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Verliebe dich nie in einen Rockstar

Verliebe dich nie in einen Rockstar

Titel: Verliebe dich nie in einen Rockstar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Sporrer
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verpassen wollte«, verteidigte ich mich. »Und das Ian zu faul war und meine Eltern im Urlaub. Ich wäre zwar nicht für euch für die Serie aufs Dach geklettert, aber glaubt mir, ich war mit dem Herzen bei euch.« Ich tippte mir auf die Brust. »Ehrlich!«
    »Und was willst du dann von uns?«, fragte Nell.
    »Darf ich nicht einmal meine Freundinnen zu mir nach Hause einladen?«, empörte ich mich. »Ich will-«
    Im selben Moment läutete die Eieruhr neben mir, worauf Serena überrascht zusammenzuckte. »Ich hol nur schnell die Muffins!«
    Hinter meinem Rücken hörte ich noch, wie meine Freundinnen alle gleichzeitig den Muffin-Man -Song trällerten und dann verwundert, aber vor allem schockiert feststellten, dass ich ihnen Muffins gebacken hatte. Als ich in der Küche ankam, knabberte Ian bereits an einem noch dampfenden Muffin.
    »Die sind grauenhaft«, sagte er. »Die schmecken wie warme Schuhsohlen.«
    »Gut, dass du weißt, wie warme Schuhsohlen schmecken«, höhnte ich und scheuchte ihn vom Ofen weg, um die Muffins mit Topfhandschuhen herauszunehmen. Ian hatte die wunderbare, aber für andere lästige Gabe, instinktiv zu wissen, wann und wo es etwas zum Essen gab.
    »Warum backst du, Zo? Du backst doch nie!«
    »Darf ich mich nicht weiterbilden?«
    »Keine Gegenfragen, Schwesterherz.«
    »Ich bin gefrustet«, gestand ich ihm, ließ aber aus, wer diesen Frust erzeugt hatte. Innerlich kochte ich noch immer vor Wut, weil Alex sich einfach die Frechheit erlaubt hatte, mich zu küssen. Außerdem konnte ich diesen dummen Satz mit Verführen und Verderben nicht vergessen. Meinen Frust hatte ich an dem Muffin-Teig abgelassen. Ich hätte nie gedacht, dass man Teig so gut schlagen konnte!
    »Das merkt man.« Ian biss ein weiteres Stück ab und verzog dabei gequält das Gesicht. »Ich wusste nicht, dass Frust so grausig schmeckt.«
    »Mein Frust schmeckt gut«, widersprach ich meinem Bruder und schüttete – nur zur Sicherheit – viel Puderzucker auf die braunen Küchlein.
    »Zo, wenn du irgendwelche Probleme hast«, mein Bruder legte seine Hände auf meine Schulter und drehte meinen Oberkörper so zu ihm, dass ich ihn ansehen musste, »kannst du –«
    »Ja, ich kann zu dir kommen«, sagte ich und wollte mich wieder den Muffins zuwenden.
    »Eben nicht!« Ian schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Lust, mich mit deinen pubertären Teenagerproblemen rumzuschlagen. Sag dem Jungen, dass du ihn liebst. Mehr als zum Spott der Schule kannst du doch nicht werden und so, wie ich dich kenne, bist du das bereits.«
    Ich schnaubte und puderte Ians Haare, bevor ich ihm das Sieb nachwarf.
    Immer noch wütend stampfte ich die Treppe hinauf. In einer Hand hielt ich das Tablett voller Muffins, in der anderen etwas Alkoholisches für mich.
    Meine große Schwester Ellen hatte eine Vorliebe für Rotwein und lagerte einen Teil ihrer Weinflaschen bei uns im Keller. Meine Eltern bedienten sich regelmäßig davon, keiner würde wissen, dass ich mir die Flasche geborgt hatte.
    Meine Freundinnen hatten die Köpfe zusammengesteckt und diskutierten wahrscheinlich darüber, warum ich sie aufgefordert hatte, zu mir zu kommen.
    Mit einem freundlichen Lächeln – das alle noch mehr beunruhigte – stellte ich ihnen die Muffins auf den Boden, sodass auch Serena vom Bett aus nach ihnen greifen konnte, und platzierte den Wein vor Nell.
    »Zoey«, begann Violet. »Gehen wir alle drei recht in der Annahme, dass du eine neue Droge entwickelt hast, die in den Muffins steckt?«
    »Nein, so etwas ist unter meiner Würde«, entgegnete ich mit sarkastischem Unterton. »Da steckt nur mein neu entwickeltes Beruhigungsmittel drin.«
    Immer noch nicht ganz von der Unschuld der Muffins überzeugt, griffen meine Freundinnen zaghaft nach ihnen und schnupperten wie Mäuse an der Backware. Die ganze Zeit über sahen sie mich an. Sie warteten wohl darauf, dass ich die Bombe platzen ließ. Ich hingegen wartete auf den richtigen Moment. Irgendwann würden sie mich fragen, wie die Nachhilfe verlaufen war, und dann würde ich ihnen vor die Nase knallen, wie notgeil Alex war! Und dass er mir einen Teil meiner streng bewachten Unschuld gestohlen hatte.
    »Und? Wollt ihr nicht über irgendetwas reden?«, fragte ich zuckersüß. Alle schüttelten den Kopf. Weitere Minuten vergingen und keine sagte etwas. Meine Freundinnen knabberten unglaublich lange an ihren Muffins herum und Nell trank ein wenig Wein aus einem Schnapsglas, nachdem ich ihr geraten hatte, es besser zu

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