Verliebt bis in die Haarspitzen (German Edition)
und wiederholte es wie ein Mantra. Krampfhaft versuchte sie, an etwas anderes zu denken, als seine Hände auf ihrem heißen Körper. Helen starrte geradeaus auf die Straße und zählte Laternenpfähle, bis ihr Herz wieder gleichmäßiger schlug.
„Klar, bei dem Wetter! Viel zu warm zum Joggen“, brachte sie endlich hervor. Gott sei Dank konnte sie bereits das Schild zum öffentlichen Schwimmbad sehen. Sie freute sich auf die Abkühlung und unter Menschen würde es ihr hoffentlich leichter fallen, den attraktiven Mann neben ihr wie einen Kumpel zu behandeln. Sobald der Motor verstummt war, öffnete sie die Tür.
„Warte bitte noch kurz.“ Fabian berührte sie an der Schulter.
Wie elektrisiert zuckte Helen zusammen. Sie griff nach ihrer Tasche mit den Schwimmsachen und versuchte erneut auszusteigen. „Es ist so heiß hier im Wagen. Ich muss schnell raus“, entschuldigte sie ihr panisches Manöver.
„Helen?“ Ein lauter Klingelton übertönte seine Frage.
„Moment, ja?“ Erleichtert wühlte Helen in ihrer Tasche, bis sie das Telefon gefunden hatte. „Hallo Süße. Wie geht's?“ Zu Fabian sagte sie stumm, dass Yvonne am anderen Ende dran war, und redete weiter mit ihr. „Oh nein, so ein Mistkerl! Wie kann er so etwas nur tun? Warte kurz, Fabian ist mit dem Auto da.“ Helen hielt den Hörer zur Seite und wandte sich dann an Fabian. „Es ist ein Notfall. Könntest du mir helfen und Yvonne abholen? Ihr Freund hat sie alleine in den Bergen zurückgelassen. Sie ist völlig aufgelöst.“
„Sicher!“, gab Fabian zurück und brachte sofort eine Straßenkarte zum Vorschein. „Wo ist sie jetzt?“
Helen sprach kurz mit Yvonne, nannte einen Ort und suchte ihn mit dem Finger auf der Karte. „Halte durch Süße, wir sind gleich bei dir.“ Sie klappte das Handy zu und ließ sich zurück in den Autositz fallen.
„Was ist passiert?“, fragte Fabian besorgt.
„Yvonne ist mit ihrem Freund fürs Wochenende zu dieser Hütte gefahren. Aber nun hat sie sich mit ihm gestritten. Und der Mistkerl ist abgehauen. Einfach so!“ Helen fühlte Wut aufsteigen. Wie konnte jemand Yvonne so etwas antun? „Jetzt sitzt die Arme da alleine und ohne Auto. Wir müssen unbedingt zu ihr!“ Bestimmt heulte sie sich gerade die Augen aus dem Kopf. Der Gedanke ließ ihr ganz elendig zumute werden.
Fabian zog erstaunt die Augenbrauen hoch und ließ dann den Motor wieder an. „Das ist übel. Sag mir, wie ich hinkomme.“
Die Hütte war leicht zu finden und in weniger als einer halben Stunde waren sie da. In der Auffahrt stand allerdings schon ein Pkw. „Oh Gott, er ist zurück!“, rief Helen besorgt. „Hoffentlich streiten sie nicht wieder!“ Sie sprang aus dem Auto und lief den Weg zum Haus hinauf. Die Eingangstür klemmte. Fabian holte sie ein und stemmte sie mit Schwung auf. Aus dem Inneren ertönten leise Schreie.
„Yvonne, wo bist du?“, rief Helen und stürmte in den Wohnraum. Sie schaute sich suchend um und lauschte einen Moment, aus welcher Richtung die Geräusche kamen. „Ich glaube, sie sind da!“ Sie zeigte auf eine Tür am anderen Ende des Flurs.
Helen wollte gerade auf die Tür zustürmen, als sie Fabian plötzlich am Arm packte und zurückhielt. Wütend drehte sie sich um. Die Schreie im anderen Zimmer wurden immer lauter. „Lass los! Wir müssen ihr helfen!“
„Helen, schau mal.“ Fabian deutete auf die Holzdielen der Hütte.
Sie sah hinunter und entdeckte einen Pullover von Yvonne. „Na und?“ Yvonne war vielleicht nicht die Ordentlichste, aber das war noch lange kein Grund, sie im Stich zu lassen. Helen zerrte an ihrem Arm, um loszukommen.
Fabian ließ nicht locker. „Da liegt noch mehr, schau!“ Er hörte sich gequält an.
Das konnte doch nicht wahr sein! Was für ein Kerl war das eigentlich, der in so einer Situation auf Kleidungsstücke achtete, die auf dem Boden lagen, wenn nebenan eine Frau schrie? Wobei es sich momentan eher wie Kichern anhörte, fiel es ihr auf. Aber wie sollte sie das durch eine Tür hindurch beurteilen? Sie versuchte, sich zu beherrschen. „Jetzt lass mich endlich zu ihr!“
Fabians Lippen kräuselten sich spöttisch und er zog sie zur Tür, hielt aber ihre Hand fest, als sie nach der Türklinke greifen wollte. „Ich glaube nicht, dass Yvonne gerade etwas tut, was ihr nicht gefällt.“ Mit diesen Worten deutete er auf einen rosa Stringtanga, der neben dem dazu passenden BH direkt vor Helens Füssen lag. Wie um seine Worte zu unterstreichen, war nun ein Stöhnen
Weitere Kostenlose Bücher