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Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Titel: Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridget Asher
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hatten.« Sie riss ein Tütchen Schnittblumendünger auf und schüttete den Inhalt in die Vase. »Wenn es dir lieber ist, werde ich es Mom beibringen. Ich werde es ihr schon erklären. Mach dir keine Gedanken.«
    »Danke, aber ich möchte mich ordentlich verabschieden.«
    »Wie du willst.« Jennifer ging Richtung Wohnzimmer. »Schade, dass du wegmusst. Es war schön mit dir, eine Abwechslung, eine Ablenkung von …« Der Satz blieb unvollendet. Sie lächelte. »Mach dir keine Sorgen.« Sie verließ die Küche.
    Ein paar Minuten später setzte ich mich an Vivians Bett, um ihr zu erklären, dass ich zu Hause gebraucht würde. Jennifer stand mit Porcupine auf dem Arm dabei, Elliot ging im Hintergrund auf und ab.
    Vivian lag mit geschlossenen Augen da, doch sie schlief nicht. »Wenn ich im alten Japan gelebt hätte, wäre ich in die Berge hinaufgegangen, um im Schnee zu sterben, wie es sich für eine inzwischen nutzlose Person gehören würde.« Sie schüttelte den Kopf. »Eis!« Ich dachte, sie korrigiere sich, wolle sagen, dass sie im Eis hätte sterben sollen, nicht im Schnee – aber ich lag falsch. Jennifer rückte Porcupine auf ihrem Arm zurecht, fischte mit einem Löffel ein Stück Eis aus einem Glas und schob es ihrer Mutter in den Mund. Vivian öffnete die Augen. Sie war sichtlich überrascht, mich zu sehen.
    »Ich bin froh, dass wir uns gestern unterhalten haben«, sagte ich und reichte ihr durch das Sicherheitsgitter meine Hand. Sie ergriff sie, hielt sie ganz fest. Plötzlich scheuchte sie mit einer Bewegung ihrer freien Hand ihre Kinder aus dem Zimmer. »Geht! Lasst uns allein.«
    Elliot und Jennifer überlegten einen Moment. Dann stellte Jennifer das Glas mit den Eisstückchen hin und sagte: »Komm, Porcupine, wir suchen Bib.« Sie verließ das Zimmer, und Elliot folgte ihr widerstrebend.
    Vivian starrte mich an, als versuche sie, mich durch eine dunkle Röhre zu sehen. »Was wahr ist, ist wahr«, sagte sie.
    »Ja.«
    »Ich hatte immer Mitleid mit frisch Verheirateten. Angst, Angst, Angst. Ich war ein seelisch angeknackstes Mädchen und traf eine entsprechende Entscheidung bei der Partnerwahl … damals in der Steinzeit. Aber du und Elliot – ihr habt euch gefunden. Das hat nichts mit Glück oder Klugheit zu tun.«
    »Schön, dass Sie das sagen.«
    Sie musterte mich anerkennend. Unvermittelt wurde sie wütend. »Ich kann es nicht ausstehen, wie junge Leute heutzutage ohne jedes Konzept durchs Leben laufen!«
    Ich wusste nicht, wie ich ihren Ausbruch deuten sollte. »Ich … ich … es tut mir leid.«
    »Hör mir zu«, sagte sie. »Lass es mich so ausdrücken. Bib hat Angst vor den Adlern.«
    »Ich weiß.«
    Einen Moment lang schien sie weit weg zu sein, doch dann umklammerte sie plötzlich meine Hand. »Du weißt gar nichts!«
    »Ich versuche, es zu verstehen.«
    »Wenn du zulässt, dass Angst deine Entscheidungen für dich trifft, wird die Angst gute Entscheidungen treffen – gut in ihrem Sinne, nicht in deinem.« Sie schüttelte den Kopf. »Bib hat Angst vor den Adlern und traut sich nicht, freies Gelände zu betreten, weil sie glaubt, dass sie sie dann erspähen und von uns wegholen. Ich sage ihr immer wieder, dass sie eines Tages mutig sein muss, wenn sie den Mann heiraten will, den sie wirklich liebt.«
    Ich war verblüfft und wusste nicht, wie ich reagieren sollte. »Bib ist ein mutiges Mädchen.«
    »Und ich sage dir, stell dich mit einem großen Rechen auf die Wiese und hab keine Angst vor den Adlern.« Sie fixierte mich, und auf einmal waren ihre Augen hart wie Stahl. Ich fragte mich, ob sie mich vielleicht mit Bib verwechselte, doch im Grunde wusste ich, dass dem nicht so war. Was sie gesagt hatte, war für mich bestimmt gewesen. »Was wahr ist, ist wahr«, wiederholte sie. »Stimmt’s?«
    Ich nickte.
    »Die Ehe ist ein Unding«, fuhr sie fort, »aber die Liebe nicht. Was wahr ist, ist wahr.« Sie schloss die Augen.
    »Was wahr ist, ist wahr«, wiederholte ich.
    Sie nickte und ließ meine Hand los. Ich stand auf.
    Sie murmelte etwas, aber so leise, dass ich es nicht verstand.
    Ich beugte mich über sie. »Was haben Sie gesagt?«
    »Ich würde dich überall erkennen.« Ihre Stimme war ein heiseres Flüstern. Sie schlug die Augen auf und starrte mich an.
    Ich musste mich am Sicherheitsgitter festhalten, weil meine Knie nachzugeben drohten. In diesem Moment war ich sicher, dass sie genau wusste, wer ich war. »Wie bitte?«
    Sie blinzelte mehrmals schnell hintereinander, als wolle sie einen klaren

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