Verlieb dich - Roman

herbeiwinkte, gesellten sie sich eilends zu den beiden.
    »Coop sagte, Sie wollen mit mir reden?« Amanda klang erstaunt.
    Sara nickte. »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, dass sich Ihre Heimreise dadurch etwas verzögert …«
    Amanda zuckte die Achseln. »Ich habe es nicht eilig.«
    »Dann lassen Sie uns doch nochmal reingehen. Ich bin sicher, Angel hat nichts dagegen, wenn wir ihr Wohnzimmer benutzen.« Rafe deutete auf die Frühstückspension seiner Schwägerin.
    Amanda nickte und ging voran. Ihr Pferdeschwanz wippte auf und ab, als wäre sie ein junges Mädchen und keine Zeitungsreporterin, die mit Worten eine beträchtliche Macht über das Leben anderer Leute ausübte.
    »Also, wo brennt’s denn?«, fragte Amanda, als sie es sich drinnen gemütlich gemacht hatten. »Worüber wollen Sie mit mir reden, und warum ist es so dringend? «
    Sara hoffte, dass Amanda sich von der warmen, gemütlichen Atmosphäre, die in Angels Wohnzimmer herrschte, milde stimmen lassen würde. Doch in Anbetracht der Tatsache, dass ihr Chef sich geweigert
hatte, den Blog einzustellen, obwohl Captain Hodges ihn darum gebeten hatte, konnte sich Sara eigentlich kaum vorstellen, dass sich Amanda umstimmen lassen würde.
    »Wir würden uns gerne über den Bachelor Blog unterhalten«, sagte Coop zu Amanda.
    Sara beobachtete Amanda aufmerksam.
    Die Redakteurin sah ihrem Kollegen in die Augen. »Ich verstehe nicht ganz. Soll ich mit Stan über den Blog reden?«, fragte sie.
    »Stan ist unser Chefredakteur und Herausgeber der Zeitung«, erklärte Coop Sara und Rafe. »Nein, wir wollen nicht mit Stan, sondern mit dir über den Blog reden.«
    »Okay, und warum?« Amanda hatte ein großes Fragezeichen im Gesicht.
    »Wir wollen, dass Sie aufhören, über uns zu berichten«, klinkte sich Sara ungeduldig in das Gespräch ein.
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Amanda, zu Coop gewandt. »Wenn ich Rafe und Sara in dem Artikel über Angels Frühstückspension nicht erwähnen soll, dann lasse ich es eben bleiben, keine Sorge. Aber mit dem Bachelor Blog habe ich nichts zu tun, das weißt du doch.« Sie schob sich nervös eine Haarsträhne hinter das Ohr.
    Sara fragte sich, ob sie fahrig war, weil sie log oder weil sie tatsächlich nicht verstand, was sie von ihr wollten.
    »Nein, weiß ich nicht«, sagte Coop. »Ich weiß lediglich eines mit hundertprozentiger Sicherheit, nämlich,
dass nur Stan weiß, wer den Blog verfasst. Aber mein Instinkt sagt mir, dass du es bist.«
    Amanda riss die Augen auf. »Das ist doch lächerlich! Ich bin Kultur redakteurin!« Sie wickelte sich eine lange Haarsträhne um den Zeigefinger.
    Coop schüttelte den Kopf. »Na und? Du könntest trotzdem gleichzeitig die Blog-Autorin sein. Die Blog-Autorin, die von Angel erfahren hat, wo sich Sara aufhält – und die Redakteurin, die einen Artikel über hübsche Sommerhotels schreibt und deren Wahl dabei ganz zufällig auf Angels Frühstückspension gefallen ist.«
    »Das ist doch alles total an den Haaren herbeigezogen. « Amanda hatte die Beine übereinandergeschlagen und wippte mit der Fußspitze.
    Sara seufzte. Sie mussten die Sache anders angehen. Vielleicht würde Amanda ja zugeben, dass sie die Bloggerin war, und die Berichterstattung über Rafe und sie einstellen, wenn sie hörte, wie sich der Blog ganz konkret auf Saras Leben auswirkte.
    Sara beugte sich nach vorn. »Hören Sie, mein Boss hatte Ihren Chef gebeten, meinen Aufenthaltsort im Blog nicht zu erwähnen, weil man damit meine Sicherheit aufs Spiel setzte, und Sie haben es trotzdem getan. Tja, Coop hatte angenommen, dass Sie Ihre Meinung ändern würden, wenn Sie mich erst persönlich kennengelernt haben …«
    Amanda schüttelte mit ungläubiger Miene den Kopf. »Das verstehe ich nicht. Ich wurde nie angewiesen, irgendetwas nicht zu erwähnen, und es war auch nie
die Rede davon, dass irgendjemand gefährdet werden könnte«, sagte sie mit zitternder Stimme.
    Sara blickte zu Coop. Das war im Prinzip ein Eingeständnis gewesen.
    Coop erhob sich und trat zu Amanda. »Stan hat dir also nicht erzählt, dass Captain Hodges angerufen hat?«
    Sie verneinte.
    Rafe ließ ein bedrohliches Knurren hören.
    »So ein Mistkerl.« Coop wurde deutlicher. »Dieses gewissenlose Aas hat wissentlich Saras Leben aufs Spiel gesetzt, nur damit seine Zeitung Profit macht.«
    Amanda sah mit schmalen Augen von Sara zu Rafe und dann zu Coop. »Was soll das heißen? Wovon redest du?«
    »Haben Sie den Fall Morley mitverfolgt?«, fragte