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Verliebt bis unters Dach Roman

Verliebt bis unters Dach Roman

Titel: Verliebt bis unters Dach Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Monk
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vorsichtig den Krug auf einen Beistelltisch, ging zu Alex, bückte sich und sah ihm in die Augen.
    »Du bist Superman, ja?«, fragte sie leise.
    Alex nickte. Seine Augen waren feucht von ungeweinten Tränen.
    »Das heißt, du bist auch Clark Kent?«
    Darüber musste Alex einen Moment nachdenken, doch dann nickte er schließlich.
    »Also, Clark Kent, er trägt glänzende Superman-Hose unter Anzug, nein? Dann kann keiner sehen, wer er ist, aber er immer noch tragen, okay?«
    Marilyn und Liesel tauschten einen verblüfften Blick aus. Nachdem Alex eine Weile angestrengt nachgedacht hatte, sah er Kashia wieder an und nickte, diesmal aber entschiedener.
Dann schniefte er ausgiebig alle ungeweinten Tränen fort, nahm ruhig die Uniform aus den Händen seiner Mutter und Tante und begann sie anzuziehen.
    Über das Superman-Kostüm.
    Dann lächelte er. Strahlend.
    Kashia erwiderte das Lächeln und ging zurück zu ihrer Milch.
     
    Am nächsten Tag brachte Kashia eine Tube Haargel mit.
    »Für Superman glatte Haare«, sagte sie zu Alex. »Hilft bei verkleiden.«
    Am nächsten Tag brachte sie ihm einen Superman-Stift und ein Heft mit.
    »Superman Top-Reporter, nein? Du gut zuhören in Englisch, vielleicht du auch eines Tages.«
    Am Freitag beschloss Alex sogar, er könnte die Schule auch ohne sein Cape überstehen. Marilyn war sehr froh.
    »Jetzt sieht er nicht mehr so aus wie das Kind vom Glöckner von Notre Dame«, sagte sie fröhlich zu Liesel. »Kashia sei es gedankt.«
     
    Am Samstag hatte Liesel genügend Rückmeldungen für die Weinprobe, dass sie sich ganz entspannt darauf freuen konnte.
    Obwohl es ein warmer Sommerabend war, bestand sie darauf, den Kamin anzuheizen, weil sie fand, das würde zu der Atmosphäre beitragen, die sie im Sinn hatte.
    »Elegant, dabei geht es bei einer Weinprobe«, sagte sie zu Marilyn und polierte eifrig die neuen Weingläser, die der nette, aber absurd junge Vertreter der Brauerei vorbeigebracht hatte. Er hatte auch den Wein abgeliefert und sich selbst als
Sommelier vorgestellt. Da er viel zu früh da war, spielte er gerade mit Alex in dessen Zimmer Computerspiele.
    »In Eleganz sind wir gut. Wir können nämlich alles, wenn wir es uns nur fest vornehmen, du weißt schon. Aber wir brauchen noch mehr Knabberzeug«, meinte Liesel und klaute ein Gürkchen von dem Tisch beim Fenster, auf dem Eric die Leckerbissen aufgereiht hatte. »Wir haben einen schönen Stilton-Käse, den könnte ich aufschneiden und mit Crackern servieren.«
    »Ja, aber weißt du, wie viel uns dieser wunderbare große Stilton-Käse gekostet hat?«
    »Es ist die Sache wert. Stilton ist sehr salzig. Dann trinken die Leute mehr.«
    »Wollen wir denn, dass die Leute mehr trinken?«
    »Natürlich. Die Weinprobe ist umsonst.« Liesel deutete auf die Reihe von Flaschen auf dem Tisch. »Aber wenn man ein volles Glas möchte, muss man bezahlen.«
    »Ach so, das ist also eine Übung in Geldverdienen, nicht bloß eine Party, um unsere geliebte, aber etwas zurückgebliebene Management-Assistentin mit einem Tierarzt zu verkuppeln, der zwar einer Kuh die Hand in den Arsch schieben kann, aber nicht die Nerven hat, ein Mädchen um ein Date zu bitten?«
    »Dieser Abend ist nicht nur zum Vorteil für Lorraine, sondern auch für unseren Umsatz.«
    »Kluges Kind.«
    »Glaub mir, noch ehe der Abend zu Ende ist, sind die beiden verlobt.«
     
    Auf den Einladungen hatte gestanden, dass die Weinprobe um acht begann, daher drängten sie die vier Hausgäste sanft
mit dem Versprechen durch ein etwas früheres Abendessen, anschließend freie Getränke zu servieren. Um halb acht trafen sie sich wieder in der Halle.
    Liesel hatte die schwarze Hose gegen ein kleines schwarzes Kleid eingetauscht, das sie für drei Pfund bei eBay erstanden hatte. Sie sah umwerfend darin aus, und Marilyn fragte sich, ob sie vielleicht heimlich hoffte, dass heute Abend mehr als nur ein Tierarzt auftauchte.
    Doch als Adrian Lee pünktlich um acht Uhr erschien, war er zwar nicht alleine, aber sein Begleiter war nicht Tom Spencer, sondern der dritte Partner des Trios, Jonathan Childs.
    Childs war nicht wie erwartet zweiundsiebzig und humpelte auch nicht. Er war Mitte fünfzig und recht gut aussehend, Typ Nachrichtensprecher, mit drahtigen Haaren und einem Sportjackett. Doch sein Erscheinen machte das Fehlen des dritten Tierarztes gewissermaßen noch auffallender.
    »Ich frage mich, warum er nicht gekommen ist. Adrian hat es offensichtlich weitererzählt. Das Mädchen da drüben

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