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Verliebt in den besten Freund

Verliebt in den besten Freund

Titel: Verliebt in den besten Freund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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sie hatte einen anderen geheiratet. Wieder stieg der Ärger in ihm auf, wie immer, wenn er auch nur daran dachte. Sie hatte ihn damals nicht gewollt. Wie kam er auf die Idee, dass sie ihn jetzt wollte? Für mehr als ein Sexabenteuer?
    „Du bist am Ende, mein Freund.“ Zach trat vom Waschbecken zurück und ging in sein Zimmer. Dort schaltete er die Deckenlampe ein und dachte nach, was er jetzt tun sollte. In etwa einer Stunde würde es dunkel sein. Seine Mutter war mit einem Freund verabredet, der sie ausführen wollte. Er musste es irgendwie schaffen, den Gedanken an Beth und Sex aus seinem Kopf zu vertreiben, am besten beides. Die nahezu permanente Erregung brachte ihn um den Verstand.
    Er überlegte kurz, ob er in die Stadt fahren solle, um sich ins Nachtleben zu stürzen, verwarf diese Möglichkeit jedoch schnell wieder. Ein Nachtleben, das diesen Namen verdiente, gab es dort nicht, und jeder, der ihm begegnete, würde entweder seine Mutter oder ihn kennen. Dass sich eine Schlange junger Frauen an seine Fersen heftete, konnte er nun wahrlich nicht gebrauchen. Und so würde es kommen. Er war nicht blind. Er sah nicht schlecht aus und hatte sich fit gehalten. Aber vor allem war es der Name Ashton, der die Frauen anlockte. Und er war nicht darauf aus, sich Ärger einzuhandeln, genauso wenig wollte er irgendeine Frau ausnutzen, die eigentlich auf einen Heiratsantrag aus war.
    Damit blieb nur ein Mittel übrig, um seinen körperlichen Zustand unter Kontrolle zu bringen. Er würde trainieren müssen. Eine Runde Jogging? Ein schöner Dauerlauf würde Abhilfe schaffen, zumindest vorübergehend.
    „Warum bist du nicht eher darauf gekommen, Ashton?“, murmelte er, während er in der Kommode nach Sportklamotten kramte. Wenn er sein Pensum absolviert hatte und hierher zurückkam, wäre er viel zu erschöpft, um noch an Sex zu denken.
    Beth band ihre Joggingschuhe zu und stand auf. Sie schaute sich im Zimmer um und unterdrückte einen Seufzer bei dem Gedanken, was sie alles noch zu tun hatte. Ihr Wäschestapel war kniehoch. Fünf Berichte warteten darauf, durchgesehen zu werden. Die Akten und der Minirekorder, den sie zum Diktieren benutzte, lagen auf dem Bett bereit. Und dieses blöde Motto für Mrs Ashtons Geburtstagsfeier wusste sie immer noch nicht. In ein, zwei Tagen würde der Bürgermeister ihr deshalb auf die Nerven gehen. Aber im Moment musste sie erst mal hier raus. Das ganze Adrenalin loswerden.
    Sie hatte die feste Absicht, sich vor dem Zubettgehen die Berichte und die Wäsche vorzunehmen, und begann mit ihren Aufwärmübungen. Zuerst streckte sie ihren Oberkörper, dann kamen die Beinmuskeln dran. Zwei, drei Kilometer würden ihr gut tun, in mehr als einer Hinsicht.
    An den Fall der todkranken Laurie Ellroy musste sie ganz sachlich herangehen. Sie war ein Profi; da durfte sie es nicht zulassen, das Ganze so persönlich zu nehmen. Aber es tat doch weh zu sehen, an welch seidenem Faden das Leben der jungen Frau hing. Wenn kein Spender gefunden wurde, würde sie sterben.
    Dabei war Laurie, medizinisch gesehen, im Grunde gar nicht mehr Beths Fall. Ein Krebsspezialist hatte den Fall übernommen, ein ausgezeichneter Arzt, für den Beth große Hochachtung empfand. Aber Mrs Ellroy bestand darauf, dass Beth sich nicht ganz zurückzog. Und im Grunde wollte sie das auch gar nicht. Dieser Fall und die Menschen, die in diesen Fall verwickelt waren, bedeuteten ihr sehr viel.
    Beth verbannte ihre Gedanken daran, holte tief Luft und beugte den Oberkörper hinunter. Die nächsten sechzig Minuten würde sie nicht über die Arbeit nachdenken. Sie würde laufen, bis sie müde war, und anschließend würde sie ein langes, entspannendes Bad nehmen.
    Und an Zach denken.
    Sie richtete sich auf und schüttelte den Kopf. Nein, genau das würde sie nicht tun. Heute Nachmittag hatte sie sich zu weit vorgewagt. Ihren Plan wollte sie zwar nach wie vor in die Tat umsetzen, aber zu einem passenderen Zeitpunkt und an einem geeigneteren Ort. Ihr Verhalten hatte Zach schockiert. Auf dem Heimweg im Auto hatte er unaufhörlich geredet, über alles Mögliche vom Wetter bis zu den Benzinpreisen. Er wich ihr aus.
    In dieser Hinsicht hatte sich nichts geändert.
    Sie kämpfte gegen den Drang, irgendetwas durchs Zimmer zu werfen, nahm ihr Haar in einer Hand zusammen und band es schnell zu einem praktischen Pferdeschwanz. Mochte ja sein, dass sich nichts geändert hatte, aber das hieß nicht, dass es so bleiben musste. Sein Verstand mochte sich

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