Verliebt in den besten Freund
würde es auf ihre Weise machen, nach ihren Bedingungen. Sie lächelte bei diesem Gedanken, als sie ihr Zimmer verließ und die Stufen hinunterlief. Der charmante, arrogante Zach Ashton würde ihr auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sein.
„Um Himmels willen, du bist ja gar nicht angezogen“, rief Colleen Ashton entgeistert aus, als Zach die Treppe herunterkam.
Er hob skeptisch eine Augenbraue. „Natürlich bin ich angezogen. Nur nicht, um groß auszugehen.“
Seine Mutter wedelte mit der Hand. „Ich dachte, du willst uns begleiten.“
Er blieb auf der untersten Stufe stehen und lehnte sich gegen den polierten Mahagonipfosten. „Ich glaube nicht, dass Harold davon besonders erbaut wäre.“ Harold Winthrop warb seit sieben Jahren um Zachs Mutter – vergeblich. Colleen war nach all den Jahren immer noch in Zachs Vater verliebt.
„Du gehst sofort wieder nach oben und ziehst dich an“, befahl sie in ihrem entschlossensten Ton, der keinen Widerspruch duldete. „Harold sollte sich glücklich schätzen, dass ich überhaupt bereit bin, mit ihm essen zu gehen.“
Zach konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Tut er ja auch bestimmt.“
Colleen setzte eine Miene schwer erkämpfter Geduld auf. „Bist du sicher, dass du uns nicht Gesellschaft leisten willst, Zach?“
Er ging zu ihr und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Wange. „Mach dir um mich keine Sorgen. Ich laufe ein bisschen.“
Sie runzelte die Stirn. „Ach, ihr jungen Leute. Immer lauft ihr vor irgendwas davon.“
Wenn sie wüsste, dachte Zach. „Ich esse später. Ich kann mir schon irgendwas zusammenbrauen. Und du …“, er hob ihr Kinn und schaute unverwandt in ihre besorgten grauen Augen, „amüsier dich gut. Sag Harold, dass mir das allmählich verdächtig vorkommt. Sieben Jahre sind eine lange Zeit.“
Sie rümpfte die Nase. „Und das von einem Mann, der noch kein einziges Mal verheiratet war und auf die vierzig zugeht.“
„Ich bin achtunddreißig – und wenn schon.“ Wollte ihm neuerdings jeder sein Alter unter die Nase reiben? Zach verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete seine Mutter misstrauisch. „Wenn ich dich nicht besser kennen würde, dann würde ich meinen, du ziehst mich bloß auf, aber den Blick kenne ich. Seit wann denkst du denn, dass ich heiraten sollte?“
Sie räusperte sich, und ihre Wangen röteten sich leicht. „Das machen doch die meisten Menschen so. Ich kann nicht behaupten, dass ich nicht gelegentlich den Wunsch nach einem Enkelkind verspüre.“
Diese Worte erstaunten ihn zwar, er fing sich jedoch schnell wieder. „Ein Enkelkind?“ Er bezähmte die Gefühle, die bei ihrem sehnsüchtigen Blick in ihm aufstiegen. „Ich schätze, daran kann ich arbeiten“, sagte er ein wenig verlegen. „Aber versprechen kann ich nichts. Du weißt, ich bin für so was zu beschäftigt.“
Sie drohte ihm mit dem Finger. „Diese Einstellung ist grundfalsch, Zacharius Ashton. Eines Morgens wirst du aufwachen und merken, dass du alt und einsam bist.“
Zach hob beide Hände. „Schon gut, schon gut, ich gebe mich geschlagen. Wie gesagt, ich werde daran arbeiten.“ Wie er das machen wollte, war ihm allerdings schleierhaft. Wie kam es, dass sie bei diesem Thema so ernst wurde? Das war neu. Vielleicht hatte der letzte Herzanfall ihr vor Augen geführt, wie vergänglich das Leben war.
Sie seufzte, ließ die Schultern hängen und sah plötzlich merkwürdig zerbrechlich aus. „Helen hat gehofft, dass Beth …“, begann sie, dann merkte sie, was sie da sagte, und brach ab.
Er legte den Kopf auf die Seite. „Wie bitte? Dass Beth ihr ein Enkelkind schenken würde? Wenn dieser Wunsch sich erfüllt hätte, würdet ihr wohl noch miteinander sprechen, nehme ich an, dem Kind zuliebe“, sagte er. Die Vorstellung, Beth könne ein Kind von einem anderen Mann haben, machte ihn total wütend, sosehr er sich auch dagegen wehrte.
Colleen straffte die Schultern. „Das hat nicht das Geringste mit meiner Beziehung zu Helen zu tun.“ Sie zuckte die Achseln, als wäre ihr dieses Thema völlig egal. „Ich meinte nur, dass Beth durchaus noch einmal heiraten und Helen ein Enkelkind schenken würde. Ich kann nur hoffen, dass du mich nicht hängen lässt.“
Seine Wut steigerte sich noch. „Willst du damit sagen, dass Beth irgendwelche Pläne in der Richtung hat?“
Colleen war überrascht, zeigte es jedoch nicht. „Pläne haben ist nicht ganz das richtige Wort“, sagte sie ausweichend.
„Also trifft sie sich mit
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