Verliebe dich nie in einen Rockstar
es so, es hat mein sadistisches Verlangen genährt.«
»Doch nicht das.« Alex griff sich an die Stirn. »Und du nennst mich immer einen Idioten! Ich meine natürlich, ob dir dein erster Kuss gefallen hat.«
»Alex?«, fragte ich.
»Ja?«
Sein Blick war nicht mehr so feucht wie vor einigen Minuten. Seine Frage konnte ich also nicht einmal auf den Restalkohol in seinen Blutbahnen zurückführen.
»Bist du das wirklich?«
Er seufzte, aber ich sah, dass seine Mundwinkel leicht zuckten. »Beantworte einfach meine Frage.«
»Es war ganz ...«
»... schön?«, wollte er mir aushelfen.
»... passabel«, beendete ich mit einem Grinsen. »Dein Ruf ist ein bisschen zu aufgebauscht, finde ich.«
»Passabel?!«, echote er. Es sah irgendwie süß aus, wie sich seine Augen schockiert weiteten und sein Mund sperrangelweit offen stand. »Du hast doch nichts, mit dem du ihn vergleichen könntest.«
Ich zuckte mit den Schultern. »Aber ich hatte Erwartungen.«
Niemals im Leben würde ich zugeben, dass mir Alex‘ Kuss gefallen hatte. Oder dass ich seine samtweichen Lippen noch auf meinen fühlte. Jedoch schwand das Gefühl von Sekunde zu Sekunde und es drängte mich danach, ihn wieder küssen zu dürfen. Himmel noch mal! Ich würde lieber eine benutzte Kloschüssel küssen, als noch einmal mit Alex rumzumachen. Merkt euch das, Hormone.
»Lüge«, sagte Alex trocken. »Ich habe genau gespürt, wie dein Herz getrommelt hat. Is it the way that you talk, that's causing me to freak? Is it the way that you kiss? «
» It's gotta be the way that you taste «, beendete ich seinen lyrischen Erguss. »Danke, dass du mich als herrlichen Albtraum bezeichnest, Alex.« Klammheimlich lachte ich mir ins Fäustchen, als Alex’ Kinnlade nach unten klappte. Anscheinend hatte er nicht damit gerechnet, dass ich die Songs, die er mir an die Pinnwand postete, wirklich anhörte und dass ich deshalb die Lyrics des Songs Gorgeous Nightmare von Escape The Fate auswendig kannte.
Ach, Kali es wird mir ein Vergnügen sein, dich zu verführen und zu verderben, bis du selbst nicht mehr weißt, was du willst. Seine Worte schossen mir aus einem unerklärbaren Grund wieder in meine Gedanken.
»Du veränderst dich bereits, Kali, das gefällt mir.«
»Dann gib mir doch einen Daumen auf Facebook«, blaffte ich ihn an und hetzte die letzten Stufen hinunter. Nachdem ich die Treppe endlich hinter mir gelassen hatte, breitete sich unwillkürlich ein Lächeln in meinem Gesicht aus. Ich fühlte mich unglaublich frei, als wären mir durch den Kuss so etwas wie Flügel gewachsen. Vielleicht war es gar nicht abwegig, dass sich ein Parasit in meinen Körper befand ... Jedenfalls fühlte ich mich fast wie neu geboren. Gleichzeitig wusste ich, dass ich Alex wohl nie wieder in meinem Leben vergessen können würde, den Jungen, der mir meinen ersten Kuss geraubt hatte.
Oh, verdammt! Diese Komplikation fehlte mir gerade noch!
Dann tat ich das, was vermutlich keiner an meiner Stelle getan hätte. Ich schrieb meinen Alex–süchtigen Freundinnen eine SMS. Sie würden bestimmt austicken und mir die Lippen vom Gesicht reißen, nur um etwas zu haben, das ihr geliebter Rockstar berührt hatte.
10. KAPITEL
HORMONE AUF DER FLUCHT
Als meine Freundinnen nach und nach bei mir eintrudelten, konnte man in ihren Gesichtern ablesen, dass sie das Schlimmste erwarteten. Seit Wochen hatte ich sie nicht mehr zu mir nach Hause eingeladen und sie wussten, dass ihnen, ähnlich wie beim letzten Mal, etwas Unangenehmes bevorstehen würde. Doch mit diesem Notfall würden sie nicht einmal in ihren kühnsten Träumen rechnen.
Da meine Eltern keine meiner Freundinnen wirklich mochten, trafen wir uns generell lieber nicht bei mir Zuhause. Serena hatte ihre Wohnung praktischerweise oft für sich allein, weil ihre Mutter nicht nur alleinerziehend war, sondern auch viel arbeitete. Violet lebte mit ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und ihrer Stiefschwester in einer gigantischen Villa, aber man merkte ihr nicht an, dass ihre Familie steinreich war. Bei Nell und ihren Brüdern war sowieso immer so viel los, dass es egal war, wenn wir auftauchten.
»Ähm, ja ...«, sagte Violet und hockte sich neben Nell auf den nackten Fußboden. Ich hatte keinen Teppich in meinem Zimmer, da ich fand, dass diese Stofffetzen nur Staub anzogen. »Zoey, du brauchst dieses Mal nicht wieder Leute, die auf das Dach steigen und die Satellitenschüssel richten, oder?«
»Entschuldigt, dass ich keine Folge von Supernatural
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