Verlieb dich - Roman
ächzte sie mit einer Mischung aus Lust und Schmerz, und er wusste genau, was sie meinte. Auch ihm war das alles beinahe zu viel, aber er konnte unmöglich aufhören. Er glitt tief in sie hinein, wieder heraus, hinein, heraus, und lauschte verzückt ihrem erotischen Stöhnen, das jede seiner Bewegungen begleitete.
Er steigerte das Tempo.
Ihr Atem ging jetzt stoßweise, immer schneller.
Er konnte sich keine Sekunde länger zurückhalten, aber er musste sie mitnehmen auf den Gipfel der Lust.
»Komm mit mir«, keuchte er mit rauer Stimme. Kaum hatte er es gesagt, da wurde er von einem gewaltigen Orgasmus erfasst, dessen Intensität ihn am ganzen Leib zittern ließ und auch seine Seele im tiefsten Innersten erschütterte. »Ich liebe dich«, flüsterte er, am ganzen Körper bebend, ohne es zu wollen. Die Worte waren ihm einfach herausgerutscht.
Eng umschlungen lagen sie auf der Couch. Rafe war fast sofort eingeschlafen, und Sara lag an ihn gekuschelt da und lauschte seinen tiefen Atemzügen. Er rührte sich nicht, als das Telefon klingelte, rollte sich auch nicht zur Seite, als sich Sara von ihm losmachte, um aufzustehen. Sie kam zu spät, der Anrufbeantworter schaltete sich ein. Die Nachricht des Captains hätte klarer nicht sein können: »Fahren Sie gleich morgen früh los. Der Gerichtstermin ist übermorgen um neun Uhr. Bis dann.«
Nicht eine Minute zu früh, dachte Sara.
Im Grunde war der Befehl viel zu spät gekommen. Zu spät, um zu verhindern, dass die Trennung ihnen beiden das Herz brechen würde. Sie hatte bereits geahnt, dass es so kommen würde. Aber sie konnte es ihnen zumindest ein klein wenig leichter machen.
Sara speicherte die Nachricht, damit Rafe sie später abhören konnte, dann duschte sie rasch und packte hastig ihren Koffer. Es dauerte keine Stunde, dann war sie zum Aufbruch bereit.
Von Coop wusste sie, dass Amandas Beitrag über ihre Hochzeit auf den Bermudainseln bereits geschrieben
war und nur darauf wartete, im Bachelor Blog veröffentlicht zu werden. Sobald sie im Auto saß, würde sie Coop anrufen und ihn bitten, Amanda Bescheid zu geben. Diese musste den entsprechenden Blog nur noch freischalten, und dann würde sich die Story in Sekundenschnelle via Internet verbreiten. Die Daily Post würde in der Abendausgabe mit der gedruckten Version nachziehen. Morley und seine Männer würden glauben, Sara hätte das Land verlassen, statt auszusagen, und niemand würde mit ihrer Rückkehr nach New York rechnen.
Ehe sie aufbrach, trat sie noch einmal kurz zur Couch, wo Rafe immer noch schlief. Sie nahm die Strickdecke von der Armlehne und deckte ihn damit zu. Dann kniete sie sich neben ihn. Eine Haarlocke fiel ihm in die Stirn und verlieh ihm ein knabenhaftes Aussehen. So hatte sie ihn selten gesehen. Er wirkte verletzlicher als sonst. Sie hatte nie beabsichtigt, ihm wehzutun, und sie war überzeugt, dass es besser für sie beide war, wenn sie sich trennten, ohne noch einmal ihre unterschiedlichen Ansichten durchzukauen.
Aber das half nicht im Geringsten gegen den Schmerz, den sie in ihrem eigenen Herzen spürte – denn sie liebte ihn auch .
Was für eine Ironie des Schicksals, dass das ausgerechnet ihr passiert war – ihr, der großen, bösen Polizistin, die vor nichts Angst hatte, außer vor dem Glauben an die Liebe und vor einem gemeinsamen Glück bis ans Lebensende.
Sie drückte Rafe einen Kuss auf die Wange und rappelte
sich auf. Eine Welle der Übelkeit schlug über ihr zusammen, als sie ihren Koffer nahm und zur Tür ging.
Sie hinterließ ihm keine Nachricht. Was hätte sie auch schreiben sollen? Die Nachricht auf dem Anrufbeantworter war Erklärung genug.
Nick kam gerade vom zweiten Termin bei der Eheberatung. Wieder hatte nur er geredet; Angel hatte kein Wort gesagt.
Jetzt reichte es ihm endgültig.
Er hatte getan, was sein Bruder und der Rest der Familie von ihm erwartet hatten. Er hatte sich überwunden und sich seiner Frau gegenüber geöffnet. Er war auf Angel zugegangen und hatte versucht, sie zu verstehen. Er hatte sogar versucht, ihren Wunsch nach beruflicher Selbstständigkeit zu akzeptieren. Und das alles noch bevor sie auch nur einen einzigen Schritt auf ihn zugegangen war, um ihm auf halbem Weg entgegenzukommen.
Er hatte sich weiß Gott bemüht, aber jetzt war Schluss. Wenn auch sie ihre Ehe retten wollte, dann musste sie ihm ein klein wenig entgegenkommen.
Rafe schreckte hoch, weil jemand an die Tür klopfte. Besser gesagt: hämmerte. Er musste auf
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