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Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife

Titel: Verlieben war nicht abgemacht - Asher, B: Verlieben war nicht abgemacht - The Pretend Wife Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bridget Asher
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Gesten, die allesamt nichts zu bedeuten hatten. »Es war nicht geplant. Wir trafen uns zufällig in einer Bar. Er kam von einem Golfspiel mit irgendwelchen Freunden. Später begleitete er mich im Regen nach Hause, und dann ist es einfach passiert.« Seine durchweichten Golfschuhe fielen mir ein. »Wir versuchten, uns aus dem Weg zu gehen, aber … hör mir zu. Ich habe Schluss gemacht. Ein für alle Mal. Es ist aus.«
    Das war die Bestätigung: Helen und Peter hatten eine Affäre gehabt. Sie seufzte. »Ich kann dir nicht verdenken, dass du mich hasst. Ich hasse mich selbst.« Sie streckte den Arm aus, wollte mich berühren. Abwehrend hob ich die Hände. Ich riss die Wohnungstür auf, lief den Flur hinunter über die gemusterte Auslegeware. Die gelb getünchten Wände glitten an mir vorbei.
    »Gwen!«, rief Helen hinter mir her. »Gwen!«
    Als ich aus dem Haus trat, schneite es. Es war erst Anfang November, und so war ich verwirrt, kam mir vor wie in einer anderen Welt. Schnee lag auf dem Boden und auf meinem kleinen Honda, die Flocken wirbelten im Wind.
    Ich stieg ins Auto, ließ den Motor an und schaltete die Scheibenwischer ein. Der Schnee war leicht und trocken. Ich fuhr los. Peter und Helen hatten eine Affäre gehabt – das war eine Tatsache in dieser anderen Welt. Wieder hörte ich seine betrunkene Stimme: Hey, warum hast du nicht angerufen? Ich habe gewartet. Hast du meine Nachrichten bekommen? Hatte Peter sich damit an mir rächen wollen? Mir fiel ein, wie er sich über Helens Schoß geworfen und in ihre Ansteckrose gebissen hatte. War es nicht so, dass er Helen eigentlich gar nicht mochte? Er hatte doch gesagt, dass sie beim Lachen zusammenklappte wie diese Holzperlen-Knickfiguren. Ich erinnerte mich, wie sie uns bei unserem letzten Mädels-Mittagessen genötigt hatte, dankbar zu sein, zu schätzen, was wir hatten. Bestrafte Helen mich vielleicht jetzt, weil ich nicht dankbar genug war?
    Ich fuhr weiter in die Innenstadt. Überall hohe Wohnblocks. Und dann begann – auf dem Beifahrersitz, wo ich es hatte liegen lassen – mein Handy zu klingeln. Ich nahm es und schaute aufs Display.
    Elliot Hull.
    Was zum Teufel konnte er wollen? Wusste er Bescheid? Hatte er gespürt, dass etwas nicht stimmte? Im Moment war ich bereit, fast alles zu glauben. In dieser anderen Welt gab es andere Tatsachen und andere Regeln.
    In Wahrheit war ich erleichtert, dass er anrief. Dankbar. Seine Stimme würde das Echo von Peters in meinem Kopf auslöschen: Hey, warum hast du nicht angerufen? Ich habe gewartet. Hast du meine Nachrichten bekommen?
    »Hallo?«, meldete ich mich und bog in eine Parklücke ein.
    »Ich weiß, ich soll dich nicht anrufen, aber Peter schießt mit Golfbällen auf mein Haus.« Im Hintergrund war ein Klappern zu hören. Ich hörte ein gedämpftes »Verfluchter Mist!«, dann kam Elliots Stimme wieder klar zu mir durch. »Und er hat einen verdammt guten Schlag!«
    »Er schießt mit Golfbällen auf dein Haus?«
    »Scheiße!«, fluchte Elliot, als es erneut klapperte. »Ja, mit Golfbällen! Er ist total von der Rolle! Was zum Teufel ist denn los?«
    »Es tut mir so leid.« Ich hatte Peter schon oft betrunken erlebt, und hin und wieder bekam er dann einen schneidenden Ton und konnte ausfallend werden. Gewalttätig war er bisher allerdings nie geworden, doch es überraschte mich nicht, dass er die Nerven verloren hatte. Aber dass er sich mit Golfbällen Luft machte, indem er damit auf Elliots Haus schoss! Das war ganz allein meine Schuld. Ich hätte Elliot da nicht hineinziehen dürfen. Ich fragte mich, ob die Frau wohl bei ihm war, ob er sich mit ihr einen netten Abend hatte machen wollen und ihr nun diese hysterische Attacke erklären musste. »Ich komme ihn abholen.«
    »Hast du eine Ahnung, warum er meine sämtlichen Fenster zertrümmern will? Zwei hat er bereits geschafft. Zwei Fenster!«
    »Ich hab’s ihm gesagt.«
    Nach einer kurzen Pause fragte Elliot: »Was genau hast du ihm gesagt?«
    Ich holte tief Luft, und dann sprach ich so schnell, dass meine Worte sich fast überschlugen. »Ich weiß, dass du wieder mit jemandem zusammen bist, mich abgehakt hast wie damals, als du zu Ellen Maddox zurückgekehrt bist …«
    »Halt, halt, einen Moment«, unterbrach er mich, aber ich redete einfach über seinen Protest hinweg weiter.
    »Was ich eigentlich sagen möchte: Ich habe Peter erzählt, dass ich dich liebe, aber nicht, weil ich mit dir zusammen sein will – nein, nein, das hatte ich dabei nicht im Sinn –,

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