nicht genau, was er davon halten sollte.
    »Das klingt so, als stimmten Sie mir zu.«
    »Da haben Sie recht«, murmelte Kim so leise, daß ihn niemand hörte.
    »Da haben Sie recht«, sagte Janeway zu Paris. »Lieutenant, nehmen Sie Kurs auf den Asteroidengürtel. Vielleicht finden wir dort einen Weg nach Hause.«
    Kapitel 1
    Janeway lehnte sich im Sessel zurück und blickte zur Decke des Bereitschaftsraums.
    Chakotay hat recht.
    Es war keine besonders gute Art, den Morgen zu beginnen.
    Aber während der letzten Tage kehrte dieser Gedanke immer wieder zurück und störte Janeway bei der Arbeit: Für die Voyager gab es keine Möglichkeit mehr, Starfleet um Hilfe zu bitten. Auf der intellektuellen Ebene sträubte sie sich keineswegs gegen die Erkenntnis, daß sie hier im Delta-Quadranten keinen Machtfaktor darstellten. Doch aus irgendeinem Grund hatte sich durch Chakotays Mahnungen auf der Brücke ein unangenehm
    intensives Gefühl der Verwundbarkeit eingestellt.
    Pulsierendes Licht weckte Janeway aus ihren Grübeleien. Die Stimme des Ersten Offiziers drang aus den Interkom-Lautsprechern. »Alarmstufe Gelb. Captain zur Brücke.«
    »Ich bin unterwegs«, bestätigte die Kommandantin und hoffte, daß es sich nicht erneut um einen falschen Alarm handelt. Trotz der vielen ergebnislosen Verhandlungen dachte Janeway nicht daran aufzugeben, und zwar aus gutem Grund: Wenn es im Umkreis von tausend Lichtjahren irgendwelche Wurmlöcher gab, so wußten die Tutopaner davon.
    Der Hauptschirm im Kontrollraum zeigte einen Frachter, der in Sensorreichweite geriet. Jenseits des Schiffes spannte sich der weite Bogen des Asteroidengürtels. An Hunderten von Stellen blitzte und funkelte es, als sich Eisbrocken und Felsen drehten, dabei das Licht der beiden Sonnen reflektierten. Janeway hatte Asteroidengürtel für schön gehalten – bis sie vier Tage lang in einem warten mußte, ohne Abwechselung in der Eintönigkeit.
    Nun, vielleicht ergab sich jetzt etwas…
    »Kurs und Geschwindigkeit halten«, sagte sie. »Mal sehen, ob man wirklich mit uns reden will.«
    Janeway nahm im Kommandosessel Platz und sah zum großen Bildschirm. Der Transporter wies jene runden
    Wasserstoffschaufeln am Bug und im dorsalen Bereich auf, die sie bereits von den anderen Schiffen im sekundären System her kannten, doch dieser Raumer sah besonders mitgenommen aus.
    Janeway kniff die Augen zusammen, als sie einige verformte Schotten an der Steuerbordseite bemerkte – allem Anschein nach war es dort irgendwann einmal zu einer explosiven
    Dekompression gekommen.
    Paris schüttelte den Kopf. »Für nichts in der Welt würde ich so ein Ding fliegen.«
    Janeway teilte den Standpunkt des Navigators. Deshalb
    verzichtete sie auf den Hinweis, daß er seine Ansicht einmal mehr unaufgefordert äußerte.
    »Ist das Schiff hierher unterwegs?«
    »Die aktuellen Kursdaten deuten darauf hin«, bestätigte Tuvok.
    »Gut.«
    »Soll ich die Grußfrequenzen öffnen?« fragte Fähnrich Kim.
    »Nein. Ich möchte vermeiden, diesen Besucher zu erschrecken.«
    Kim runzelte die Stirn. Janeway überprüfte die Daten der Funktionsstation auf ihrem Monitor und stellte fest, daß der Fähnrich alle laufenden wissenschaftlichen Projekte unterbrochen hatte – er wollte jederzeit in der Lage sein, maximale Energie ins Triebwerk und in die Waffensysteme zu leiten. Janeway fand die Maßnahme ein wenig übertrieben, und Mitgefühl für den jungen Mann regte sich in ihr. Die gegenwärtige Situation stellte für sie alle eine Belastung dar, vor allem aber für Kim. Immerhin war dies seine erste Mission, sein erster Einsatz – und er fand auf der anderen Seite der Galaxis statt, fern von allem Vertrauten. Kein Wunder also, daß er zu Nervosität neigte. Andererseits: Ein Starfleet-Offizier mußte

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