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Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Titel: Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridget Asher
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da?«, rief sie.
    »Ich bin’s. Gwen.«
    Die Geräusche verstummten, und im nächsten Augenblick wurde die Tür aufgerissen. Sie schaute mich an, und ich fragte mich, wie ich wohl aussah – derangiert, bleich, mit unnatürlich großen Augen? »Gwen«, sagte sie. »Was ist passiert?«
    Sie zog mich hinein und setzte mich auf das lange weiße Sofa. Ich antwortete nicht. Ich wusste nicht, wo ich anfangen sollte.
    »Okay. Warte einen Moment.« Sie holte eine Flasche Wein und zwei Gläser, schenkte ein und gab mir eines. »Au Bon Climat, 2005. Pinot Noir. Trink einen Schluck.«
    Ich nippte, schloss die Augen und schmeckte den Wein. Weich und wohltuend. Ich öffnete die Augen und nickte. »Sehr gut.«
    »Jetzt erzähl.«
    Und ich erzählte. Ich redete und redete und redete. Sie unterbrach mich nicht. Sie lehnte sich zurück. Sie nickte. Sie nippte an ihrem Wein. Ich weinte nicht. Es stiegen mir nicht einmal Tränen in die Augen. Ich berichtete einfach nur über die letzten paar Monate in meinem Leben – über Elliot Hull, seine Mutter, seine Schwester, Bib und die Adler, den Golfausflug, Elliot auf dem Supermarktparkplatz, die Frau in seinem Wagen, das Geständnis meines Vaters, die Stricksachen meiner Mutter, ihren Unfall, meine Auseinandersetzung mit Peter. Ich sprach schnell, beinahe atemlos, aber auch mit einer gewissen Gelassenheit. Ich erzählte alles bis zu dem Moment, in dem ich an ihre Tür geklopft hatte. »Deshalb bin ich hier.«
    Als ich Helen ansah, wurde mir bewusst, dass ich sie während meines gesamten Berichts nicht angesehen hatte, dass mein Blick durch ihre Wohnung gewandert war oder ich ins Leere gestarrt hatte. Ich hatte ihr die Geschichte zwar erzählt, aber im Grunde hatte ich mich selbst damit auseinandergesetzt. Zu meiner Überraschung war Helens Gesicht gerötet, und auf der durchscheinend weißen Haut ihres Halses leuchteten hektische rote Flecken. Ihre feuchten Augen irrten durch den Raum. »Ich weiß nicht, was ich dir raten soll.«
    »Du hast doch immer für jeden einen Rat.«
    »Diesmal nicht. Ruf Peter an. Sprich mit ihm.«
    Ich war tief enttäuscht. »Das ist alles?«
    »Ruf ihn an. Er macht sich bestimmt Sorgen um dich. Er liebt dich.« Sie stand auf. »Entschuldige mich kurz – ich muss auf die Toilette.«
    Ich blieb sitzen und überlegte, ob Helen deshalb nie geheiratet hatte, weil sie unfähig war, Verständnis aufzubringen, wenn es ernst wurde, und ob sie bei ihren Männern im entscheidenden Moment auch dichtmachte wie jetzt bei mir.
    Aber genau genommen hatte sie mir gesagt, was Sache war. Peter würde sich Sorgen machen. Er liebte mich. Ich kramte in meiner Handtasche nach dem Handy, bis mir einfiel, dass ich es auf dem Beifahrersitz hatte liegen lassen. Helens Handy lag auf dem Couchtisch. Ich nahm es und tippte Peters Nummer ein.
    Er meldete sich schon nach dem ersten Klingeln, und ich hörte sofort, dass er betrunken war. Als ich schwieg, sagte er: »Hey, warum hast du nicht angerufen? Ich habe gewartet. Hast du meine Nachrichten bekommen?«
    Im ersten Moment war ich erleichtert, dass er sich betrunken hatte, weil ich gegangen war, und dass er sehnlich auf meinen Anruf gewartet hatte, doch die Erleichterung verflog sehr schnell. Ich antwortete nicht, denn das hier war Helens Handy, nicht meins. Peter dachte, Helen riefe ihn an. Hey, warum hast du nicht angerufen? Ich habe gewartet. Hast du meine Nachrichten bekommen? Seine Stimme klang so … intim. So drängend. Mein Herz begann zu hämmern, dass es in meinen Ohren dröhnte, und mein Magen fühlte sich an, als wäre er mit Luft gefüllt. Ich unterbrach die Verbindung.
    Helen kam zurück. Plötzlich sah sie so … gewöhnlich aus. Helen. Sie war eine Verräterin. Ihre Flattergewänder, ihre übertriebenen Gesten, alles nur Show. Und wozu? Um diese gewöhnliche Frau mit ihren gewöhnlichen Bedürfnissen zu verbergen. Sie war ein Ungeheuer, eine Diebin.
    »Hast du ihn angerufen?«, fragte sie.
    Ich nickte, doch es war eigentlich nur ein leichter Ruck. Demonstrativ legte ich ihr Handy auf den Couchtisch zurück.
    Sie schaute das Handy an und dann mich. »Hast du …« Sie trat einen Schritt auf das Handy zu und blieb stehen, umklammerte eine Hand mit der anderen, als wolle sie verhindern, eine falsche Bewegung zu machen. »Du hast mein Handy benutzt.«
    Ich hängte mir meine Schultertasche um und stand auf.
    »Warte«, bat Helen. »Was hat er gesagt?«
    Ich ging zur Tür.
    »Gwen.« Als ich nicht reagierte, setzte sie auf ihre

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