Verliebt bis in die Haarspitzen (German Edition)
und Brummen aus dem Nebenraum zu hören.
Helen spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss. Nun vernahm sie Yvonnes Stimme deutlich: „Oh Titus, du bist der Beste!“
Das durfte nicht wahr sein! Sie wollte das nicht hören! Bevor sie noch mehr verstehen konnte, stürmte Helen an Fabian vorbei, hinaus an die frische Luft.
Sie hatte ihre beste Freundin beim Sex belauscht! Gott, wäre das peinlich geworden, wenn sie die Tür aufgerissen hätte! Aber eigentlich wäre Yvonne selbst schuld gewesen, überlegte sie trotzig. Sie hätte sie schließlich warnen können.
Plötzlich hörte sie ein leises, kehliges Lachen neben sich. „Das nennt man dann wohl Versöhnungssex“, stellte Fabian fest.
Auch sie musste grinsen. Das sah Yvonne ganz ähnlich. Helen räusperte sich. „Danke, dass du mich zurückgehalten hast.“ Vorsichtig schaute sie zu ihm auf. „Und entschuldige, dass wir nun umsonst hierher gefahren sind.“
„Kein Problem. Es war mir wirklich ein großes Vergnügen!“ Wieder lachte er dieses raue Lachen. Helen überrieselte ein Schauer und ihr wurde noch heißer, wenn das überhaupt noch möglich war. Sie brauchte eine Abkühlung, dringend! Aber ins Haus wollte sie nicht zurück. Suchend blickte sie sich um und entdeckte einen Weiher mit Badestrand etwas unterhalb der Hütte. Genau das Richtige! Glücklicherweise hatte sie ihren Bikini schon drunter an. Sie nickte mit dem Kopf in die Richtung und rief: „Los! Wer als Erster drin ist.“
Fabian schaute irritiert, bis er begriff, was sie meinte. Gemeinsam rannten sie los. Noch im Laufen zog sich Helen ihr Shirt aus und warf es auf den kleinen Sandstrand, um dann an Hose und Schuhen zu zerren. Währenddessen wagte sie einen Blick zu Fabian, um zu sehen, wie weit er war. Ihr stockte der Atem und beinahe hätte sie sich mit ihren Hosenbeinen verheddert. Sein Oberkörper war makellos. Leicht wölbten sich die Brustmuskeln hervor und seine Hände griffen gerade nach dem Gürtel, um ihn zu öffnen. Schnell konzentrierte sich Helen wieder auf ihre eigenen Klamotten und hechtete kurz darauf ins Wasser.
Die Kälte raubte ihr für eine Sekunde den Atem, und nachdem sie einmal untergetaucht war, rannte sie zurück ans Ufer. Nach Luft schnappend beobachtete sie Fabian, der jetzt seinerseits ins Wasser stieg.
„Komm schon, so frisch ist es doch gar nicht“, versuchte Fabian, sie zu sich zu locken, stockte aber selbst nach einigen Schritten und lachte gequält. „Na gut, es ist gewöhnungsbedürftig.“
Helen schüttelte wild den Kopf. „Ich bin abgekühlt. Fürs Erste reicht's mir“, antwortete sie ihm.
Fabian schwamm eine Runde und als er zurückkam, döste Helen in der Sonne. Wasserperlen glitzerten auf ihrer Haut. Einige rannen zu ihrem Bauchnabel, wo sie einen kleinen See bildeten. Fabians Augen wanderten weiter über ihre weiblichen Rundungen. Er spürte, wie sein eigener Körper auf diesen Anblick reagierte. Gleich würde er sich erneut abkühlen müssen, wenn er seinen Blick nicht von ihr losriss. Er beschloss, die Handtücher aus dem Auto zu holen. Und wenn er zurück war, musste er es ihr erzählen. Dies war die perfekte Gelegenheit. Er begehrte sie so sehr und wusste schließlich, dass sie auch mehr für ihn empfand. Jedenfalls hoffte er, dass sich daran nichts geändert hatte. Der Rasen war voller spitzer Grashalme und Steinchen, sodass Fabian nur langsam vorankam. Das gab ihm immerhin genug Zeit, über die passenden Worte nachzudenken.
Als er zurückkam, hatte Helen sich auf die Seite gedreht und machte ein nachdenkliches Gesicht. „Woran denkst du?“, fragte er und breitete die Handtücher zu einer Liegewiese aus.
Helen rollte sich auf ihre Hälfte. „Ich habe mir gerade überlegt, dass ich gut dran bin, so ohne Freund.“ Ihr Lächeln wirkte etwas verkniffen.
Es dauerte einen Moment, bis er begriff. „Du meinst wegen Yvonne und ihrem Typen? Na ja, nicht alle Männer sind so.“
„Kann schon sein“, erwiderte Helen. „Ich kenne bisher nur Idioten, außer dir, natürlich“, gestand sie augenzwinkernd. „Aber du gehörst in die Kategorie ‚guter Freund’ und darüber bin ich ziemlich froh!“
Fabian spürte, einen Stich bei ihren Worten. Ehe er darauf reagieren konnte, redete Helen bereits weiter. „Die Liebe macht alles so kompliziert und ich möchte mich momentan um meine Karriere kümmern. Wie viel Zeit bliebe mir dafür noch, wenn ich einen festen Freund hätte? Wie siehst du das?“
Fabian fragte sich, ob sie das
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