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Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Titel: Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridget Asher
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Tagen auf Hausbesuch schicken würde. »Meine Mutter mochte die Leute nie, die plötzlich eine Gitarre rausholen und zum Mitsingen animieren. Sie behauptet, die hätten die Kirche ruiniert und – Zitat –: ›Das ist einer der Gründe dafür, dass die Siebziger eine Pleite waren.‹«
    Ich erzählte von meinem Job, versuchte, Eila zu beschreiben und unsere Kunden, das geldgierige Gesindel mit den zwanghaft schicken, vollgestopften, geschmacklosen Häusern, und wie sie am Ende immer auf Eilas künstlerisches Geschick bauten. »Sie wissen, dass irgendetwas fehlt in ihrem Leben, und Eila versteht es, ihnen das zu geben.« Jennifer stellte mir ein paar Fragen zum Thema Dekoration, und ich antwortete ihr mit Vorschlägen, von denen ich annahm, dass Eila sie ihr machen würde.
    Nach einer Gesprächspause wollte Jennifer wissen, welchen Song ich auflegen würde, um mich wieder wie zwanzig zu fühlen. In diesem Moment gesellte sich Elliot zu uns.
    »Ich habe keine Ahnung«, gestand ich.
    »Wovon?«, erkundigte er sich.
    »Also, ich würde Van Morrison wählen«, sagte Jennifer. »Ich war mit zwanzig so was wie ein Nouveau Hippie.«
    »Was würdest du auflegen, um dich an deine Zwanziger zu erinnern?«, fragte ich Elliot.
    »War es das, worauf du keine Antwort wusstest?«
    »Es fällt mir einfach nichts ein.«
    »Du mochtest die Smashing Pumpkins, und ich mochte Pearl Jam, du schwärmtest für Howard Jones, und ich liebte die Soundtracks der John-Hughes-Filme. Und davor standest du auf INXS.«
    Hitze stieg von meiner Brust über meinen Hals in meine Wangen. »Richtig«, erinnerte ich mich. »Howard Jones. Er war elegant.«
    »Was ist mit Mom?«, erkundigte sich Jennifer.
    »Schläft tief und fest.«
    »Kein Pieps von oben?«
    »Nein, alles ruhig.«
    »Ich geh trotzdem mal nach allen sehen.« Jennifer hob die leere Weinflasche vom Boden auf. »Gute Nacht«, sagte sie über die Schulter.
    »Gute Nacht«, erwiderte ich.
    Sie verschwand im Haus.
    Elliot trat ans Verandageländer. »Du mochtest ›I’ll Stand by You‹ von den Pretenders und Pat Benatar, und obwohl du es in der Öffentlichkeit niemals zugegeben hättest, war das Radio von deinem kleinen, ständig stotternden Toyota auf den Unterhaltungsmusik-Sender eingestellt. Du hattest auch eine Klischee-Seite: Wenn du richtig stinkig warst, legtest du – wie damals jede Zwanzigjährige – Alanis Morissette auf. Und du kanntest alles von Johnny Cash, wofür du deinem Vater die Schuld gabst. Außerdem mochtest du Rickie Lee Jones und liebtest Carole King. Du konntest sämtliche Texte. Ich nahm an, dass deine Mutter die Alben hatte.«
    »Wie kommt es, dass du das alles noch weißt?«
    »Immer wenn ich einen dieser Songs höre, assoziiere ich ihn mit dir. Dann ist alles wieder da. Jedes Mal.« Er seufzte. »Von I feel the earth move under my feet bis No one is to blame. Wenn im Radio ›Pretty in Pink‹ läuft, muss ich es mir bis zu Ende anhören – aus Respekt dir gegenüber.«
    »Es tut mir schrecklich leid, dass du dich all die Jahre so gequält hast.«
    »Was soll ich sagen – ich bin eben ein Gentleman.«
    Ich stand auf und trat neben ihn. »Ich bin neugierig. Wenn Leute dich fragen, was du beruflich machst, und du ihnen antworten musst, dass du Philosophieprofessor bist – wie reagieren die dann? Das muss doch …«
    »Peinlich sein?«
    »Nein, ich meine nur … du könntest auch sagen, du bist Philosoph. Aber dann …«
    »Würden sie sich vorstellen, dass ich in weißen Gewändern rumlaufe und Weintrauben esse.«
    »Oder dass du eigentlich schon tot bist.«
    »Was ich noch nicht bin.«
    »Was tust du also?«
    »Die meisten Philosophen schwindeln. Auf Reisen erzähle ich zum Beispiel, dass ich für eine Lebensversicherung arbeite. Und dann frage ich die Leute, ob sie jemals darüber nachgedacht haben, wie eine Lebensversicherung ihr Leben verbessern könnte.«
    »Kann eine Lebensversicherung mein Leben verbessern?«
    »Absolut.« Der Wind reizte seine Augen, und sie glänzten feucht im Schein der Verandabeleuchtung. Irgendwann würde ich nach Hause zurückkehren müssen. Mein Aufenthalt hier war nicht von Dauer, und ich würde mir Eindrücke wie diese bewahren müssen – Elliots nackte Füße, die ausgefransten Säume seiner Jeans, seine glänzenden Augen. Meine Hand war nur zwei Zentimeter von seiner entfernt. Er streckte seinen kleinen Finger herüber und berührte meinen kleinen Finger damit – wie ein Sechstklässler.
    »Ich mag dich«, sagte

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