Verliebe dich nie in einen Rockstar
kannst«, seufzten Nell und ich gleichzeitig. »Deinen geheimnisvollen ersten Freund. Den Typen hätte ich gern einmal kennen gelernt«, sagte Nell interessiert. »So, wie du von ihm schwärmst, muss er genau das Gegenteil von Snake gewesen sein.«
Plötzlich wurde Serena ganz bleich im Gesicht. »Ja ... Er war das genaue Gegenteil von Snake.« Schnell wechselte sie das Thema. »Bist du fertig, Zoey?«
Ich goss den ungenießbaren Teig in die Spüle und zog die Schürze aus. »Lasst mir Zeit, Leute. Ihr wisst ja –« Ich verstummte schlagartig. Serena zog eine Grimasse und Nell spuckte gerade Milch, die sie direkt aus der Tüte getrunken hatte, auf den Tisch. »Sagt jetzt ja nicht Wie siehst du denn aus? !«
»Zoey!« Serena bekreuzigte sich, ein Überbleibsel aus ihrer Zeit in einer katholischen Mädchenschule, die sie früher besucht hatte. »Willst du, dass Serena und Nell sterben?«
Ich schnaubte empört und verschränkte die Arme vor meinem kurzen, schwarzen Neckholder-Top. »So anders sehe ich jetzt auch nicht aus.«
»Oh doch!« Nell rubbelte ihre Sauerei mit meiner Schürze wieder sauber. »Das Make-up, okay, daran haben wir uns gewöhnt, aber nicht diesen kurzen Minirock und diese Schuhe! Wie kannst du dazu nur Pantoffeln anziehen?«
»Weil ich nicht die anziehe!« Ich deutete auf meine grauen Filzpantoffeln. »Ich hab mir vor ein paar Tagen die perfekten Schuhe gekauft.«
»Die hier?« Schon hatte Serena den Schuhkarton, den ich auf einen Stuhl gelegt hatte, geöffnet. »Uh! Die sind hübsch! Und sie passen total gut zu dir.« Meine blonde Freundin hielt die schwarzen Schuhe mit silbernen Nieten in die Höhe. Sie berührte den spitzen Absatz. Die Schuhe waren ungefähr vier Zentimeter hoch. »Bei dem Absatz muss Serena keine Angst haben, dass du den Boden küsst. Glaubst du, du kriegst deine Beine hoch genug, um Snake versehentlich ein Auge aus zu pieksen?«
»Sie will Acid verführen!« Nells Augen weiteten sich. »Habe ich Recht? Als du sagtest, dass du mit ihm schlafen willst, um auszutesten, ob er dich danach noch anschaut, dachte ich, das wäre schlechter Sarkasmus.«
»Ich will ihn nicht verführen«, murmelte ich. »Jedenfalls bin ich mir noch nicht sicher. Sicher ist nur, dass ich für heute Nacht und morgen früh ein Alibi brauche. Von euch.«
»Du willst doch niemanden töten, oder?«
Ich schüttelte den Kopf. »Ich weiß nur, dass mich meine Eltern heute nicht mehr ins Haus lassen werden.« Bevor meine Freundinnen wieder dazwischenfragen konnten, redete ich schnell weiter. »Alex hat gesagt, dass ich nicht ehrlich zu mir bin. Okay, dann werde ich ab heute ehrlich zu mir sein, aber damit auch ehrlich zu allen anderen. Ich muss euch beiden doch nicht erzählen, dass ihr mit Violet meine besten Freundinnen seid, oder? Ich habe euch allen schon mal geholfen. Sei es, dass ich für dich, Serena, gelogen habe, als deine Mom dich bei mir abholte. Du hattest dich wegen eines Typen total zulaufen lassen, dich aber nicht getraut, es deiner Mom zu sagen. Ich musste ihr von unserem angeblichen, schönen DVD-Abend erzählen. Oder für dich, Nell. Ich habe dem Typen, der dir nach dem One-Night-Stand nachgelaufen ist, erzählt, dass du eine Zwillingsschwester hast.«
»Mann, war Nico doof«, sagte Nell. »Mich wundert es immer noch, dass er dir die Sache abgekauft hat.«
»Darum bitte ich euch, dass ihr meinen Eltern, wenn sie wissen wollen, wo ich heute Nacht nach dem Club war, sagt, ich wäre bei euch zu Hause gewesen. Dann muss ich wenigstens nicht mehr lügen.«
»Und wo bist du wirklich?«, fragte Nell. »Bei Alex?«
Ich nickte. »Ich werde bei ihm schlafen, was nicht unbedingt heißt, dass ich mit ihm schlafen werde«, erklärte ich matt. »Ich will ihn nicht nur auf eine körperliche Art ... Okay, ich habe auch Bedürfnisse ... Aber ich glaube, ich kann sie kontrollieren.« Ich jammerte. »Wie werdet ihr nur mit diesem Hormonchaos fertig?«
»Gar nicht«, grinste Nell.
»Wir geben unseren Hormonen immer nach«, fügte Serena hinzu. »Auch wenn es böse endet.«
Begleitet von meinen zwei Freundinnen stellte ich mich nun dem ultimativen Härtetest, meinen Eltern. Mir blieb nicht viel Zeit, bevor die Bombe explodieren würde, wenn ich sie in meinen Plan einweihen würde.
»Ich bin dann weg«, sagte ich locker wie ein gewisser großer Bruder zu meinen Eltern. »Bis morgen.«
»Warte!« Mom blickte auf und erstarrte augenblicklich, als sie mich in Partykleidung erspähte. Das nutzte Dad
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