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Verliebt bis unters Dach Roman

Verliebt bis unters Dach Roman

Titel: Verliebt bis unters Dach Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Monk
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wenn du nichts dagegen hast, dass ich bei dir nächtige.«
    »Das wird dann so wie früher«, lachte Marilyn.
    »Ist das also ein Ja?«
    Marilyn nickte. »Natürlich.«
    »Oh, du bist die beste Schwester der Welt!«, rief Liesel und nahm sie fest in den Arm.
    »Solange Eric das auch will. Wir können ihn nicht zwingen, hier zu wohnen, wenn er das nicht will.«
    »Oh, das will er schon«, meinte Liesel ein wenig zu schnell.
    Marilyn trat mit verschränkten Armen einen Schritt zurück und kniff die Augen zusammen.
    »Du hast es ihm schon angeboten, nicht wahr?«
    Liesel biss sich auf die Unterlippe und versuchte ein Lächeln. »Ich habe vielleicht auf der Fahrt hierher eine Andeutung gemacht...« Aber zu ihrer Erleichterung schüttelte Marilyn bloß den Kopf und lachte.
    »Du bist mir eine!«
    »Sorry... ich weiß, ich hätte dich erst fragen sollen. Aber ich wusste, dass du nicht nein sagen würdest.«
    »Nein, aber könntest du noch ein paar Minuten mit deinen Tricks weitermachen?«
    »So bin ich eigentlich nicht, aber da du mich bittest... warum?«
    »Ich möchte, dass du Eric sein Handy klaust.«
    »Wozu in aller Welt?«
    »Sein Sohn muss das erfahren.«
    »Und wir müssen es ihm mitteilen?«

    »Eigentlich nicht, nein. Aber irgendjemand muss es tun. Eric kann nicht vor aller Welt verbergen, wie es ihm geht. Er braucht Hilfe, und er braucht seine Familie. Wenn das mir passierte, würdest du Bescheid wissen wollen?«
    »Natürlich.«
    »Und was würdest du tun, falls dich jemand anriefe und sagte, ich würde dich brauchen?«
    »Ich würde sofort losrennen.«
    »Na, also.«
    Liesel sah immer noch nicht ganz überzeugt aus, daher rief Marilyn Lorraine, die gerade unter einem Riesenstapel Bettwäsche vorbeiwankte.
    »Wie ist Erics Sohn, Lorraine?«, fragte sie und begann automatisch, Lorraine die Hälfte des Stapels abzunehmen.
    »Ich habe ihn nur einmal gesehen, aber er scheint in Ordnung.«
    Marilyn nickte bestätigend. Wenn Lorraine jemanden in Ordnung fand, war das ein Riesenkompliment.
    »Na, dann ist es also abgemacht. Ich werde ihn anrufen. Er muss erfahren, dass es seinem Vater nicht gut geht. Lies?«
    »May?«
    »Bitte?«
    Liesel seufzte. »Okay, ich besorge das Handy.«
     
    Als Liesel ins Wohnzimmer zurückkam, war Eric eingeschlafen. Er sah so schwach, erschöpft und ausgelaugt aus. Während die meisten Menschen im Schlaf jünger aussehen, wirkte er älter und verbrauchter. Tiefe Furchen waren in seine Züge eingegraben. Als Liesel leise die Taschen seines Jacketts durchsuchte, das über der Sofalehne hing, fühlte sie sich wie eine Diebin, die ein Vertrauen missbraucht. Es war für Eric sehr
wichtig, einen Anschein seiner alten Kontrolle aufrechtzuerhalten. Wenn sein Sohn keine Ahnung von seiner Depression hatte, dann, weil Eric es so wollte. Er hatte Liesel erzählt, dass sein Sohn immer davon geträumt hatte, zu reisen, dass er sich die Reise um die Welt erarbeitet hatte, wie stolz Eric deshalb auf ihn war und wie sehr er es hassen würde, etwas zu tun, was dieses große Abenteuer stören würde. Diese Selbstlosigkeit hatte nun zur Folge, dass Eric völlig allein war.
    Liesel konnte es sich nicht einmal vorstellen, völlig allein zu sein. Sie hatte immer Marilyn gehabt. Sie hatte nie an den Spruch geglaubt, man könne sich seine Freunde aussuchen, aber nicht die Familie. Falls sie sich ihre Familie wählen könnte, würde sie genau die aussuchen, die sie hatte. Freunde waren in ihrem Leben gekommen und gegangen... bis jetzt.
    Sie wusste, dass sie einander zwar nur kurze Zeit kannten, aber Eric alles für sie tun würde. Seit ihrer Ankunft war er ihnen ein guter Freund gewesen, und jetzt zahlten sie es ihm zurück. May machte es wie immer richtig. Liesel griff in die Innentasche, zog ein altmodisches Handy heraus und ging auf Zehenspitzen in die Küche.
    »Sehr gut«, flüsterte Marilyn, obwohl sie sich auf der anderen Seite des Hauses befanden. Sie nahm das Handy entgegen und schaltete es ein. Erics Liste von Namen war sehr kurz.
    »Kennst du irgendjemanden, der nur fünf Telefonnummern in seinem Handy hat?«, seufzte sie. »Der arme Kerl, die meisten Anrufe sind von uns. Ah, hier. Ed...« Sie speicherte die Nummer in ihr Telefon.
    »Hi, ist da Ed?«
    Beim Sprechen ging sie nach draußen. Liesel, die spürte, dass die Schwester ungestört sein wollte, folgte ihr nicht. Schließlich kam Marilyn wieder in die Küche. Liesel war neugierig.

    »Er kommt her.«
    »Einfach so?«
    »Einfach so. Ich brauchte

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