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Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Titel: Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridget Asher
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genießen.
    »Jason sollte nicht hier sein.«
    »Ich weiß. Er ist dem Untergang geweiht. Schau ihn dir an.« Wir schauten ihn beide an. Freudestrahlend zeigte er mit dem Finger auf die Blondine und sagte: »Sehen Sie – Sie verstehen mich! Sie sind eine Gedankenleserin!« Peter schüttelte den Kopf. »Was für ein Idiot. Und total besoffen. Er ist ein toter Mann. Wir haben einen total betrunkenen, toten Mann vor uns. Ich dagegen bin ganz brav. Na ja – abgesehen davon, dass ich blau bin. Aber sich zu betrinken ist ja nichts Schlimmes. Es passt nur nicht in unser Leben. Wegen der Kinder. Wir müssen ihnen ein Vorbild sein.«
    »Stimmt«, bestätigte ich.
    »Stimmt«, wiederholte er leise, und dann richtete er sich zu seiner vollen Größe auf. »Okay! Getrennt marschieren!«, kommandierte er – und weg war er.
    Ich unterhielt mich mit einem Mann über seine Hausbrauerei – ein Fässchen im Kühlschrank –, über Hopfen und noch so allerhand. Dann plauderte ich kurz mit einem Schlagzeuger, bis seine Freundin auf ihrem Handy angerufen wurde und in Tränen ausbrach. Ich sprach mit einer Frau, die für die Reichen und Berühmten Puppenhäuser nach Wunsch baute. Sie war winzig klein. Ich hörte einem vierschrötigen Comedian zu, der sich über die Benzinpreise und magere Menschen ausließ und darüber, wie seine Exfrau ihn verweiblicht hatte, indem sie ihn zwang, auf blumengemusterten Laken zu schlafen. Mir fiel zu all diesen Leuten nicht viel ein. Ich fragte mich, wo Elliot gelandet war, ob er zum Stammgast auf dieser Art Partys werden würde, ob ich ihn, nachdem ich ihn mit Helen hatte abziehen lassen, jemals wiedersehen würde. Die für gewöhnlich in nietenverziertes Leder gewandete Vivica erschien nicht, und ich vermisste sie.
    Mit der Zeit wurde es ruhiger, und schließlich fand ich mich vereint mit Peter, Helen, Elliot, Jason und der Blondine – deren Namen ich nie mitbekam – auf dem weißen Sofa wieder. Die anderen lümmelten entspannt darauf, ich aber saß verkrampft kerzengerade da und balancierte einen Teller mit einer Portion Kebab auf den Knien. Wenn ich schon keinen Spaß an der Party hatte, wollte ich wenigstens gut essen.
    Inzwischen waren alle angetrunken. Ich eingeschlossen. Helen erzählte von ihrer – bislang – letzten Trennung. »Als ich ihm ein Ultimatum stellte, machte er dicht. Er sagte, ich setze ihn zu sehr unter Druck. Aber der Gute hat keine Ahnung, was echter Druck ist. Bei ihm tickt keine biologische Uhr. Das ist Druck!« Im Gegensatz zu Peter sprach Helen nie über Kinder – nur über die Uhr, als wäre Kinderkriegen ein Wettlauf mit der Zeit.
    »Ich war vor zwei Jahren verlobt«, erzählte Elliot. Er saß, ein Bein quer über dem anderen, mit einem Bier in der einen Hand da und massierte mit der anderen sein Knie, als hätte er Schmerzen.
    »Ich dachte, Ellen wäre nach dem College mit einem Flugbegleiter durchgebrannt«, sagte ich.
    »Ich war mit einer anderen verlobt. Ihr Name war Claire.«
    »Aber findest du die Ehe nicht barbarisch?«, erinnerte ich ihn an seine spöttische Äußerung nach meiner Mitteilung, dass ich verheiratet sei.
    »Doch, das ist sie – aber unglücklicherweise bin ich ein Barbar.«
    »Ein Barbar«, wiederholte Peter, dessen Lider sichtlich schwerer wurden. »Sie? Das ist komisch.«
    Elliot beugte sich wortlos zu der Vase mit den Fliederzweigen vor, die auf dem Couchtisch stand, und verspeiste eine Dolde.
    »Das war sehr barbarisch«, meinte Helen.
    »Angenehm zitronig«, lobte Elliot kauend.
    Ich weiß nicht, ob Peter sich vielleicht herausgefordert fühlte – jedenfalls warf er sich plötzlich knurrend über Helens Schoß und biss in ihre Ansteckrose. Sie schrie auf und schlug nach ihm. Er fuhr zurück und hielt mit vollem Mund schützend die Arme über den Kopf.
    »Habt ihr das gesehen?«, kreischte sie. »Hat einer von euch das gesehen?«
    Wir hatten es alle gesehen.
    Ich stellte mir vor, wie ich Faith morgen davon erzählen würde, wenn sie anriefe, um sich bei mir über Jasons Dummheit auszuweinen. Dies war genau die Art von »Benehmen auf Partys«, die sie meinte. Helens Rose hatte nur noch ein paar Blütenblätter, und das Schleierkraut sah zerrupft aus. Ich verspürte einen Anflug von Neid. Kein Mann wäre je auf die Idee gekommen, in meine Ansteckrose zu beißen. Ich hatte nicht die Ausstrahlung, die einen Mann zu einer solchen Aktion animierte – zumindest redete ich mir das ein –, nicht einmal meinen eigenen. »Sind Rosen giftig?«,

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