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Verlieb dich nie in einen Vargas

Verlieb dich nie in einen Vargas

Titel: Verlieb dich nie in einen Vargas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Ockler
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bloß vergessen? Wir haben keine Kiemen und wir können nicht … Hey, was ist das? Wasser? Oh Junge, Junge, ich frage mich, ob ich wohl Fische erschnüffeln kann!
    Ich war mir ziemlich sicher, dass die Fische uns schon aus einer Meile Entfernung kommen sahen.
    Als wir beide ausreichend durchnässt und gelangweilt waren, packte ich die Ausrüstung zusammen und ging zum Schuppen zurück. Pancake trottete als Erster hinein, hielt direkt auf Papi zu und schüttelte sich ausgiebig. Ich habe dir diesen Fluss mitgebracht! Gefällt er dir? Ja? Ja? Ja?
    Ich schlenderte zum Motorrad, um einen Blick darauf zu werfen. Als Emilio mich entdeckte, hielt er mir etwas hin, das wie eine aufgeblasene Papiertüte aussah.
    »Ein Hornissennest«, sagte er. »Es steckte im Auspuffrohr.«
    Ich wich zurück, doch er lachte nur und schob es sich unters T-Shirt wie eine einzelne, schief hängende Brust. Ein schmaler Streifen Haut guckte über dem Bund seiner Jeans raus und mein Blick folgte der langen, wulstigen Narbe auf seinem Bauch.
    »Keine Angst«, sagte er. »Die Hornissen sind alle ausgeflogen.«
    »Geht es dir gut, Juju?« Papi trat mit Pancake und einem Kreuzschraubenschlüssel hinter der Werkbank hervor. »Du bist ein wenig rot im Gesicht, queridita .«
    »Ich hab mir nur …« Mal wieder versehentlich Emilio ohne T-Shirt vorgestellt … »Emilio hat mir die Hornissen gezeigt.«
    »Es ist alt«, sagte Papi. »Sie können dir nichts mehr tun.«
    »Das weiß ich, aber …« Ich wich noch einen Schritt zurück. »Ich sollte los. Ich muss noch … was. Erledigen.«
    »Ich dachte, du würdest heute etwas Zeit mit deiner Schwester verbringen«, sagte Papi. »Warum sind deine Haare nass?«
    Ich zupfte an meinem Pferdeschwanz. Nicht, dass ich Pancake zu nahe treten wollte, aber ich konnte nicht dieselbe Begeisterung wie er dafür aufbringen, mich wie ein nasser Hund zu schütteln. »Pancake und ich waren am Fluss. Na ja, also tschüss dann.«
    »Warte, querida , hör mal«, sagte Papi. »Morgen gehst du zu Emilio nach Hause, um ihm bei etwas zu helfen. Okay? Okay.«
    Äh … Wie bitte?
    Ich kniff die Augen zusammen, suchte prüfend nach Anzeichen für einen weiteren Aussetzer. »Papi, Emilio arbeitet hier . Bist du sicher, dass …?«
    »Ja.« Emilio ließ das Hornissennest fallen und wischte sich den Dreck von den Händen. »Ich muss dich um einen Gefallen bitten. El jefe hat mehr oder weniger in deinem Namen zugestimmt.«
    Mein Blick war noch immer auf Papi gerichtet, und jetzt gab ich mein Bestes, Laser aus meinen Augen schießen zu lassen, wie der Typ in X-Men . »Was hast du mir aufgebrummt, alter Mann?«
    »Plätzchen backen«, erwiderte er. »Du backst doch gerne, Juju.«
    »Das war Celi«, sagte ich.
    »Es ist für meine Ma.« Emilio fuhr sich mit der Hand über sein Kopftuch. »Ihre Schule sammelt Spenden für so ’nen Sommerausflug. Sie muss bestimmt tausend Plätzchen backen. Sie hat Samuel und mich dazu gebracht, ihr zu helfen – er sagt nie Nein, wenn sie ihn um was bittet.«
    »Ich kann morgen nicht«, sagte ich. »Ich muss hier bei Papi bleiben.«
    Papi winkte ab. »Ich bleibe bei Mari. Du gehst zu Emilio.«
    »Seine Mutter möchte keinen Haufen Fremder im Haus haben«, sagte ich. Besonders nicht die Verwandten des Mädchens, das beinah ihre Schwiegertochter geworden wäre …
    »Du kennst Ma offenbar nicht«, sagte Emilio.
    Ich funkelte ihn wütend an. Noch immer kein Glück mit diesen Augenlasern. »Ist das der Gefallen, den du Mari gegenüber erwähnt hast?«
    Emilio lächelte mal wieder übers ganze Gesicht. Grübchen und alles. Gott . Wo war Clint Eastwood, mein rettender Cowboy, wenn ich ihn brauchte?
    »Es wäre eine große Hilfe«, sagte er. »Falls wir früh genug fertig sind, kann ich immer noch ein paar Stunden am Motorrad arbeiten.«
    Ich seufzte hörbar, aber Papi grinste noch immer, als sei es die Idee des Jahrhunderts.
    »Du häufst einen ganz schönen Schuldenberg bei mir an«, sagte ich zu Emilio. »Die Hebebühne abholen, Plätzchen backen …«
    Emilio lachte. »Ist das ein Ja?«
    Ich nickte, aber nur, um Emilio mehr Zeit mit Valentina zu erkaufen. Es hatte nichts mit seinen Augen oder seinen wuscheligen schwarzen Haaren oder den kleinen weißen Narben auf seinen Armen oder sonst irgendwas zu tun. Nur damit wir uns richtig verstehen.
    »Aber jetzt schuldest du mir echt was«, sagte ich. Ich präsentierte ihm meine Version einer sexy hochgezogenen Augenbraue, weil ich es im Gegensatz zu Emilio richtig

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