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Verliebt bis in die Haarspitzen (German Edition)

Verliebt bis in die Haarspitzen (German Edition)

Titel: Verliebt bis in die Haarspitzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jurenka Jurk
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bekommen! Endlich konnte sie ihm ihre ganze Wut an den Kopf werfen. Vielleicht war das nicht ganz fair, aber ihr ging es sicherlich danach endlich besser.
    „Du solltest aus meinem Leben verschwinden!“, brüllte sie in den Hörer. Dann rasselte sie alle Schimpfworte herunter, die ihr einfielen. Es tat richtig gut. Mit jedem ausgespuckten Beleidigung hatte sie das Gefühl, etwas Energie zurückgewonnen zu haben. Nachdem ihr die gebräuchlichen ausgegangen waren, kramte sie ungewöhnlichere hervor, wie ‚Du Matschbeutel, Grütznase, du Eimer, Erbsenhirn, schleimige Ratte‘, bis sie Luft holen musste. Das hatte gut getan und Fabian mit Sicherheit eingeschüchtert. Allerdings gesellte sich nun doch ein wenig schlechtes Gewissen dazu. Hatte er es wirklich verdient, so beschimpft zu werden.
     „Ich denke, das habe ich verdient.“
    „Uuh, komm mir nicht so!“ Es wäre leichter für sie gewesen, wenn er ebenfalls gewettert hätte. Nun nagte aber endgültig das schlechte Gewissen an ihr.
    „Helen, bitte!“ Es klang flehend.
    Einerseits gefiel ihr das ganz gut, andererseits zerriss es ihr das Herz. ‚Nur jetzt nicht weich werden!‘ feuerte sie sich selbst an. „Nichts da! Es ist zu spät, du hattest deine Chance! Ruf nicht wieder an und wage es nicht, mich irgendwo abzupassen! Sonst ...“, Helen grübelte kopflos, „sonst rufe ich die Polizei!“ Okay, das war ziemlich übertrieben, aber vielleicht würde das wirken.
    „Was ist mit deinem Versprechen?“, fragte Fabian gehetzt. „Ich brauche dich! Bitte!“
    Helen verstand nicht. „Wovon redest du?“
    „Mein Salon, du hast versprochen mir zu helfen. Ich habe doch keine Ahnung“, stotterte er.
    Ihr dämmerte es langsam, worauf er hinaus wollte. „Was?!“ Sie hörte das Entsetzen in ihrer eigenen Stimme. „Du willst mich nach alldem noch daran binden?“, fragte sie leise.
    „Du sprichst ja sonst nicht mit mir!“, erklärte Fabian trotzig. „Helen, ich ...“
    Sie schnitt ihm das Wort ab. „Stopp!“ Sie atmete tief ein und überlegte einen Moment. Sollte sie diesmal eine Ausnahme machen? Sie hatte noch nie ein Versprechen gebrochen und das war eines der wenigen Dinge, die ihr heilig waren. Frostig sagte sie: „Ich halte meine Versprechen.“ Dann kam ihr eine Idee. Sie würde es an einige Bedingungen hängen. Wenn er sich daran nicht hielt, würde sie ihr Versprechen auch nicht halten. „Sage mir nur das Nötigste! Ein Wort zu viel und ich breche die Arbeit ab! Das ist der Deal, sonst helfe ich dir nicht.“ Sie hörte, wie Fabian verzweifelt aufstöhnte. Sie ignorierte es. „Und? Wann soll ich anfangen?“ Ihr war es lieber, es bald hinter sich zu bringen.
    „Schlüsselübergabe ist übermorgen. Du könntest dazukommen und wir reden über die Sache.“
    „Nein.“ Helen war stolz darauf, wie selbstsicher ihre Stimme klang. „Du schreibst alles auf. Schlüssel und Nachricht kannst du mit Sicherheit irgendwo hinterlegen.“ Auf eine plötzliche Eingabe hin ergänzte sie: „Und du kommst zur Abgabe und nicht früher! Ansonsten lasse ich alles stehen und liegen und du kannst es selbst fertig stellen.“
    „Du machst es komplizierter als nötig. Ich will dir doch nur sagen ...“
    „Noch ein Wort und ich lege auf! Ich halte, was ich verspreche aber nur unter meinen Bedingungen. Du hast die Wahl. Ich gebe dir meine neue Handynummer und du schickst mir eine SMS, wann und wo ich sein soll.“ Sie diktierte ihm die Nummer und legte kurzerhand auf.
    Erst jetzt spürte sie, dass sie zitterte. Warum tat er ihr das an? Das hätte sie niemals von Fabian gedacht. Tja, so konnte man sich irren, stellte sie fest. Sogar nach all ihren Männererfahrungen hatte sie wohl noch immer nicht alle Frechheiten erlebt. Helen setzte sich zurück in den Sessel, sprang aber sofort wieder auf und rannte in den Flur, wo sie ihr Handy aus der Handtasche zog.
    Natürlich hatte sie noch keine SMS bekommen. Das konnte ja heiter werden, wenn sie von nun an jede Minute nachschauen musste, um sich zu vergewissern, dass sie nichts verpasste. Genau deshalb hatte sie den Kontakt mit Fabian doch abgebrochen. Nervös lief sie auf und ab. Das war definitiv ein Notfall! Helen drückte die Schnellwahltaste auf ihrem Telefon und nach zwei Pieptönen meldete sich Yvonne.
    „Kannst du kommen? Gleich?“, fragte sie ohne Begrüßung.
    Eine knappe Viertelstunde später schloss Yvonne sie in die Arme. Sofort sprudelte Helen hervor, was passiert war.
    Yvonne grinste hämisch. „Du bist ein

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