Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife
Füßen hatten, sagte Elliot: »Es tut mir leid. Wir hätten das nicht tun dürfen. Ich weiß, dass es hier enden muss.«
Aber natürlich konnte es nicht wirklich enden. Elliot war in mich verliebt, und ich war in ihn verliebt, obwohl wir es beide nicht ausgesprochen hatten. Wir steckten in der Klemme, und das war schlimmer als eine Affäre. Obwohl es vielleicht nicht so unrecht war wie eine Affäre, weil sich das, was wir füreinander empfanden, unserer Kontrolle entzog, was alles noch komplizierter machte.
Und als ich nun in Elliots Kinderbett aufwachte – er hatte die Nacht für den Fall, dass seine Mutter etwas brauchte, in einem Sessel neben ihr verbracht –, packten mich Schuldgefühle und Grauen, und ich wollte nur noch weg. Ich musste so schnell wie möglich nach Hause. Ich musste Peter sehen und in mein Leben zurückkehren und versuchen, das Beste aus diesem Leben zu machen.
Das Zimmer war spartanisch möbliert – ein paar Fußballpokale, ein Schreibtisch, eine Kommode, ein Regal –, doch es stand ein Telefon da, ein altmodisches Exemplar mit Wählscheibe und Spiralkabel. Ein Blick auf meine Uhr: Punkt neun. Ich wählte die Nummer unseres Festnetzanschlusses und ließ dann den Blick durch den Raum wandern. Auch hier gab es Bücher, Abenteuer- und Fantasy-Romane und ein paar Bücher für die Schule, hauptsächlich Mathe, als wäre Elliot gezwungen worden, in den Ferien zu lernen, um ein Defizit gutzumachen.
Peter nahm nicht ab. Ich hörte meine Ansage auf dem AB und nahm mir vor, sie zu ändern. Meine Stimme klang roboterhaft, ohne jedes Gefühl, als interessiere es mich gar nicht, ob jemand eine Nachricht hinterließ. Ich legte auf, schnitt mir selbst das Wort ab.
Ich versuchte es auf Peters Handy und landete sofort bei der Mailbox. Hatte er eine andere Schicht übernommen? »Hey, Peter«, sagte ich. »Ich komme heute Nachmittag heim. Hoffentlich bist du dann da. Wollen wir heute Abend essen gehen? In dieses Thai-Lokal? Okay, wir reden später.«
Ich zog mich an und ging nach unten. Bib saß in dem kleinen Wohnzimmer und sah sich im Fernsehen SpongeBob an. Porcupine lag in seiner Babywippe dabei und spielte mit einer roten Plastikblume. Es roch nach gebratenem Speck. Jennifer war bei ihrer Mutter im Wohnzimmer und schenkte ihr gerade aus einem Krug ein Glas Wasser ein, als ich um die Ecke schaute.
»Hallo«, begrüßte sie mich.
»Guten Morgen.«
Vivian wandte sich mir zu. »Elizabeth, Elizabeth« , sagte sie. »Komm bitte her und pack die Geschenke aus! Ich bin schon ganz krank vor Neugier.«
»Ja, wann wollen wir endlich die armen Toaster befreien?« Elliot stand mit einem Pfannenwender in der Hand in der Küchentür. Offenbar sah er mir an, wie unangenehm mir der Gedanke war, und wiegelte hastig ab: »Vielleicht heute Nachmittag. Ich muss wieder zu meinem Speck, sonst brennt er an.« Er verschwand aus dem Blickfeld, und gleich darauf hörte man ein Rauschen. Offenbar hatte er den Dunstabzug eingeschaltet.
»Ich komme gleich wieder«, sagte ich und ging ebenfalls in die Küche. »Elliot …«
Er war dabei, mit einer Fleischgabel Speckstreifen auf einen Teller mit Haushaltspapier zu legen. »Du darfst jetzt nicht gehen.«
»Ich muss.«
»Nein. Ich habe entschieden, dass du mindestens noch zum Dinner bleibst. Du kannst den Abendzug nehmen.«
»Ich muss wirklich los. Deine Mutter wird es verstehen.«
Er legte die Gabel hin und lehnte sich an die Arbeitsplatte. »Es geht mir im Moment gar nicht um meine Mutter. Ich will einfach nicht, dass du so gehst.«
»Was meinst du mit so ?«
»Als würdest du weglaufen.«
»Ich habe einen realen Ehemann.«
Er nahm die Gabel wieder in die Hand und klopfte damit nervös auf den Teller. »Hör mal, ich habe nachgedacht. Wir könnten …«
»Ich kann wegen eines Kusses in einem Ruderboot nicht meine Ehe zerstören«, fiel ich ihm ins Wort.
»Es war mehr als das. Es ist nicht der Anfang. Es ist die Mitte. Das weißt du.«
»Ich weiß das?«
Jennifer kam herein und ließ am Spülbecken Wasser in eine Vase laufen. »Sie wollte noch mehr Morphium, aber ich traue mich nicht.«
Elliot nickte. »Es benebelt sie total. Heute Nacht hat sie ständig mit ihrer toten Schwester gesprochen.« Elliot hatte also, wenn überhaupt, nicht viel geschlafen.
»Ich muss bald los«, sagte ich. »Tut mir leid. Es fällt mir schwer, aber ich werde zu Hause erwartet.«
»Oh.« Jennifer warf ihrem Bruder einen Blick zu. »Du hast mehr getan, als wir zu hoffen gewagt
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