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Verlieb dich nie in einen Vargas

Verlieb dich nie in einen Vargas

Titel: Verlieb dich nie in einen Vargas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Ockler
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Musik, und die Schatten an den Wänden tanzen mit ihr.
    Celi bewegt Zeige- und Mittelfinger, als seien es die Klingen einer Schere, und gibt damit zu verstehen, dass sie die Zigarette haben möchte. Sie nimmt einen langen, knisternden Zug, das Gesicht in Falten gelegt und ernst, die Augen von schwarzer Schminke verschmiert. In diesem Moment, im nebligen Dunst, wirkt Celi erwachsen und vom Schmerz gezeichnet, und mir wird bewusst, wie jung ich im Grunde bin in meinem langen rosa Nachthemd.
    Meine Schwestern haben eine ganze Sammlung gebrochener Herzen in einem Buch und ich habe noch nicht einmal meine Periode.
    »Wisst ihr was?«, sagt Mari. »Wir brauchen so was wie einen Schwur oder so. Damit es offiziell wird.«
    »Was redest du da?« Lourdes schlingt ihre langen Haare im Nacken zu einem Knoten. Sie sieht aus wie Mom.
    Mari hüpft vom Fensterbrett und schnappt sich das Buch. »Einen Vertrag. Etwas, das dafür sorgt, dass keiner Hernandez jemals wieder von einem Vargas das Herz gebrochen wird.«
    »Es widerstrebt mir, das Offensichtliche auszusprechen«, sagt Lourdes. »Aber Juju hat bis jetzt nicht mal einen Jungen geküsst. Und dein Herz wurde nie von einem Vargas gebrochen.«
    »Stimmt nicht.« Mari blättert durch das Buch. »Jack Ramirez, es steht genau hier. Einer ihrer Cousins. Ich war in der Achten in ihn verknallt.«
    »Ramirez ist kein Vargas«, entgegnet Lourdes. »Und verknallt zu sein geht ja wohl kaum als gebrochenes Herz durch.«
    »Er hat meine Zuneigung nicht erwidert.«
    »Er war schwul, Mari!«
    »Details, Details«, sagt Mari. »Wir machen es für Celi und Juju. Johnny treibt sich noch immer hier rum und da gibt es noch mehr Brüder. Wer weiß, wie viele. Juju könnte im Herbst wieder zur Schule gehen und direkt in eine ihrer Fallen tappen.«
    Celi schnieft. »Es gibt noch einen Bruder, zwei Stufen über Juju. Mal abgesehen von den übrigen Cousins.«
    »Lasst uns loslegen.« Mari blättert zu einer neuen Seite im Buch. Sie liest laut vor, während sie wie wild kritzelt: »Wir schwören feierlich, dass wir Zeit unseres Lebens in diesem Versprechen gegen alles verbunden sein werden, das intrigant, verlogen, betrügerisch, schleimig, hinterhältig und wertlos …«
    »Und dämlich, hormonell gesteuert, geistig auf Amöbenniveau und zu nichts nutze ist«, sagt Celi. »Und hässlich.«
    Mari runzelt die Stirn. »Celi. Die Vargas-Jungs sind nicht …«
    »Es ist mein gebrochenes Herz.« Celi nimmt noch einen Zug von Maris Zigarette und stößt den Rauch zum offenen Fenster hinaus. »Schreib es auf«, krächzt sie.
    Mari schreibt es auf, gefolgt von dem Schwur, den jede von uns laut aussprechen muss. Als ihr Edding schließlich innehält, wendet sie sich unserer ältesten Schwester zu. »Lourdes. Haare.«
    Lourdes verdreht erneut die Augen, aber sie protestiert nicht. Sie zupft uns der Reihe nach ein Haar aus, zuletzt sich selbst, zwirbelt sie dann zusammen und lässt sie in das Windlicht fallen, in dem die Kerze steht. Sie knallen und kräuseln sich und erfüllen das Zimmer mit dem Geruch nach verbranntem Plastik, während sie zu nichts verschrumpeln.
    Als Nächstes zerreißt Mari noch ein Foto und verbrennt die winzigen Schnipsel einen nach dem anderen. Den Qualm wedelt sie zum Fenster. »Gib Celi die Blume.«
    Lourdes hebt die orangefarbene Blüte vom Boden auf und lässt sie in Celis Hand fallen. Die Blütenblätter, einst strahlend und wunderschön, wirken plötzlich verletzlich, sie schmiegen sich verwelkt an Celis Haut, als wäre ihnen gerade erst bewusst geworden, dass sie ihrer Wurzeln beraubt wurden.
    »Dies ist die letzte Nacht, in der wir je über Johnny Miststück Vargas sprechen werden«, sagt Mari. »Zerquetsch sie, Celi.«
    Celi hält die Blume noch einen Moment lang, dann schließt sie die Finger darüber. Tränen strömen ohne Unterlass ihre Wangen hinunter, und sie reicht die zerdrückte Blüte an Mari weiter, die sie in das Buch klebt.
    »Jetzt sprechen wir die Beschwörung und geloben mit unserem Blut, sie einzuhalten«, sagt Mari.
    Blut? Mir dreht sich der Magen um.
    »Jemand hier hat anscheinend zu viele Buffy -Wiederholungen geguckt«, sagt Lourdes.
    »Stellt euch nicht so an.« Mari dreht das Messer, die Klinge blitzt im Kerzenlicht. »Ich ramme es niemandem ins Herz. Es wird nur ein kleiner Pikser.«
    »Mari, ich bin nicht sicher …« Celi hört gar nicht mehr auf mit Kopfschütteln.
    »Hey, Leute! Es ist nur ein Nadelstich. Wir haben dasselbe an Celis Geburtstag mit den

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