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Verliebt bis unters Dach Roman

Verliebt bis unters Dach Roman

Titel: Verliebt bis unters Dach Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Monk
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sorgen.
    »Kashia, was machst du da?«
    »Eric angerufen. Schon wieder krank.« Kashia verdrehte die Augen. »Ich habe Schweinsdinge für Frühstück angefangen, sonst nicht fertig.«
    Dann kam Marilyn pfeifend durch die Schwingtür.
    »Kein Eric?«, fragte sie, als sie Kashia sah, die weiterhin furios in den Würstchen stocherte, die daraufhin explodierten und den Herd bespritzten.
    »Er hat sich wieder krankgemeldet«, seufzte Liesel. »Das ist nicht gut. Der arme Mann, er ist zu oft krank. Ich werde ihn einfach besuchen. Kommt ihr alleine mit dem Frühstück zurecht?«
    »Natürlich.«
    Liesel war erst einmal bei Eric zu Hause gewesen. Sie hatte ihn nach der Arbeit heimgebracht, als er sich auch wieder »etwas angeschlagen« gefühlt hatte. Er lebte in einem Wohnhaus mit sogenannten Studio-Apartments, aber in Wirklichkeit
war es ein viktorianisches Haus, in dem der Besitzer Zimmer vermietete. Die Haustür stand offen, daher ging Liesel gleich in den ersten Stock und klopfte vorsichtig an die Tür.
    »Hi, Eric, ich bin’s, Liesel. Ich bringe Ihnen etwas vorbei.«
    Sie klopfte wieder. Nach ein paar Sekunden öffnete Eric die Tür. Er trug einen Bademantel. Seine Augen waren blutunterlaufen und lagen tief in den Höhlen.
    Liesel hielt ihm eine Thermoskanne und eine Tüte entgegen.
    »Eine Suppe und Brote«, bot sie an.
    Das Zimmer war winzig, wenn man bedachte, dass es Wohnzimmer, Küche und Schlafzimmer zugleich war, doch es war sehr aufgeräumt und sauber. Die Wände hingegen waren absolut vollgeklebt mit Fotos, so dass keine freie Fläche zu sehen war.
    Die meisten waren von einer dunkelhaarigen Frau mit einem schmalen Gesicht und einem süßen Lächeln, die anderen vermutlich von Erics Sohn in den verschiedenen Stadien vom Kind zum Mann. Das neueste, mit einem Ehrenplatz neben dem Bett, war ein Gruppenfoto vom Cornucopia beim Picknick am Strand.
    Liesel war nicht sicher gewesen, wie Eric sie empfangen würde, daher war sie erleichtert, dass er sich über ihren Besuch zu freuen schien. Falls sie leise Zweifel an seiner letzten Krankmeldung gehabt hatte, konnte sie nun mit einem Blick feststellen, dass er fürchterlich aussah.
    Aber irgendetwas verbarg er.
    Er strahlte aus, was Liesel als männliches Schuldbewusstsein bezeichnete, etwas, was jede Frau, die jemals von einem Mann angelogen wurde, sofort erkennt, ohne es benennen zu können. Sie hatte es früher bei Nick beobachtet, wenn er
vorgab, völlig ehrlich zu sein. Seitdem reagierte sie so sensibel darauf wie ein Schwein auf Trüffel, die sonst niemand riechen kann.
    Erst nach zwei Bechern Hühnersuppe und einer Plauderei über das Hotel, Alex und die Menüs entdeckte sie die fast leere Whiskeyflasche, die rasch hinter einem Kissen auf dem Sofa versteckt worden war. Damit war plötzlich alles sonnenklar.
    Vielleicht hatte sie nicht bloß das Schuldgefühl gerochen.
    Sie wusste genau, dass er bei der Arbeit nicht trank. Sie hatte es nie gesehen und auch nie etwas gerochen, noch irgendwelche anderen Zeichen von Beschwipstheit bemerkt. Sie hatte ihm auf seinen Wunsch hin Dinge aus seiner Tasche gebracht, und er hatte nie den Anschein erweckt, dass er etwas vor ihr verbergen wollte.
    Daher steuerte sie die Unterhaltung nun sehr vorsichtig auf die Frau auf den Fotos, die den Raum beherrschten.
    Es war seine Frau, wie sie vermutet hatte. Sie hieß Jean und war vor zwanzig Jahren unerwartet bei einem Unfall gestorben, als Ed, ihr Sohn, erst fünfzehn war.
    »Genauso alt wie ich, als meine Eltern starben«, murmelte Liesel.
    Eric seufzte. In seinen Augen quollen Tränen auf
    »Sind Sie das?« Liesel hielt das Foto eines jungen Mannes in Uniform hoch.
    »Ja, als ich bei der Marine war.«
    »Ich wusste immer schon, dass sie ein gut aussehender Bursche waren, Eric.«
    Eric lächelte mühsam.
    »Ich war ein frecher Bengel und glaubte nicht an Liebe auf den ersten Blick. Doch dann kam Jean. Ich wusste im selben
Moment, als ich sie sah, dass ich sie liebte. Sie lächelte mich an, und das war es. Ich war hingerissen.«
    »Ach, wie schön.«
    »Ehrlich gesagt, wäre ich am liebsten weggerannt. Ich war so erschrocken. Ich wusste, dass es mich erwischt hatte. Ich hatte meine Junggesellenzeit sehr genossen und wusste nun, damit hatte es sich. Vorbei. Vergangenheit. Ein Mann für nur eine Frau, und zwar für den Rest meines Lebens.« Er hielt inne und wandte sich ab. Liesel wusste, dass er weinte und nicht wollte, dass sie es sah. Sie wandte sich zur Anrichte und tat, als würde

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