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Verlieb dich nie in einen Herzensbrecher! (Julia) (German Edition)

Verlieb dich nie in einen Herzensbrecher! (Julia) (German Edition)

Titel: Verlieb dich nie in einen Herzensbrecher! (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister
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Dann verließ sie den Raum und ging in ihr Schlafzimmer.
    Die Zeiger der Wanduhr standen auf fünf nach zwei. Daisy kam es vor, als wäre sie seit Tagen nicht ins Bett gekommen. Müde streifte sie das schöne Kleid ab, ließ es achtlos zu Boden fallen und warf einen Blick in den Spiegel über der Frisierkommode: War dieses übernächtigte Gesicht mit den Ringen unter den Augen wirklich ihres? Aber so, wie sie aussah, fühlte sie sich auch: erschöpft, entmutigt und verängstigt.
    Das Schlimmste – die Aussprache mit Alex – stand noch bevor. Sie machte sich keine Illusionen über das, was sie zu hören bekommen würde. Aber solange Charlie nicht erfuhr, dass der neue Daddy ihn nie gewollt hatte, war ihr das egal.
    Vielleicht hatte sie Glück, und Alex würde nicht auf der Vaterschaft bestehen. Vielleicht würde er einfach wieder aus ihrem und Charlies Leben verschwinden. Vielleicht …
    Sie zog das Nachthemd über und schlüpfte in den warmen Frotteebademantel, bevor sie ins Bad ging, um sich abzuschminken und Zähne zu putzen. Dann stieg sie leise die Treppe hinab und ging in die Küche, wo Murphy schwanzwedelnd auf sie wartete. Sie ließ ihn in den Garten und schloss die Schiebetür gegen die eisige Nachtluft. Während der Hund draußen war, schob sie den Riegel an der Haustür vor. Alles war still, und sie hoffte inbrünstig, dass Alex gegangen war.
    Die Hoffnung erfüllte sich nicht: Als sie das Wohnzimmer betrat, saß er mit geschlossenen Augen auf der Couch.

9. KAPITEL
    Daisy wagte kaum zu atmen. Das Herz schlug ihr bis zum Hals.
    Vielleicht schlief er, und sie konnte sich, ohne ihn aufzuwecken, nach oben zurückziehen. Aber dann schlug er die Augen auf.
    „Warum bist du noch hier?“, fragte sie beklommen.
    „Ich warte auf dich.“
    „Es ist spät, ich …“
    „Fünf Jahre zu spät.“
    „Ich weiß nicht, wovon du redest.“
    „Natürlich weißt du das.“ Seine Augen glitzerten wie grüne Eissplitter.
    „Alex …“
    „Schluss mit den Lügen, Daisy! Ich will die Wahrheit.“ Er stand auf. Knapp zwei Meter groß und mit dem unerbittlichen Zug um den Mund erschien er ihr wie ein Racheengel. Unwillkürlich wich sie zurück.
    „Ich … ich muss den Hund reinlassen.“
    „Tu dir keinen Zwang an. Ich bin nicht in Eile.“
    Genau, was sie befürchtete! Sie lief in die Küche und öffnete mit bebenden Fingern die Glastür. Es gab also kein Entrinnen.
    Schwanzwedelnd kam Murphy herein. Daisy machte hinter ihm zu und verriegelte. Im Gang warf sie einen sehnsüchtigen Blick auf die Treppe, doch Flucht konnte sie vergessen, dafür war es zu spät. Die feuchten Handflächen am Bademantel reibend, kehrte sie ins Wohnzimmer zurück.
    Alex stand am Kamin. Er hielt ein gerahmtes Foto von ihr, Charlie und Cal in der Hand. Als er sie hörte, stellt er es auf den Sims zurück und drehte sich um. „Ist das dein Ex?“
    „Ja, das ist Cal.“
    „Sehr stimmungsvoll.“
    „Es ist ein Weihnachtsbild; Weihnachten ist ein Familienfest.“
    „Ihr macht einen glücklichen Eindruck.“
    „Wir waren auch glücklich.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust.
    „Auf dem Bild seid ihr also noch verheiratet.“
    „Nein.“
    Erstaunt zog er die Brauen hoch. „Und trotzdem habt ihr euch fotografieren lassen?“
    „Ja“, erwiderte sie, weiter nichts. Sie schuldete ihm keine Erklärung.
    „Er ist nicht Charlies Vater.“ Es war eine Feststellung, keine Frage.
    „Doch, das ist er.“ Cal und sie waren verheiratet, als Charlie zur Welt kam. Auf seiner Geburtsurkunde stand Cals Name. Der Junge nannte ihn Dad. Und das war Cal, in jeder Hinsicht, die zählte.
    „Sein Stiefvater“, korrigierte Alex. „Charlie und er sind nicht blutsverwandt.“
    Daisy schluckte, dann hob sie das Kinn. „Woher willst du das wissen?“
    Er zog ein dünnes schwarzes Lederetui aus der Tasche, entnahm ihm ein Foto und reichte es ihr. Es war ein Farbfoto und zeigte zwei lachende Jungen.
    Daisy sah nur einen – es hätte Charlie sein können.
    Er war älter als ihr Sohn, vielleicht neun oder zehn, aber alles Übrige war gleich: Farbe und Form der Augen, die leicht gebogene Nase, die Sommersprossen, der lachende Mund, selbst das glatte dunkelblonde Haar. Und sie hatte geglaubt, er hätte es von ihr.
    Mit zitternden Fingern umklammerte sie das Bild. Ihre Kehle war wie zugeschnürt, sie konnte kaum atmen.
    Alex sagte kein Wort. Reglos stand er da und schien zu warten. Worauf? Dass sie etwas sagte?
    Doch was gab es da zu sagen?
    Erneut

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