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Verlieb dich nie in einen Herzensbrecher! (Julia) (German Edition)

Verlieb dich nie in einen Herzensbrecher! (Julia) (German Edition)

Titel: Verlieb dich nie in einen Herzensbrecher! (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister
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starrte Alex sie an. Er konnte nicht glauben, was sie da sagte.
    Daisy konnte es selbst kaum glauben. Wen und wann er heiratete, war alles andere als ihre Angelegenheit. Dennoch brachte sie es nicht fertig, den Mund zu halten. Vielleicht könnte ihm, was Cal und sie gelernt hatten, wirklich von Nutzen sein. „Das Leben zu zweit bringt manchmal Überraschungen“, fuhr sie fort. „Nimm es nicht auf die leichte Schulter.“
    Seine Augen wurden zu Schlitzen. Insgeheim machte sie sich auf eine scharfe Zurechtweisung gefasst, doch sie blieb aus. Er sah sie nur an, und nach einer Weile nickte er. „Ich werde es mir merken.“
    Der Blick hielt, und plötzlich knisterte es förmlich zwischen ihnen. Daisy schluckte krampfhaft. „Alles Gute, Alex“, sagte sie leise.
    Der Ausdruck in seinen Augen war unergründlich. „Danke“, erwiderte er nach einer Weile. „Soll ich dich zur Hochzeit einladen?“
    Nein!
    Laut sagte sie: „Sehr gern. Solange du sicher bist, dass du die richtige Frau heiratest.“
    Er presste die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen, dann nickte er und verließ wortlos die Wohnung.
    Daisy lehnte sich an die Wand – ihre Knie waren weich wie Butter. Sie hörte, wie die Haustür ins Schloss fiel, vernahm seine Schritte auf der Steintreppe und gleich danach auf dem Bürgersteig, dann war es still. Sie atmete tief durch.
    „Das Leben geht weiter.“
    Wie oft hatte Dad das gesagt, wenn sie oder ihre Schwester aus irgendeinem Anlass verzweifelt waren! Für gewöhnlich hörte er eine Weile zu, wenn sie ihrem Herzen Luft machten, dann räusperte er sich und fragte: „Lässt sich etwas daran ändern?“
    Und wenn sie oder Julie mit „Nein“ antworteten, lächelte er und erwiderte: „Das Leben geht weiter.“
    Damit meinte er nicht, dass sie darüber hinwegkommen würden – über manche Dinge kam man niemals hinweg. Was er sagen wollte, war, dass man damit zu leben lernte.
    Daisy straffte die Schultern – auch diesmal ging das Leben weiter.
    Dass sie oft an Alex dachte, war unvermeidlich. Sie hatte ihn geliebt, und sie verdankte ihm Charlie, dafür stand sie in seiner Schuld. Sie wünschte nur, alles wäre anders gekommen.
    Da sich nichts ändern ließ, bemühte sie sich, das Beste daraus zu machen. Sie stürzte sich in die Arbeit und hatte Erfolg: Debbie, eine Freundin aus dem Yogakurs, und Mark, ein Baseballspieler in Cals Team, wurden ein Paar. Die Fähigkeit, wenigstens andere glücklich zu machen, besaß sie demnach immer noch. Cal schenkte Charlie eine Kompaktkamera, und sie begleitete die beiden auf Fotosafaris im Park, wo der Kleine begeistert drauflos fotografierte. Sein Enthusiasmus war ansteckend und die Gesellschaft ihres Exmanns ausgesprochen erholsam.
    Manchmal fragte sie sich, ob Alex und Caroline inzwischen verheiratet waren, aber fast immer gelang es ihr, den Gedanken an ihn und seine Zukünftige beiseitezuschieben, um sich mit wichtigeren Sachen zu beschäftigen. Und dann brachte ausgerechnet Cal das Thema zur Sprache.
    Am Sonntag vor Thanksgiving, dem amerikanischen Erntedankfest am letzten Donnerstag im November, war er mit Charlie am Nachmittag im Park gewesen und danach zum Abendessen geblieben. Während er ihr danach in der Küche half, fragte er unvermittelt: „Was ist eigentlich aus Alex geworden?“
    Sie zuckte zusammen, fing sich aber gleich wieder. „Keine Ahnung“, erwiderte sie ruhig. „Soviel ich weiß, gibt es eine Frau in seinem Leben.“
    „Das tut mir leid, Daisy.“
    „Mir nicht.“ Sie stellte die schmutzigen Teller in die Spülmaschine. „Er war nie und ist auch heute nicht der Mann, für den ich ihn gehalten habe.“
    „Das Leben kann schon besch…“, rechtzeitig biss er sich auf die Zunge, „… bescheiden sein.“
    „Es hat auch schöne Seiten.“ Mit einer Kopfbewegung deutete sie zur Treppe, wo Charlie geräuschvoll herumhantierte.
    „Das stimmt.“ Er legte das Geschirrtuch aus der Hand. „Wenn du mich nicht mehr brauchst, mache ich mich jetzt auf den Heimweg. Danke fürs Abendessen.“
    „Gern geschehen.“ Sie begleitete ihn zur Tür, wo er in sein Jackett schlüpfte, bevor er sie leicht auf die Wange küsste. „Bis Donnerstag. Ich komme Charlie nach dem Frühstück abholen.“
    Daisy nickte und zwang sich zu einem Lächeln. Der Junge würde Thanksgiving mit Cal bei dessen Eltern auf dem Land verbringen und erst am Sonntag zurückkommen. Schon jetzt graute ihr vor den vier Tagen allein, aber um nichts in der Welt würde sie ihm oder Cal

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