Verlieb dich - Roman
Sara.
»Nicht so richtig. Ich weiß nur, dass er angeblich seine Frau ermordet hat«, gestand Amanda verlegen und lief rot an. »Ich sehe nur selten die Nachrichten.«
»Sie interessiert sich mehr für Mode und dergleichen«, erklärte Coop nachsichtig.
Offensichtlich hatte er ihr vergeben, seit er wusste, dass Amanda ihre Hilfe nicht absichtlich verweigert hatte. Sara hatte dafür durchaus Verständnis. Sie wollte lediglich, dass Amanda begriff, in welcher Lage sie sich befand.
Sie schilderte ihr kurz, was es mit dem Fall Morley auf sich hatte und dass Morleys Leute dank Amandas Blog erfahren hatten, wo sich Sara aufhielt. »Jemand
ist in meine Wohnung eingebrochen, und seit ich hier bin, habe ich mehrere direkte Warnungen erhalten. Morley will mich unbedingt davon abhalten, vor Gericht gegen ihn auszusagen.«
Amanda breitete die Arme aus. »Tut mir aufrichtig leid; ich hatte keine Ahnung.« Sie holte tief Luft. »Ich werde sofort aufhören, über Sie beide zu schreiben.«
Rafe erhob sich. »Das ist schon einmal etwas, aber ich hatte gehofft, Sie würden noch mehr für uns tun«, sagte er. Sara konnte den Blick nicht von ihm abwenden.
»Was denn zum Beispiel?«, fragte Amanda.
»Ja, was zum Beispiel?« Sara hatte keine Ahnung, worauf Rafe hinauswollte, aber sie konnte kaum erwarten, es zu hören.
»Sara wird bald nach New York zurückkehren müssen, um auszusagen. Wenn sie das tut, möchte ich, dass Sie einen letzten Blog über uns verfassen. Lassen Sie alle Welt wissen, dass wir uns verlobt haben und auf dem Weg zu den Bermudainseln sind, um dort zu heiraten. Locken Sie sie auf eine falsche Fährte, damit Sara sicher nach New York zurückkehren kann.«
»Brillant«, murmelte Sara.
Auch Coop nickte anerkennend. »Ich bin beeindruckt. «
Alle drei blickten zu Amanda und warteten gespannt auf ihre Antwort.
Die Redakteurin war aufgestanden und ging im Zimmer auf und ab. »Ich bin total schockiert über Stans Verhalten. Er hätte mir sagen müssen, dass die Polizei
angerufen und darum gebeten hat, die Berichterstattung über Ms. Rios und Mr. Mancuso einzustellen.«
»Willkommen im Club!«, murmelte Coop.
Sara kannte ihren Nachbarn. Es war offensichtlich, dass er seine Entscheidung, die Zeitung möglichst bald zu verlassen, bereits gefällt hatte.
Amanda drehte sich zu ihm um. »Natürlich werde ich tun, worum mich Mr. Mancuso gerade gebeten hat. Das ist ja wohl das mindeste. Sie müssen mir nur den Zeitpunkt nennen, dann werde ich sofort loslegen«, versprach sie.
»Und bis dahin …?«, fragte Sara.
»Werde ich den Bericht über den Junggesellen abschließen, der Mr. Mancusos Nachfolger ist. Wenn Sie so weit sind, bringe ich die Meldung von Ihrer Hochzeit … und dann reiche ich die Kündigung ein. Ich kann nicht für jemanden arbeiten, für den Moral offenbar ein Fremdwort ist.«
Sara war zufrieden. Sie hatten es geschafft, Amanda zu überzeugen, und sie hatten einen Plan. Das bedeutete, dass sie beruhigt nach Hause zurückkehren konnte, wenn es an der Zeit war …
Kapitel 19
Auf dem Rückweg von Angels Pension schaute Rafe noch auf einen Sprung bei Pirro und Tante Vi vorbei. Nach dem aufregenden gestrigen Abend wollte er sich vergewissern, dass es dem alten Herrn gutging und dass es in der Ehe der beiden endlich nicht mehr kriselte. Wieder einmal fand Sara es toll, wie sehr Rafe seine Familie am Herzen lag. Sie hatte sogar den Eindruck, dass er sich von seiner Familie mittlerweile etwas weniger eingeschränkt fühlte als früher. Er beschwerte sich zwar nach wie vor gerne, weil sie sich ständig einmischten, aber im Grunde seines Herzens liebte er jeden Einzelnen seiner Verwandten heiß und innig.
In der Einfahrt standen mehrere Autos. Da ihnen niemand die Tür öffnete, nahm Rafe Sara bei der Hand und zog sie hinter sich her in den Garten. Sogleich breitete sich ein angenehmes Kribbeln in ihrem Körper aus. Sie genoss es zusehends, dass sie ein Paar waren. Vi und Pirro hielten hinten auf ihrer Veranda Hof, umgeben von zahlreichen Gästen, darunter auch Rafes Eltern sowie einige Freunde und Nachbarn.
»Ist heute ein offizieller Feiertag, von dem ich nichts weiß?«, fragte Rafe mit einem Blick in die Runde.
»Ich habe heute Pirro zu Ehren allen frei gegeben«, erklärte sein Vater und hielt eine Bierflasche in die Höhe.
Rafe schüttelte lachend den Kopf. »Dann gib mir ein Bier, damit wir auf unseren Helden Pirro anstoßen können.«
Sara grinste. Sie hatte sich mit Rafe darauf geeinigt,
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