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Verliebe dich nie in einen Rockstar

Verliebe dich nie in einen Rockstar

Titel: Verliebe dich nie in einen Rockstar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Sporrer
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dann doch bleiben. Wenn ich meine Eltern anlog, fühlte ich mich schlecht. Wenn ich ihnen die Wahrheit sagte, dann durfte ich sicher nicht zu ihm.
    Da ich jetzt wieder alleine war, konnte ich laut und in Ruhe Musik hören – und dabei singen.
    » Kiss it all goodbye tonight, you've never been more alive. You're so alive .«
    Ich schmiss meine ganzen Klamotten auf mein Bett. Mit ein paar Nieten zum Ankleben könnte ich ein paar fade Shirts sicher aufpimpen. Und wenn ich bei meinen Jeans ein paar Löcher reinmachte, könnte ich wirklich interessante Einzelstücke fabrizieren.
    » You're not afraid to die and I can see it in your eyes, your ey- «
    »Seit wann kannst du denn singen, Zo?«
    Ich stieß eine Mischung aus Schreien und Knurren aus und ließ ein paar meiner Sweatshirts auf den Boden fallen. Warum erwischte mich heute jeder bei meinem Gesangstraining? Ich wollte doch nur ein bisschen üben, damit ich die Band nicht blamierte!
    Mein Bruder lehnte am Türrahmen. Auf seinem grauen Shirt stand dieses Mal In: Coffee – Out: Java – und da wunderte er sich, dass er keine Freundin abbekam?
    Ich schnappte mir den Staubwedel und tat so, als hätte ich keine Zeit zu reden. »Was gibt es denn, Ian?«, fragte ich ungehalten. »Ich bin sehr beschäftigt. Also kusch, kusch.« Ich bewegte den Staubwedel, als wäre er ein Laserschwert. Zum Glück war er keins, da Ian sonst einen Arm verloren hätte.
    »Zoey!«, schallte es eine Etage tiefer. »Herkommen! Sofort!«
    »Ich habe mir gerade Cornflakes gemacht und dabei aufgeschnappt, dass unsere Eltern mit dir reden wollen.«
    »Was du nicht sagst!«
    Mit gesenktem Kopf marschierte ich in Richtung Wohnzimmer. Kaum hatte ich die Schwelle überschritten, wollte ich am liebsten gleich wieder verschwinden: Meine Eltern saßen nebeneinander auf der Couch und beobachteten jede meiner Bewegung, als ich in den Raum kam. Das konnte einfach nichts Gutes verheißen, und als mein Vater den Mund aufmachte, bekam ich die Bestätigung. Ohne irgendeiner eindrucksvollen Einleitung sagte er: »Nicht nur, dass du mit diesem Jungen«, Wow! Bei ihm klang das Wort Junge wie das größte Schimpfwort, das es gab, »in einer Besenkammer irgendwelche Sachen gemacht hast-«
    Es hätte mich auch gewundert, wenn Großvater die beiden nicht angerufen hätte.
    »Ich hab mit Alex nur fast rumgemacht«, verteidigte ich mich. Ich versuchte nicht einmal, mir eine Lüge aus dem Ärmel zu schütteln, da ich genug von den ganzen Gewissensbissen hatte. »Da ist nichts Weiteres passiert.«
    Meiner Mutter fielen beinahe die Augen aus den Höhlen. Ich hätte nur zu gerne über ihren fassungslosen Gesichtsausdruck gelacht, aber ich wollte nicht noch mehr Ärger bekommen.
    Dad fing sich schneller wieder: »Und dann weigerst du dich, Schulsprecherin zu werden! Weißt du denn nicht, dass sich so etwas wie Schulsprechersein gut in deinen Bewerbungsschreiben macht, wenn du später einmal Anwältin wirst?«
    Seit wann wollte ich Anwältin werden?
    Das fragte ich auch meine Eltern. »Warum nicht?«, warf meine Mutter ein. »Das ist ein guter und angesehener Job. In Wien gibt es eine hervorragende Uni. Dein Vater hat sie auch besucht.«
    »Aber ich will nicht nach Wien! Und auf keinen Fall will ich Anwältin werden! Ich will hier, bei meinen Freundinnen, bleiben.«
    Die drei waren sich zwar auch noch nicht sicher, was sie nach dem nächsten Schuljahr machen würden ... Nell überlegte an der Uni Journalismus zu studieren und vielleicht bei einer Zeitung zu arbeiten. Serena hatte jedes halbe Jahr einen anderen Berufswunsch, momentan wollte sie Barkeeperin werden. Violet war sich nur sicher, dass sie nicht aufs Mozarteum um ihre Karriere als Pianistin wiederaufzunehmen ... aber wir hatten geschworen, uns nicht aus den Augen zu verlieren, und Wien war ein ganzes Stück von Salzburg entfernt.
    »Dann studierst du eben Medizin und wirst Ärztin. Oder würde dir Psychologie gefallen?«
    »Das ist nicht euer ernst!«, schrie ich meine Eltern an. Entsetzen machte sich in ihren beiden Gesichtern breit. »Mich interessiert das alles nicht! Weder Jura, noch Medizin oder Psychologie! Ich weiß nicht einmal, ob ich nach der Matura etwas studieren will . Vielleicht mach ich eine ganz normale Lehre?«
    »Du studierst!«
    Mein Vater redete mit mir, als wäre ich seine Marionette, die keinen eigenen Willen hatte.
    Und da sollte es jemanden wundern, dass ich mich so veränderte! Meine Eltern schrieben mir immer vor, was ich zu tun hatte.
    Ganz

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